RoHS Richtlinie - Segen oder Fluch?

ShiningDragon

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Gleich vorweg: Falls im falschen Thread, bitte verschieben. Danke!



Das immer häufigere Lesen von Ausfällen im Bereich PC Peripherie, insbesondere Grafikkarten hat mich zu einer Überlegung veranlaßt. Immer wieder liest man von defekten / teildefekten Grafikkarten, die nach einer "halsbrecherischen" Orgie im Backofen wieder liefen.

Das läßt auf ein Problem mit dem verwendeten, bleifreien (RoHS) Lot schliessen. Diese Norm trat am 01.06.2006 in Kraft, das paßt "ungefähr" zu den zahlreichen Ausfällen (NVIDIA Seite) von G7x Grafikeinheiten und den nun immer öfter ausfallenden G8x / G9x Grafikeinheiten (ich möchte das Problem nicht auf NVIDIA beschränken, doch fehlen mir "berühmte" Ausfallserien der Konkurrenz).

RoHS konformes Lot ist etwa 2-3x teurer, als normales Lot. Wir alle kennen die Industrie / Käuferschicht: Sparen um jeden Preis, Geiz ist geil.

Mittlerweile jedoch habe ich einfach den Verdacht, das RoHS gar nicht "so" schick ist, wie es uns verkauft wird. Und irgendwie tendiere ich dazu, RoHS konforme Produkte gezielt nicht mehr kaufen zu wollen. Ganz einfach deshalb, da ich nicht einsehe, käuflich erworbene Hardware nach spätestens 3-4 Jahren einmotten/entsorgen zu müssen.

Meine These wird insofern gestützt, das nachwievor "RoHS" freie Perpherie in den meisten Fällen nachwievor funktionell ist, oder Defekte aufweisen die nur Selten die Lötverbindungen betreffen.

Zum Thema bleifreies Lot nochmal ein netter Link zur deutschen Wikipedia:
EU RoHS
China RoHS

Macht euch bitte mal Gedanken darüber und schreibt ob, und vor allem welche, Meinung ihr zu diesem Thema habt.
 
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Nur weil der IT-Gigant Nvidia es offenbar nicht auf die Reihe bekam richtige Materialempfehlungen zu geben, sollte man nicht komplett auf Blei, Quecksilber und Chrom in Elektronikkomponenten setzen.

Die Direktive ist zudem erst mal auch "nur" für Europa vorgeschrieben. Offenbar hat sie aber die Halbleiter- und Elektronikbranche insgesamt dazu gebracht etwas umweltfreundlichere Produkte auf den Markt zu bringen.

Wie gesagt. Blei, Quecksilber, Cadmium und Chrom gehören ganz gesondert behandelt. Es stimmt zwar, dass mitunter die elektrische Qualität darunter leidet, aber das ist ein vergleichsweise kleiner Preis, wenns um die Gesundheit geht.

Nvidia hat schlicht gepennt, praxisferne Messmethoden und Vorgaben gemacht. Die Konkurrenz hatte nicht solche Probleme.

MFG Bobo(2010)
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Gedanke Blei usw. aus den Komponenten zu entfernen ist ja zu begrüßen,ärgerlich ist nur wie die Hersteller mit daraus eventuell entstehenden Problemen umgehen.

Meine Geschichte:Nach 27 Monaten starb der Geforce 7300 auf dem Laptop meiner Frau.Nun gut es wurde ja auch 2-3 Std. in der Woche genutzt.....Wie auch immer eine Supportanfrage bei ASUS ergab das sie mir anboten für 75Euro mal nachzuschauen was kaputt ist schließlich konnten sie Aufgrund des Gerätealters mir keine Kulanz oder ähnliches anbieten.8-(
Da das Gerät durch erhitzen des Grafikchips kurzzeitig lief gehe ich auch von einem Problem mit der Verlötung aus.
Das Ende der Geschichte:Neuen Grafikchip für 175€ durch einen Bekannten verlöten lassen und es funzt wieder.Nie wieder ASUS!

Greetz
 
Tja, aus der Hardware soll Quecksilber und ähnliches raus, bei Amalgam, Schutzimpfungen, ESL usw. störts dann dagegen nicht.*engel*
Allerdings glaube ich auch, das da genügend gepfuscht wird.
Vielleicht sollte ich meine 6800GT doch auch mal backen, die war auch ganz plötzlich hinüber.:-/
 
Die Direktive ist zudem erst mal auch "nur" für Europa vorgeschrieben.
Nunja, ergänzend hätte ich darauf hinweisen sollen, das es auch eine China RoHS gibt, die sogar noch strenger als die EU RoHS Norm ist.
Möglicherweise, PC Peripherie wird nun einmal überwiegend in China gefertigt, sind die dortigen RoHS Anforderungen zu streng?

Nvidia hat schlicht gepennt, praxisferne Messmethoden und Vorgaben gemacht. Die Konkurrenz hatte nicht solche Probleme.
Dies mag möglich sein, kann ich allerdings nicht bewerten. Ich mag nicht über Produkte mutmaßen, die ich nicht in den Fingern hatte. :)

Ich möchte auch nochmal anmerken, das ohne Vorwarnung gestern der Speicher meiner 7600 go im Laptop das Zeitliche gesegnet hat. Ebenso liegt meine 8800 GTS 320 im Sterben, es treten immer mehr Bildstörungen auf. Und solche Meldungen häufen sich in letzter Zeit extrem! Ich muß also davon ausgehen, das meine verbliebenen 8600er und mein Schmuckstück GTX 260² auch folgen werden.
 
Auch wenn es nach der Umstellung Probleme bei manchen Herstellern gab, sollten die inzwischen behoben sein, wenn nicht kann man sicher seine Schlüsse ziehen ;)

Es gab zuvor auch schon Ausfälle (und auch Häufungen), die wird es in der Zukunft auch noch geben. Und es geht auch nicht alles RoHS-konforme nach zwei Jahren kaputt ;)

Und das mit dem Backofen bzw Probleme beim Reflowlöten gab's davor auch schon ;)

RoHS konformes Lot ist etwa 2-3x teurer, als normales Lot. Wir alle kennen die Industrie / Käuferschicht: Sparen um jeden Preis, Geiz ist geil.

2-3 mal so teuer ;) Ansonsten werden die Hersteller sicher auf einen günstigen Preis achten, allerdings dürften Rework und höhere Ausfallraten mehr kosten, als gutes Lötmaterial. Glaub mir, dass wissen die Hersteller ;)

Und irgendwie tendiere ich dazu, RoHS konforme Produkte gezielt nicht mehr kaufen zu wollen.

Und wie willst du das machen? Für jeden Hardwarekauf erst mal 'ne Weltreise? Wobei du auch da immer weniger Glück haben dürftest, da sich immer mehr Hersteller komplett umstellen. Die einzigen Ausnahmen bilden hier meines Wissens der KFZ-, Sicherheits- und Messsysteme-Berreich. Das liegt aber auch nur daran, dass man noch keine Langzeiterfahrungen hat (~15 Jahre), dennoch wird auch hier zunehmend bleifrei produziert.


Meine These wird insofern gestützt, das nachwievor "RoHS" freie Perpherie in den meisten Fällen nachwievor funktionell ist, oder Defekte aufweisen die nur Selten die Lötverbindungen betreffen.

Wie viel Hardware ist dir denn aufgrund von mangelhaften Lötstellen seit RoHS kaputt gegangen?

Ich war damals, bei der Umstellung auch skeptisch, vor allem da ich zu der Zeit auch in der Elektronik-Industrie tätig war und es durchaus ein Aufwand war die Prozesse umzustellen. Aber wie gesagt, sofern der Hersteller etwas anpassungsfähig ist, sollte das langfristig keine Probleme bringen. Ansonsten sehe ich's wie Bobo_Oberon, dass man mit den entsprechenden Stoffen etwas verantwortungsvoller umgehen sollte.
 
Und wie willst du das machen?
Es geht nicht, das ist aussichtslos. Aber ich werde mir künftig mehrfach überlegen, ob ich "überhaupt" in neue Produkte investiere, wenn ich erahnen kann, das sie nur 3 Jahre halten würden...

Wie viel Hardware ist dir denn aufgrund von mangelhaften Lötstellen seit RoHS kaputt gegangen?
Bei mir selber 2, siehe meine Ergänzung im Beitrag. Es geht hier ja nicht nur um mich, sondern um jeden(!) anderen Kunden. Und Du kannst mir nicht erzählen, das das nur "Zufälle" sind.

Bitte nicht falsch verstehen, auch ich bin "für" den Einsatz schonender Materialien. Aber bitte nicht zu Lasten der Verarbeitungsqualität, da nehme ich nämlich keine Abstriche in Kauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Grafikkartenchips sind so komplex, das PCB mit den vielen Anbauteilen ebenfalls, da den Fehler nur bei dem Lot zu suchen, finde ich etwas zu wenig.
Meine mehrere TNT2 und mindestens eine Ti4200 sind mir auch verreckt, mit bleihaltigem Lot. Soll jetzt nicht gegen NV sein, nur hatte ich damals wirklich viel Pech mit denen.
Bei Mainboards hat sich in den letzten Jahren eindeutig die Qualität gesteigert und die benutzen das selbe Lot.

Privat kann ich jedem nur empfehlen Bleilot zu verwenden, es ist einfacher, für Anfänger sowieso, und die Spitzen halten länger. In der Massenproduktion finde ich den Verzicht schon irgendwo sinnvoll, trotz der Nachteile.

MfG Micha
 
Ja, zu Mainboards konnte ich bisher auch keine nachteiligen Informationen finden. Wobei es möglicherweise auch daran liegen "könnte", das dort die Wärmeentwicklung (abgesehen vom Bereich der Spannungswandler) geringer ist. Will sagen: Die Platine selber ist relativ kühl, auch im Betrieb. Anders bei neueren Grafikkarten.
Ein weiteres Indiz wäre bspw. die von mir genannte 7600 go. Die HP dv9000 Serie hat ein generelles Problem mit der Kühlung. Bei einer extrem hohen Anzahl dieser Geräte sind die Grafikeinheiten ausgefallen; HP versuchte dem zu begegnen, indem man nach einem BIOS Update den Lüfter konstant hochtourig laufen lies. Normal genutzte Geräte erlitten innerhalb von 2 Jahren einen Defekt, schonend behandelte Geräte leider außerhalb der Garantiezeit (;D).

Aber ich möchte das Thema nicht zum "weinen" verwenden, von Defekten und Ausfällen kann, wie Du schon schreibst, alles und Jeder betroffen sein.

Ich finde es halt nur recht auffällig, das es nach Umsetzen der RoHS Richtlinie nun, 2-3 Jahre später, zu den ersten "Massen"-ausfällen (sofern man es denn so nennen mag) kommt.

Gibt es zur RoHS Norm noch weitere Meinungen/Theorien/Ideen von euch?
 
Diesen Ansatz hab ich auch schon in einen früheren Thread gehabt.
Mir ist aus gleichen Gründen der Gedanke gekommen und ich sehe es auch so.
 
... Gibt es zur RoHS Norm noch weitere Meinungen/Theorien/Ideen von euch?
In der Frühzeit der 3DKarten kam, bis auf 3dfx, Niemand auf die Idee eine 250 Watt Grafikkarte zu verkaufen ...

das verschärft sicher das Problem der modernen bleifreien Lote. Es hat schon seinen Grund, wenn für lebenswichtige Elektronik und den Militärs es erlaubt bleibt weiterhin bleihaltige Lote zu verwenden. Die Elektronik ist damit nun mal robuster und langlebiger.

MFG Bobo(2010)
 
Ja, zu Mainboards konnte ich bisher auch keine nachteiligen Informationen finden. Wobei es möglicherweise auch daran liegen "könnte", das dort die Wärmeentwicklung (abgesehen vom Bereich der Spannungswandler) geringer ist. Will sagen: Die Platine selber ist relativ kühl, auch im Betrieb. Anders bei neueren Grafikkarten.
Ein weiteres Indiz wäre bspw. die von mir genannte 7600 go. Die HP dv9000 Serie hat ein generelles Problem mit der Kühlung. Bei einer extrem hohen Anzahl dieser Geräte sind die Grafikeinheiten ausgefallen; HP versuchte dem zu begegnen, indem man nach einem BIOS Update den Lüfter konstant hochtourig laufen lies. Normal genutzte Geräte erlitten innerhalb von 2 Jahren einen Defekt, schonend behandelte Geräte leider außerhalb der Garantiezeit (;D).

Aber ich möchte das Thema nicht zum "weinen" verwenden, von Defekten und Ausfällen kann, wie Du schon schreibst, alles und Jeder betroffen sein.

Ich finde es halt nur recht auffällig, das es nach Umsetzen der RoHS Richtlinie nun, 2-3 Jahre später, zu den ersten "Massen"-ausfällen (sofern man es denn so nennen mag) kommt.

Gibt es zur RoHS Norm noch weitere Meinungen/Theorien/Ideen von euch?

Bei bedarf suche ich gezielt 1 HP-Laptop raus, bei dem der ATI Chip ein Problem darstellt, weil das Laptop kühltechnisch fürn Arsch ist. *g*

Spannungswandler sind bei ATI ein großes Problem da kann ich dir auch ein paar Karten nennen die nicht lange durchgehalten haben, sei es eine ATI 9800 Pro, eine 9250SE etc unabhängig jetzt vom RoHS Problem die kriegten eben auch nichts gebacken sowohl Treiber als auch Softwaremäßig, dazu trägt AMD nichts positives bei. Die letzte ausgefallene NV war eine 6800GT.
 
Bei bedarf suche ich gezielt 1 HP-Laptop raus, bei dem der ATI Chip ein Problem darstellt, weil das Laptop kühltechnisch fürn Arsch ist. *g*
Daher schrieb' ich ja: Die gesamte dv9000 Serie von HP ist "gefährdet". Zusätzlich zum Lotproblem haben sie oftmals Fälle mit ausfallenden Lüftern und sogar nicht richtig sitzenden(!) Kühlkörpern.

Hab da grade was bei Wikipedia zu gefunden.
Krass... oO

Medienberichten zufolge liegt die Ursache im verwendeten bleifreien Lot,[71] das durch die häufigen Temperaturwechsel (Betrieb vs. ausgeschalteter Zustand) bei etwa einem Drittel aller Geräte brüchig wird und somit die Kontakte verloren gehen. Bei den Reparaturen durch Microsoft wurden anfangs nur diese Kontakte wieder hergestellt, was jedoch nach einiger Zeit zu erneuten Ausfällen führte. Inzwischen werden bei den Reparaturen zusätzliche Kühler angebracht, die über eine Heatpipe mit dem Kühler des Grafikchips verbunden sind.
Quelle
Ein weiteres Puzzlestück, das meine These deckelt.

Bliebe noch die Frage, was man letztlich gegen diesen "bereits bei Auslieferung vorhandenem Mangel" nach der Garantiezeit machen könnte...
 
Bei mir selber 2, siehe meine Ergänzung im Beitrag. Es geht hier ja nicht nur um mich, sondern um jeden(!) anderen Kunden. Und Du kannst mir nicht erzählen, das das nur "Zufälle" sind.

Bitte nicht falsch verstehen, auch ich bin "für" den Einsatz schonender Materialien. Aber bitte nicht zu Lasten der Verarbeitungsqualität, da nehme ich nämlich keine Abstriche in Kauf.

Irgendwie hat das Argument nur einen entscheidenen Fehler....warum ist die Ausfallquote der Konkurrenz oder auch bei Herstellern wie AMD oder Intel dann nicht ähnlich hoch?
Für mich deutet das eher auf eine mangelhafte Qualitätssicherung hin, denn mit Klimakammern usw. gibt es genug Möglichkeiten die Materialalterung für Tests künstlich zu beschleunigen..
 
Irgendwie hat das Argument nur einen entscheidenen Fehler....warum ist die Ausfallquote der Konkurrenz oder auch bei Herstellern wie AMD oder Intel dann nicht ähnlich hoch?
Das kann ich Dir nicht verraten. Dazu möchte ich auch nicht mutmaßen. Weißt Du, es ist eine Sache ob Du tatsächlich Produkte eines Herstellers tagtäglich nutzt, ihre Eigenheiten hautnah erlebst und Dir mithilfe Berichten Anderer Ereignisse zusammenreimen kannst, oder ob man ein Produkt nie in den Fingern hatte und sich ausschließlich auf irgendwelche Google-Suchergebnisse stützt. Daher "kann" ich zu Produkten anderer Hersteller nichts sagen, hier werkeln seit Anbeginn der Zeit halt ausschließlich NVIDIA GPUs.
Würde ich nun beginnen im ATI/AMD/INTEL/VIA/SIS Lager beginnen ähnliche Fälle zu suchen, wären meine Informationen absolut NICHTS wert.

Für mich deutet das eher auf eine mangelhafte Qualitätssicherung hin, denn mit Klimakammern usw. gibt es genug Möglichkeiten die Materialalterung für Tests künstlich zu beschleunigen..
Ich halte es einfach für unverschämt. Klar, die Produkte sind alle preiswerter geworden und ich frage mich schon seit Längerem: Sind diese Discountpreise überhaupt zu verantworten (in Bezug auf Qualität gedacht). Nunja... die Antwort scheint sich ja nun langsam flächendeckend zu offenbaren. -.-
 
Ich kann jetzt nur von meinen ATI Karten sprechen, von denen bisher nicht eine einzige auf diese Art und weise ausgefallen ist.
Meine alte x800 XT hatte glaube ich ein Stabilitätsproblem, weil ein Kondensator abgefallen war und meine alte x1950XTX hat nach dem Rückbau auf den Orginalkühler (vorher Wassergekühlt) das Problem das sie sich bei Orginaltakt kurz nach dem Eintritt in den 3D Modus abschaltet. Bei künstlich hochgestellten Lüfterprofil tritt das Problem allerdings nicht auf.

Meine alte HD 2900XT läuft derzeit bei einem Arbetskollegen, da er schon seit einem Weilchen auf die bestellte HD5870 für seinen neuen Rechner wartet.
Die einzige Grafikkarte die in meiner Familie die Hufe gerissen hat war die 7600GT meiner Schwester, welche nur noch im treiberlosen Zustand zwar nich ein Bild auf den Bildschirm bringt.
 
Ich denke das Design wird auch eine nicht zu unterschötzende Rolle spielen.
 
Privat kann ich jedem nur empfehlen Bleilot zu verwenden, es ist einfacher, für Anfänger sowieso, und die Spitzen halten länger. In der Massenproduktion finde ich den Verzicht schon irgendwo sinnvoll, trotz der Nachteile

Sicher, für Anfänger ist es natürlich leichter mit bleihaltigem anzufangen, zumal hier auch der Anschaffungspreis günstiger ist. Man kann sich aber auch an das bleifreie Lot gewöhnen, ich persönlich löte auch privat fast ausschließlich (abgesehen von alten Geräten, die mit bleihaltigem Lot gelötet sind) bleifrei und habe mich auch entsprechend daran gewöhnt, dass es immer wieder eine Umstellung ist mit dem alten zu löten.

Bei mir selber 2, siehe meine Ergänzung im Beitrag. Es geht hier ja nicht nur um mich, sondern um jeden(!) anderen Kunden. Und Du kannst mir nicht erzählen, das das nur "Zufälle" sind.

Zufälle sind es sicher nicht. Aber, dass dies hauptsächlich NV-Produkte betrifft sicher auch nicht ;)

Ich finde es halt nur recht auffällig, das es nach Umsetzen der RoHS Richtlinie nun, 2-3 Jahre später, zu den ersten "Massen"-ausfällen (sofern man es denn so nennen mag) kommt.

Hab da grade was bei Wikipedia zu gefunden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Xbox_360#.C3.9Cberhitzung Also scheint der RRoD auch etwas mit den bleifreien Loten zu tun zu haben.

Das ist in der Tat auch ein Fall, der die Lötstellen der BGAs betrifft. Allerdings gab es solche Fälle auch schon vorher, so gab es afaik bei den iMacs in der G4-Serie eine Häufung derartiger Ausfälle, die sich durch Reballing beheben liesen. Wenn ich mich recht erinnere, waren auch eine Powerbook-Serie betroffen? War jedenfalls vor der RoHS Umstellung.

Das kann ich Dir nicht verraten. Dazu möchte ich auch nicht mutmaßen. Weißt Du, es ist eine Sache ob Du tatsächlich Produkte eines Herstellers tagtäglich nutzt, ihre Eigenheiten hautnah erlebst und Dir mithilfe Berichten Anderer Ereignisse zusammenreimen kannst, oder ob man ein Produkt nie in den Fingern hatte und sich ausschließlich auf irgendwelche Google-Suchergebnisse stützt. Daher "kann" ich zu Produkten anderer Hersteller nichts sagen, hier werkeln seit Anbeginn der Zeit halt ausschließlich NVIDIA GPUs.

Ich hab auch schon seit einer Weile keine aktuelle Grafikkarte mehr, jedoch werkelt die x1950 bisher nach wie vor einwandfrei (von dem Sapphire-Lüfter mal abgesehen). Allerdings liest man in letzter Zeit hier im Forum und auf Golem, etc häufiger von Ausfällen bei NV-Grafikkarten Bei ATI ist mir eine derartige Häufung nicht bekannt (ohne das ich parteiisch sein will, ich persönlich favorisiere keine der beiden Marken).

Ich denke mal, man kann eher sagen, dass gewisse Hersteller Probleme bei der Fertigung haben/hatten. Bei den neureren XBox 360 ist das Problem meines Wissens soweit behoben, betroffen waren hier hauptsächlich die ersten Serien (Gab's da nicht auch 'ne Rückrufaktion?).

Ich würde es also eher einem Hersteller zuschieben, wenn er mit entsprechend ändernden Anforderungen nicht klar kommt, immerhin schaffen's die anderen auch ;)
 
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Die Frage stellt sich doch überhaupt nicht mehr, was nicht RoHS konform ist darf sowieso in der EU nicht mehr verkauft werden.

Ob deine Grafikkarte kaputtgeht, weil ein Hersteller seine Fertigungsverfahren nicht im Griff hat ist die eine Sache, wenn irgendwo in Afrika/China der Bleigehalt im Trinkwasser toxische Dimensionen annimmt weil eben dort deine Grafikkarte früher oder später mal landen wird, ist das eine andere.

Mit Bleilot hatten die Hersteller ~30+ Jahre Erfahrung in der Feinelektronik, jetzt heißts eben umlernen. Die Fertigung klappt auch schon. Ich denke dass es nicht mehr lang dauert, bis auch eventuelle Haltbarkeitsprobleme beseitigt sind (welche zumindest mir noch nicht aufgefallen wären). Ist doch ein großer Fortschritt verglichen mit der Aussage der Industrie "wir können auf keinen Fall auf Bleilot verzichten" als RoHS beschlossen wurde.

> Ich halte es einfach für unverschämt. Klar, die Produkte sind alle preiswerter geworden und ich frage mich schon seit
> Längerem: Sind diese Discountpreise überhaupt zu verantworten (in Bezug auf Qualität gedacht). Nunja... die Antwort scheint
> sich ja nun langsam flächendeckend zu offenbaren. -.-
Nunja die Kunden entscheiden was sie kaufen, und das wird produziert.
Und so wies aussieht bevorzugen Kunden eher extrem kalkulierte built-to-last-3-years hardware, als 10% mehr zu zahlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob deine Grafikkarte kaputtgeht, weil ein Hersteller seine Fertigungsverfahren nicht im Griff hat ist die eine Sache, wenn irgendwo in Afrika/China der Bleigehalt im Trinkwasser toxische Dimensionen annimmt weil eben dort deine Grafikkarte früher oder später mal landen wird, ist das eine andere.
Bei dem, was die Elektronikbranche verursacht, ist das Bisschen Blei gar nicht mal das Schlimmste. Es ist mehr so eine Art Feigenblatt oder Tanga, verhüllt zwar wichtige, dennoch viel zu wenig Details.
 
Und so wies aussieht bevorzugen Kunden eher extrem kalkulierte built-to-last-3-years hardware(...)
Das macht man einmal mit Kunden. Das macht man zweimal mit Kunden. Das macht man vielleicht sogar dreimal mit Kunden: Danach ist Schicht im Schacht und der Hersteller wird gemieden.
 
Sicher, für Anfänger ist es natürlich leichter mit bleihaltigem anzufangen, zumal hier auch der Anschaffungspreis günstiger ist. Man kann sich aber auch an das bleifreie Lot gewöhnen, ich persönlich löte auch privat fast ausschließlich (abgesehen von alten Geräten, die mit bleihaltigem Lot gelötet sind) bleifrei und habe mich auch entsprechend daran gewöhnt, dass es immer wieder eine Umstellung ist mit dem alten zu löten.
Wenn ich mich nicht daran gewöhnen könnte, dürfte ich meinen Job auch nicht machen. Nur bei bleifrei korrodieren die Lötspitzen schneller, man braucht diese Trockenpads und es ist schwieriger. Privat finde ich den Aufwand nicht gerechtfertigt(auch wenn ich alles da hätte, sogar welches mit säurehaltigem Flußmittel).

Man sollte auch bedenken, dass zwar mehr oder weniger alle bleihaltigen Lote gleich sind, jedoch sich bleifreie Lote teilweise deutlich unterscheiden.
 
ich sehe das eher von der anderen seite. würden die karten nicht so heiß werden, würden die lötstellen wahrscheinlich auch nicht nachgeben. dennoch bin ich dafür nur umweltfreundliche hardware zukaufen. wenn man schon nicht den müll trennt oder von kernenergie weg kann, sollte man nicht noch durch blei und andre gifte die umwelt belasten.

grafikkarten kann man am besten mit schnellen und teuren autos vergleichen. diese sind auch nicht für den alltag gemacht. in dem streben nach mehr leistung und immer höheren taktraten wird immer mehr energie verbraten. irgendwo muss die ja hin. das ein hersteller nachträglich einen fehler dieser art zugibt wird wohl nie passieren, wenn diese nicht schon kurz nach auslieferung bekannt werden. die wissen ganz genau wo die probleme ihrer hardware sind, auch wenn es erst 1 oder 2 jahre braucht.

kühlt eure hardware richtig und vermeidet sinnlose benchmarks, die die hardware sinnlos belasten. dann habt ihr auch lange was davon. wenn der hersteller an der falschen stelle gespart hat siehts dann natürlich anders aus. ich kenne aber aktuellel keinen hersteller der nicht schonmal negative schlagzeilen gemacht hat.
 
Grafikkartenchips sind so komplex, das PCB mit den vielen Anbauteilen ebenfalls, da den Fehler nur bei dem Lot zu suchen, finde ich etwas zu wenig.
Meine mehrere TNT2 und mindestens eine Ti4200 sind mir auch verreckt, mit bleihaltigem Lot. Soll jetzt nicht gegen NV sein, nur hatte ich damals wirklich viel Pech mit denen.
Bei Mainboards hat sich in den letzten Jahren eindeutig die Qualität gesteigert und die benutzen das selbe Lot.

Privat kann ich jedem nur empfehlen Bleilot zu verwenden, es ist einfacher, für Anfänger sowieso, und die Spitzen halten länger. In der Massenproduktion finde ich den Verzicht schon irgendwo sinnvoll, trotz der Nachteile.

MfG Micha


Ja sie sind dir aber bestimmt nicht mit solchen Bildern verreckt wie in dem folgen Thread.

http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=369458

Und diese Bilder deuten ganz klar auf Probleme mit dem Lot hin.

Habs bei meiner GTS gesehen und jetzt bei ner 8800 GTX die ich verkaufen wollte (die Karte ist noch knapp 80-100 € Wert bzw. war so viel wert).

@ SD Also ich hoffe das meine GTX 260 so lange durchhält bis ich sie wechsel oder im laufe der nächsten 22 Monate kaputt geht. Und da Nividia scheinbar er einzige Hersteller ist der diese Problem flächendeckend hat würde ich sagen die sind einfach zu blöd. Oder zu geizig und sparen lieber 5 Cent pro Karte. Würde mich nicht wundern wenn die Lotverbindungen bei denen so gesetzt wurden das es gerade reicht.
 

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