Microsoft droht wieder Milliardenstrafe

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Nachdem im April diesen Jahres der Redmonder Softwareriese gegen die Europäischen Union klagte, da diese im Verfahren gegen Microsoft "ernsthafte Fehler" bei der Bewertung von Microsofts Firmenpolitik gemacht zu haben sollen (<a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1145900247" target="B">wir berichteten</A>), ist es nun zu einem endgültigen Beschluss gekommen.

So gab vor kurzem die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes bekannt, dass die rechtlichen Mittel nun von Microsoft ausgeschöpft sind und man damit rechnet, dass der Monopolist nun täglich 2 Millionen Euro rückwirkend vom Dezember 2005 zahlen muss. Damit muss Microsoft, nachdem der Softwareriese schon einmal eine Rekordstrafe von fast 500 Millionen Euro bezahlen musste, nun nochmal 486 Millionen Euro Strafe bezahlen! Jedoch hat das EU-Gericht noch nicht entschieden, wie hoch die tägliche Strafe von Microsoft sein wird. Hier wird jedoch eine Entscheidung für diesen Montag erwartet.


<b>Links zum Thema:</b><ul><li><a href="http://news.bbc.co.uk/2/hi/business/5153570.stm" target="B">Quelle: Microsoft EU fines 'inevitable'</a></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1145900247" target="B">Planet 3DNow! - Microsoft klagt gegen die Europäische Union</a></li></ul>
 
Ich bin für 4 Millionen täglich und für jede künstliche Inkompatibilität eine Million drauf... und pro funktionstüchtigen Virus/Trojaner/Wurm, den es für WindowsXP gibt, nochmal 0,5 Millionen täglich ... und das Geld wird für nichtmilitärische Sozialprojekte in aller Welt verwendet *clap*... da kann sich Gates seine Allmosen-Lobby-Stiftung in die Haare schmieren 8)
 
Man lese und staune! Da werden wahrscheinlich hunderte (Windows) Pc's in Gang gesetzt um gegen eine Firma zu klaren ohne die es diese Computer gar nicht gäbe. Ich bin ja auch nicht der Mega MS-Fan nur finde ich man kann es auch übertreiben.

Um einem Unternehmen wie Microsoft wirklich weh tu zu können, müßte man zu drastischeren Mitteln greifen. Etwa Verkaufsverbot in der gesamten EU oder so ähnlich..... Wisst ihr jetzt worauf ich hinaus will?

Gruß Wuschl
 
Man lese und staune! Da werden wahrscheinlich hunderte (Windows) Pc's in Gang gesetzt um gegen eine Firma zu klaren ohne die es diese Computer gar nicht gäbe. Ich bin ja auch nicht der Mega MS-Fan nur finde ich man kann es auch übertreiben.

*lol* sag jetzt bloß, du glaubst das sogar? MS hat doch mit aller Macht andere Firmen mit nicht selten deutlich besseren Produkten, in den Bankrott getrieben und/oder aufgekauft.
Ich denke ohne MS würde es heute bessere Betriebssysteme geben. Sowas wie winxp heute (ein halbwegs modernes 32bit OS, das nicht alle 3 Minuten abschmiert) gab's schon zu win95 Zeiten, namentlich OS/2 Version 2. Stabil, schnell, gutes Multitasking, kompatibel zu win3.11 und sogar DOS.
Aus dem OS hätte viel werden können. MS hat die Neuerungen in OS/2 dem User übrigens knapp 5 Jahre vorenthalten (winNT Version 3 hat mit OS/2 sehr große Ähnlichkeiten, wurden zusammen von MS und IBM entwickelt, von IBM der Kernel, von MS die Oberfläche), und im ersten Anlauf dilletantisch (=ungeeignet für den Desktop Einsatz) implementiert.

Ich find die Strafe gut und richtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
OS2 Warp wurde sogar von IBM UND Microsoft entwickelt, bis Microsoft ausstieg und mit Win95 weitermachte (oder war es Win 3.11?).
 
Wie schon geschrieben, IBM hat sich um den Kernel gekümmert, MS um die Oberfläche ;). OS/2 Version 2.x umfasst auch Warp3 und Warp4, im Marketing kommen langsam kletternde Versionsnummern halt nicht so gut an.

Weitergemacht hat MS mit win95, das mit OS/2 aber genau garnix zu tun hat. Und NT 3.x wurde auch bald von NT 4 abgelößt, womit da auch eine Menge OS/2 verschwunden ist.

btw. OS/2 Version 1.x und win3.11 sind fast völlig identisch - auch gemeinsam entwickelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Achtung, falsche und verwechselte Tatsachen im P3D-Artikel! Der korrekte Sachverhalt sieht so aus:

Die EU-Kommission, die nationalen Kartellbehörden der EU und die EU-Wettbewerbskommissarin sind nun zum Schluss gekommen, dass für MS ein weiteres Bussgeld für die Nichteinhaltung von Auflagen fällig wird. Wie hoch das Bussgeld ist, wird erst am 12. oder 19. Juli von der EU-Kommission entschieden. Die Kommission hatte Anfang Jahr mit einer täglichen Busse (rückwirkend vom Dezember 2005) gedroht.

Die Klage von MS gegen die EU in einem Hauptsacheverfahren vor dem EU-Gerichtshof Erster Instanz läuft dagegen weiter und mit einer Entscheidung ist erst in einigen Monaten zu rechnen.

Das eine hat also mit dem anderen nichts zu tun. Denn vor Gericht wird gegen die Auflagen und die ursprüngliche Verurteilung selbst geklagt.

Theoretisch könnte es also soweit kommen, dass MS bald zu den ursprünglichen 500 Mio. Euro ein zusätzliches Bussgeld von mehreren Hundert Mio. Euro zahlen muss, das Gericht dann aber alles kippt und MS alles gezahlte wieder zurückerhalten wird.

Im übrigen hat MS nach Ansicht der Kommission MS die Auflagen *immer noch nicht* erfüllt und ein allenfalls verhängtes tägliches Bussgeld würde so lange weiterlaufen, bis MS endlich die Auflagen erfüllt (oder das Gericht die Strafe für falsch erklärt).

Genauer und mit weiterführenden Links steht es bei heise.de:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/75137
 
wohin gehen die Bussgelder denn dann eigentlich?

ich mein, wer profitiert von den Millionenbeträgen?

gruss
skell
 
Würd mich nur interessieren wie man solche Beträge rechtfertigen kann und was das Ganze bringen soll...
 
Würd mich nur interessieren wie man solche Beträge rechtfertigen kann und was das Ganze bringen soll...
Wie meinst du das? Also die 500 Mio. Euro sind etwa 5% des Jahresgewinns nach Steuern von MS weltweit und 1% vom Jahresumsatz. Angesichts der Anklagepunkte ist das ja relativ harmlos und MS kann das aus der Portokasse zahlen.
Und wie du siehst hat es ja nicht so viel gebracht, deswegen wird jetzt eine erneute Busse verhängt. Irgendwann müsste es MS schon langsam wehtun, es sei denn, sie finden einen anderen Weg, um die Auflagen nicht erfüllen zu müssen.

Gleiche und grössere Summen zahlt MS übrigens fast schon jährlich an andere Firmen im Zuge von aussergerichtlichen Einigungen und anderen Gerichts- und Anwaltskosten.

Hier ein Zitat von heise.de aus dem Jahr 2005: (http://www.heise.de/newsticker/meldung/64782)
"Die Einigung mit Sun Microsystems im April 2004 kostete Microsoft 1,95 Milliarden US-Dollar. Knapp ein Jahr zuvor füllte der Softwarekonzern die Kasse von AOL Time Warner mit 750 Millionen US-Dollar. Im Juli dieses Jahres legten Microsoft und IBM gegen Zahlung von 775 Millionen US-Dollar ihren Zwist bei. Mit Novell wurde sich Microsoft im November 2004 für 536 Millionen US-Dollar einig." Im Oktober 2005 zahlte MS dann schliesslich noch 761 Millionen US-Dollar an RealNetworks.

Naja, wenn man Geld hat, kann man es sich ja leisten, auf den Rechten anderer rumzutrampeln...
 
da hilft eigentlich nur, die ganze bande bei betreten von europäischem boden in gewahrsam zu nehmen und dann ein viertel oder halbes jhd. irgendwo steineklopfen oder holzhacken lassen. am besten dazu bei putin ein paar tsd. km² in sibirien anmieten.
 
(...) und das Geld wird für nichtmilitärische Sozialprojekte in aller Welt verwendet *clap*... da kann sich Gates seine Allmosen-Lobby-Stiftung in die Haare schmieren 8)

Bitte Belege für diese absolut fadenscheinige Behauptung. :o

Wenn du keine hast, dann bitte hier nachlesen und die eigene Meinung revidieren!
 
Ja, die Bußgelder fließen dem Haushalt der Europäischen Gemeinschaft zu.
tecchannel schrieb:
Das Microsoft-Bußgeld fließt in den EU-Haushalt. Dies führt dazu, dass Mitgliedstaaten entsprechend weniger in die EU-Kasse einzahlen müssen. Da Deutschland etwa ein Viertel zum EU-Haushalt beiträgt, ergibt sich für Berlin eine Ersparnis dank Microsoft von etwa 125 Millionen Euro.
Quelle: http://www.tecchannel.de/news/themen/business/418713/
 
Wie meinst du das? Also die 500 Mio. Euro sind etwa 5% des Jahresgewinns nach Steuern von MS weltweit und 1% vom Jahresumsatz. Angesichts der Anklagepunkte ist das ja relativ harmlos und MS kann das aus der Portokasse zahlen.
Und wie du siehst hat es ja nicht so viel gebracht, deswegen wird jetzt eine erneute Busse verhängt. Irgendwann müsste es MS schon langsam wehtun, es sei denn, sie finden einen anderen Weg, um die Auflagen nicht erfüllen zu müssen.

Gleiche und grössere Summen zahlt MS übrigens fast schon jährlich an andere Firmen im Zuge von aussergerichtlichen Einigungen und anderen Gerichts- und Anwaltskosten.

Hier ein Zitat von heise.de aus dem Jahr 2005: (http://www.heise.de/newsticker/meldung/64782)
"Die Einigung mit Sun Microsystems im April 2004 kostete Microsoft 1,95 Milliarden US-Dollar. Knapp ein Jahr zuvor füllte der Softwarekonzern die Kasse von AOL Time Warner mit 750 Millionen US-Dollar. Im Juli dieses Jahres legten Microsoft und IBM gegen Zahlung von 775 Millionen US-Dollar ihren Zwist bei. Mit Novell wurde sich Microsoft im November 2004 für 536 Millionen US-Dollar einig." Im Oktober 2005 zahlte MS dann schliesslich noch 761 Millionen US-Dollar an RealNetworks.

Naja, wenn man Geld hat, kann man es sich ja leisten, auf den Rechten anderer rumzutrampeln...
Danke für die Erklärung, trotzdem ist mir nicht ganz klar wem das was bringen soll - wohin fliesst das Geld genau?
Ausserdem könnten solche Sachen nicht plötzlich negative Auswirkungen auf die MS Produkte haben?
Naja, ich muss es ja eigentlich nicht so genau wissen, für mich sind solche Massnahmen einfach immer ein bisschen bedenklich.
 
Hier gibt es was neues dazu:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,426269,00.html

Interessant finde ich diesen Teil ;D :
"Offenbar wollen die USA nun mit härteren Bandagen gegen Microsoft vorgehen. Richterin Colleen Kollar-Kotelly erklärte vor kurzem, die USA sollten in der Frage eine ähnliche Richtung einschlagen wie die EU-Kommission. "Sie sind an diesem Punkt ganz klar weiter als wir", räumte Anwältin Renata Hesse vom US-Justizministerium kürzlich ein. Die USA seien mit ihrem Kurs, der auf Zwangsmaßnahmen gegen Microsoft bisher verzichtet habe, nach mehr als fünf Jahren nicht annähernd so weit wie die EU nach zwei Jahren Rechtsstreit."
 
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