be quiet! PCGH-Edition 500W

soulpain

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PCGH (www.pcgameshardware.de) ist nicht nur ein bekanntes Hardware-Magazin, sondern auch der Organisator diverser Hardware-Projekte. Gemeinsam mit Herstellern wie be quiet! werden vorhandene Produkte nach den Wünschen und Vorstellungen der Redakteure modifiziert. Ein Ergebnis dieser Arbeit ist das be quiet! PCGH-Edition 500 W, welches wir heute vorstellen möchten. Dieses basiert grundlegend auf dem be quiet! F1 mit 500 W, welches nicht in Deutschland verfügbar ist und dem Produkt ein gewisses Alleinstellungsmerkmal an die Hand gibt. Neben 80Plus Gold wird der leise Lüfter als Produkteigenschaft genannt. Die umfangreichen Schutzmechanismen und der Sleeve, welcher beim Original nicht eingesetzt wurde, seien ebenfalls von Bedeutung. Auf den folgenden Seiten werden wir zeigen, wie gut die Umsetzung gelungen ist. Wir bedanken uns bei PCGH für die Bereitstellung des Testmusters und wünschen wie immer viel Spaß beim Lesen!

Preisvergleich

[break=Lieferumfang, Lüfter und Nennleistung]
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Der Lieferumfang des PCGH-Netzteils gestaltet sich klassisch. Neben dem Kaltgerätekabel, den vier schwarzen Schrauben und einem recht umfangreichen Benutzerhandbuch sind diverse Kabelbinder vorzufinden. Die Installationsanleitung und die Sicherheitshinweise beinhalten sehr ausführliche Details. Somit ist die Einsteigerfreundlichkeit gewährleistet. Wie zuvor erwähnt, ist das be quiet! PCGH 500 W mit dem 80Plus-Gold-Zertifikat ausgestattet. be quiet! gewährt 2 Jahre Herstellergarantie, was zwar etwas wenig ist, aber kein Urteil über die Zuverlässigkeit der Serviceleistungen zulässt. Wer innerhalb von 2 Jahren wieder einen neuen PC konfiguriert und mit dem Support zufrieden ist, wird von 5 Jahren Garantie bei schlechtem Service nicht profitieren können. Da diese beiden Szenarien aber Extreme darstellen, möchten wir die Beurteilung den Lesern überlassen. Dennoch entsprechen 2 Jahren Garantie lediglich der Dauer der gesetzlichen Gewährleistung.

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Mit 432 W kann ein Großteil der Leistung auf +12 V bereitgestellt werden. Die beiden Ausgänge werden mit einer maximalen Belastbarkeit von je 18 A angegeben. +5 V und +3,3 V können zusammen 130 W leisten und werden mit je 24 A spezifiziert. Mit 3,5 A ist +5VSB sehr stark ausgelegt worden. Die Stromaufnahme in unserem Netz beträgt 4 A.

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Der Lüfter mit der Modellnummer MGA12012MR-O25 verfügt über sieben recht gut verarbeitete Lüfterblätter. Das verwendete "Rifle"-Lager ist bereits von diversen be-quiet!-Produkten bekannt. Das ist nicht verwunderlich, da Protechnic auch diese Modelle herstellt. Hierbei handelt es sich um eine Gleitlagervariante, die ähnlich wie HDB einen Ölkreislauf führt. Das "Rifle"-Lager baut ähnlich wie in einem Gewehrlauf auf Züge auf, also spiralförmige Rillen, die innerhalb des Lagers das Schmiermittel besser verteilen, so dass es nicht trockenläuft. Die Reibung wird minimiert, damit hält es länger als ein einfaches Schleiflager ("Sleeve Bearing") und ist deutlich leiser. Mit dem entsprechenden Druck ist quasi keine Reibungsfläche vorhanden. Lediglich beim Anlaufen kommt es zur Grenzreibung bzw. Mischreibung und somit zum Verschleiß. Mit 0,38 A ist die Stromaufnahme moderat.

[break=Aussehen und Anschlüsse]
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Das Aussehen des PCGH-Netzteils erinnert stark an die älteren Produkte von be quiet!, besonders das vergoldete Lüftergitter mit dem Markenlogo in der Mitte dürfte bereits von älteren Dark-Power(-Pro)-Modellen bekannt sein. Allerdings ist das kurze Gehäuse diesmal mit einer sehr robusten und kratzfesten Oberfläche ausgestattet worden. Die Entlüftungslöcher fallen wie so oft wabenförmig aus. Neben der Netzeingangsbuchse ist ein schmaler Netzschalter zu sehen. Wie bereits erwähnt ist der Sleeve bei diesem Modell normalerweise nicht enthalten. Dieser ist sehr gut verarbeitet, wenn auch nicht ganz blickdicht. Die PCIe-Anschlüsse sind mit einem blauen Steckerkopf ausgestattet, damit sie bestmöglich von den CPU-Anschlüssen unterschieden werden können.

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<center>
MainCPUPCIePeripherie
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
1x 24-pin (ca. 50 cm)1x 4+4-pin (ca. 60 cm)6/8-pin, 6-pin (ca. 50 cm)3x SATA (ca. 50, 60, 70 cm)
---2x SATA (ca. 50, 60 cm)
---3x HDD, 1x FDD (ca. 50, 60, 70, 80 cm)
[TR][TD]</center>

Mit 50 cm sind der 24-pin-Anschluss und die PCIe-Stecker durchschnittlich lang, während bei der CPU-Versorgung 60 cm erreicht werden. Mit drei HDD- und fünf SATA-Anschlüssen ist das Modell unterdurchschnittlich ausgestattet. Ein zusätzlicher HDD-Stecker an einem der SATA-Stränge mit synchron aufgereihten Anschlüssen wäre eine willkommene Erweiterung. Darüber hinaus sollten die zwei Grafikanschlüsse möglichst auf zwei Leitungsstränge verteilt werden. Aktuell teilen sich diese einen gemeinsamen Querschnitt, weshalb nicht die stärksten GPUs angeschlossen werden sollten. Allerdings existieren auch genügend sparsame Modelle, die zwei Stecker nicht voll ausreizen, mit einem aber unterversorgt wären. Daher ist die Konfiguration durchaus noch angemessen. Trotzdem werden bereits bei 450 W teils bessere Lösungen angeboten und das bei niedrigeren Preisen. Daher werden wir das Steckeraufgebot der Mitbewerber als Maßstab für die Beurteilung heranziehen.

[break=Elektronik/Technik]
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Es ist kaum verwunderlich, dass FSP der ODM dieser Netzteile ist, da be quiet! regelmäßig auf diesen Hersteller zurückgreift. Die Elektronik entspricht der aus dem Aurum 500 W. FSP verwendet den Eintaktflusswandler mit einer Variation, der aktiven Klemmung. Aus vorhergehenden Artikeln wissen wir, dass der Eintaktflusswandler im Transformator eine zweite Primärwicklung gleichen Verhältnisses zur ersten benötigt, die in Serie mit einer Diode beschaltet ist. In der Ausschaltphase liegt an dieser in Flussrichtung eine Spannung an, weshalb der Transformator entmagnetisiert wird. Andernfalls würde man letzteren nach mehreren Schaltzyklen in die Sättigung treiben. Um den Transformator vollständig auszusteuern, ist ein maximales Tastverhältnis von 50 % unumgänglich, solange die beiden Primärwicklungen identisch sind. Die Zeit zur Entmagnetisierung muss demnach also genauso lang sein wie die Zeit zu Magnetisierung. Die Primärwicklungen lassen sich natürlich variieren, wobei es weitere Methoden gibt.

Um dieses Hindernis zu umgehen, wurde bisher die RCD-Schaltung gewählt. Zwischen die Primärwicklung und den Drain-Anschluss des (Low-Side-)MOSFETs wird die Ausschaltspannung auf diese Schaltung geklemmt. Die Diode (D) öffnet sich, sobald Spannung in Flussrichtung anliegt. Der Kondensator (C) wird geladen und gibt die überschüssige Energie verzögert an den Widerstand (R) ab. Während der Ausschaltphase wird wegen der Streuinduktivität des Transformators eine hohe Spannung an die MOSFET-Strecke angelegt, auf der die Betriebsströme fließen. In der RCD-Schaltung wird, um das zu verhindern, letzten Endes Verlustleistung umgesetzt. Die aktive Klemmung ersetzt die Diode durch einen zweiten MOSFET, der in der Ausschaltphase des Flusswandlers einschaltet und den Kondensator in Reihe auflädt. Die Energie wird dann wieder an den Ausgang abgegeben und nicht über den Widerstand verbraten. Mit dem Nullspannungsübergang und dem "weichen "Schaltvorgang lässt sich die Verlustleistung begrenzen. Darüber hinaus entfällt die Dämpfung aus passiven Bauteilen, um den MOSFET vor Überschwingern zu schützen. Auch das spart Verlustleistung und Kosten.

Allerdings sei gesagt, dass damit auch eine Treiberschaltung für den MOSFET zur Klemmung erforderlich wird und der Regelkreis die MOSFETs und damit auch Verzögerungszeiten korrekt einstellen muss. Der Eintaktflusswandler verdient seinen Namen nicht mehr. Und dennoch: Mit dem Aufwand lässt sich dank der aktiven Klemmung 80Plus Gold erreichen, bei der die Mehrheit der Verlustleistung von den Filterschaltungen (eingangs- und ausgangsseitig) abhängig wird, die vor allem bei 80Plus Platinum noch zu Komplikationen führen. Die Besonderheit der Schaltung bei FSP ist in diesem Fall ZVS, also das Nullspannungsschalten. Um das zu ermöglichen, bedarf es nur eines verschwindend geringen Zeitraums innerhalb der Schaltperiode, in der ein Magnetisierungsstrom die Primärwicklung speist. Diese Energie wird anschließend genutzt, um die Kapazität an Drain-Source (des bestehenden ersten Transistors) kurz vor dem Einschalten zu entladen. Liegt keine Spannung an, entfällt die Zeit der Umladung beim Einschalten und der MOSFET setzt abgesehen vom Widerstand auf der Drain-Source-Strecke keine Verlustleistung um. Hierzu muss man wissen, dass der MOSFET aus mehreren parasitären Kapazitäten zwischen den Anschlüssen besteht, an dessen Elektroden im geladenen Zustand eine hohe Spannung anliegt, wenn der Scheitelpunkt erreicht ist. Da sich diese Kapazitäten nur relativ träge innerhalb der spezifizierten Zeitkonstanten umladen lassen, kann kurz nach dem Einschalten noch Spannung anliegen, wenn der Betriebsstrom bereits fließt. Dieser Strom und der Spannungsabfall am Bauteil bilden die Leistung, die in Verlustleistung umgesetzt wird - die Verlustleistung, mit der sich wiederum aktuell alle Netzteilhersteller befassen, um 80Plus Gold oder Platinum realisieren zu können.

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Insgesamt dienen vier Y- und zwei X-Kondensatoren, eine Längs- und zwei Gleichtaktdrosseln der Störunterdrückung. Zwischen die Primär- und die Sekundärseite wurde ein weiterer Y-Kondensator geschaltet, der Störungen aus dem Erdpotential minimiert, in dem er sie auf einer kurzen Strecke wieder zur Störquelle (Transistor) zurückführt. Allein dessen endliche Größe ist übrigens ein indirekter Verursacher, warum viele Hersteller 80Plus Platinum nur dann erreichen können, wenn sie den Eingangsfilter beschneiden. Ein Thermistor begrenzt den Einschaltstrom. Der Varistor als Überspannungsschutz fehlt leider. Zwar verfügen ICs über eine entsprechende Überspannungserfassung, doch würde der MOV die Überspannung direkt hinter dem Netzeingang kurzschließen, um Schäden für alle dahinter liegenden Komponenten auszuschließen. Der MOV ist zudem für sehr hohe Spannungen geeignet.

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Im Vorregler kommen ein Primärkondensator von Capxon, die große PFC-Drossel, zwei Transistoren und eine schnelle Diode von ST-Microelectronics zum Einsatz. Sowohl die Transistoren im Vorregler, der Klemm-Transistor als auch der Transistor des Flusswandlers wurden im gut isolierten TO-220-Gehäuse verbaut. Das erleichtert die Potentialtrennung zum (auf Masse gelegten) Kühlkörper, ist für die Kühlung aber nicht förderlich. Wie üblich wird im kontinuierlichen Stromflussmodus (CCM) gearbeitet, was sich bei den Platinum-Lösungen von FSP ändert.

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Sekundärseitig werden alle Ausgänge mit den Glättungskondensatoren aus der KF-Serie von Capxon und Stabkerndrosseln (bzw. einem einzelnen Draht, der durch einen Ferritkern geführt wird) besetzt. Eine Metallplatte, die mit einer gelben Folie isoliert wurde, verbindet die Masse des Sekundärkühlkörpers mit der anderen Massefläche. +12 V erhält eine Synchrongleichrichtung aus zwei THT-Komponenten, +3,3 V und +5 V werden dagegen auf der SMD-Seite (siehe zweites Bild) gleichgerichtet. Die +12-V-Ausgänge wurden mit Shunt-Widerständen für den Überstrom besetzt. Der IC CZ1 ist möglicherweise der Ersatz für den passiven Überspannungsschutz.

[break=Messungen]
<center>
Belastung*Lautstärke+3,3 V (ripple & noise)+5 V (ripple & noise)+12 V (ripple & noise)Wirkungsgrad/PFC&Delta;&thetasym;
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
5 %leichtes Lüfterrauschen+1,21 % (9 mV)+1,20 % (4 mV)+0,92 % (11 mV)79,82 % / 0.8430,8 °C
10 %leichtes Lüfterrauschen+1,20 % (17 mV)+1,60 % (6 mV)+0,42 % (14 mV)86,73 % / 0.9151,3 °C
20 %leichtes Lüfterrauschen+1,20 % (20 mV)+1,60 % (8 mV)+0,08 % (25 mV)90,98 % / 0.9551,6 °C
50 %leichtes Lüfterrauschen+0,61 % (18 mV)+1,20 % (10 mV)-0,25 % (24 mV)91,77 % / 0.9873,5 °C
80 %Lüfterrauschen+-0,00 % (24 mV)+1,00 % (13 mV)-0,75 % (24 mV) 91,99 % / 0.9944,7 °C
100 %Lüfterrauschen-0,30 % (30 mV)+0,60 % (15 mV)-0,93 % (40 mV)91,30 % / 0.9965,3 °C
110 %Lüfterrauschen-0,61 % (32 mV)+0,20 % (17 mV)-1,00 % (44 mV)90,95 % / 0.9975,8 °C
Crossload 1 --2,12 %+3,20 %-2,33 %--
Crossload 2 --2,42 %-3,80 %+2,83 %--
[TR][TD]* gemäß ATX-Spezifikation unter Berücksichtigung der angegebenen Lasttabelle des Herstellers. Bei den +12-V-Ausgängen geben wir die mit der schlechtesten Regulation (bzw. höchsten Restwelligkeits-Messung) an. Crossload 1: 3,3 V und 5 V bei 1 A, 12 V beim spezifizierten Maximalwert. Crossload 2: 3,3 V und 5 V beim spezifizierten Maximalwert und 12 V bei 1 A. &Delta;&thetasym; entspricht der Temperaturdifferenz zwischen den gemessenen Werten an den Entlüftungslöchern und der Raumtemperatur (23,90 °C), angegeben in °C.</center>

Mit der Temperaturdifferenz &Delta;&thetasym; überprüfen wir, wie warm die Abluft des PC-Netzteils im Verhältnis zur aktuellen Raumtemperatur ist. Das System erlaubt nicht die Genauigkeit einer Messung an Einzelkomponenten, ist aber ein sehr sicheres, da uns die Geräte zur Messung an Kühlkörpern schon häufiger abgeraucht sind. Höhere Temperaturwerte lassen sich nur mit teureren Messgeräten ermitteln, weshalb unsere Lösung eine sehr einfache ist. Nichtsdestotrotz sehen wir hier sehr deutlich, dass FSP seine Netzteile sehr gut kühlt. In der Variante von be quiet! ist das Modell sogar sehr leise, man muss schon auf 5 cm an das Netzteil herantreten, um bei geringer Last leichte Schleifgeräusche des Lüfters wahrnehmen zu können. Seitens der Elektronik existieren keinerlei Störungen auf hörbarer Frequenz. Selbst bei Volllast dreht der Lüfter moderat schnell, ohne dass die Temperatur merklich darunter leidet. Wie erwähnt sind unsere Messungen aber eher spartanisch und die Eigenschaften der elektronischen Komponenten ändern sich bereits mit jedem °C Unterschied, was sich über deren Temperaturkoeffizienten anzeigen lässt.

Mit bis zu 91,77 % Wirkungsgrad bei 230 VAC dürfte das be quiet PCGH-Edition 500 W auch bei 115 VAC keinerlei Probleme haben, 80Plus Gold zu erreichen. Erstaunlich hoch ist auch die Effizienz bei geringer Last. Das Crossload-Verhalten fällt mittelmäßig aus, während die Spannungen bei recht gleichmäßig verteilten Lasten gut geregelt werden. Mit -0,61 % unterhalb des Sollwertes schneidet +3,3 V unter den kleineren Ausgangsspannungen bei Überlast noch am schlechtesten ab. Mit bis zu 0,997 ist der Leistungsfaktor stets hoch. Die Restwelligkeit und Rauschspannung fällt abgesehen von +3,3 V erfreulich niedrig aus. Auf diesem Ausgang können maximal 0,64 % als Spitze-Spitze-Wert erfasst werden. +12 V schneidet in absoluten Zahlen schlechter ab, liegt aber deutlich unter dem nach ATX spezifizierten Limit von 120 mV.

[break=Fazit]
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Das be quiet! PCGH-Edition mit 500 W ist ein günstiges 80Plus-Gold-Netzteil ohne modulares Steckersystem. Alle Messwerte liegen innerhalb der ATX-Spezifikation und der Wirkungsgrad ist auch bei geringen Lasten äußerst hoch. Kleinere Mängel bei der Steckerkonfiguration betreffen nur bestimmte Systeme. Die geringe Lautstärke bei jeder Last macht das PC-Netzteil zu einem guten Allrounder.

Im Inneren des Schaltnetzteils wird der Flusswandler mit aktiver Klemmung betrieben, mit dem FSP auch den Sperrwandler erfolgreich auf 80Plus Gold umrüsten konnte. Japanische Kondensatoren sind nicht vorhanden, was teilweise dem Preis geschuldet sein dürfte. Allerdings kommt es auch auf den Schaltkreis an, in dem sich ein Kondensator befindet. In diesem Fall belegen unsere Messungen die niedrigen Temperaturen, zumal die Bauteile relativ frei liegen und nicht unter Leitungen begraben wurden. Ansonsten fallen die Filterschaltungen durchschnittlich aus und die Synchrongleichrichtung auf der Sekundärseite erhöht den Wirkungsgrad nochmals.

Letzterer fällt mit knapp 92 % bei 50 % Last sehr hoch aus, wobei selbst unter 5 % Last noch zufriedenstellende Resultate erreicht werden. Mit einem &Delta;&thetasym; von nur 5,8 °C bleibt das PC-Netzteil sehr kühl. Des Weiteren werden alle Ausgangsspannungen mehr als ausreichend reguliert. Zumindest bei Crossload-Tests zeigt +5 V aber einige Schwächen. Mit 44 mV ist die Restwelligkeit und Rauschspannung auf +12 V relativ gering, +3,3 V liegt prozentual gesehen etwas höher. +5 V dagegen ist nicht zu bemängeln. Auch der Leistungsfaktor ist erfreulicherweise stets höher als 0,843.

Was die Ausstattung betrifft, orientiert sich der Anbieter am gängigen Standard. Mit einem recht umfangreichen Benutzerhandbuch und den Kabelbindern werden die meisten Produkte versehen. Zwei PCIe-Stecker und fünf SATA-Anschlüsse sind durchschnittlich in dieser Leistungsklasse. Dass sich letztere einen gemeinsamen und begrenzten Leitungsquerschnitt teilen und nur drei HDD-Stecker zur Verfügung stehen, wäre noch zu verbessern. Ersteres hängt aber maßgeblich von der verwendeten Grafikkarte ab und auch letzteres wird nicht bei allen Systemen relevant sein. Dennoch ist das Netzteil insgesamt ein wenig schlechter ausgestattet als die Konkurrenz. Auch das äußert sich aber positiv bei der Preisfindung. Zudem dürfte der Sleeve gefallen, welcher beim Original von be quiet! nicht verwendet wird.

Mit knapp 70 EUR ist das Modell sicherlich teurer als das FSP Aurum 500 W, welches allerdings auch deutlich lauter gekühlt wird. Zu berücksichtigen ist, dass dort ein vierter HDD-Stecker realisiert wurde und sich die Steckeraufteilung unterscheidet. Bei be quiet! sind die anderen Modelle auf Aurum-Basis generell eher teurer. Dabei unterscheiden sich die Geräte ansonsten kaum voneinander, weshalb sich die Preise relativ gut vergleichen lassen. Auch bei anderen Anbietern werden teilweise 20-30 EUR mehr für vergleichbare Netzteile verlangt, wobei sie teils über abnehmbare Anschlüsse verfügen. Das Enermax PRO87+ ErP Lot 6 500 W ist eines der teureren Beispiele ohne dieses Merkmal und daher ein direkter Konkurrent. Ob diese Angebote den Aufpreis wert ist, muss allerdings jeder für sich entscheiden. In jedem Fall gehört das be quiet! PCGH-Edition 500 W zu den günstigen 80Plus-Gold-Netzteilen, die sich den Preisunterschied mit eher vernachlässigbaren Mängeln erkaufen. Nicht zuletzt ist das Produkt bei verhältnismäßig vielen Bezugsquellen verfügbar. Wer also eine gute Technik zum günstigen Preis haben möchte, ist bei be quiet! respektive PCGH sehr gut aufgehoben.

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