24h-Rennen auf der Nordschleife

Warum dann 20 Rennklassen, wenn es sich doch nur geballt um GT3 dreht?

Das wusste schon ABBA: The Winner takes ist all.


Eigentlich ging die Berichterstattung sogar. Vor ein paar Jahren war jedes 2. Wort Audi oder VW.
Mittlerweile teilt sich das Medieninteresse ja immerhin auf Mercedes, BMW, Porsche und Audi etwa gleichermaßen auf, allerdings wurden die McLaren auch oft angesprochen (so lange sie noch fuhren) und auch der Manta kam zumindest im Livestream immer prompt dran falls er mal unregelmäßig in die Box kam.
Auch die Dittmann-Viper, die Nissan GT-R und der Eifelblitz wurden thematisiert.

Andererseits, was soll man machen? Wenn sich in Klasse SP-irgendwas einer der 17 BMW M325i einen Platz nach vorne kämpft interessiert das die 100 Freunde von denen aber sonst leider niemanden. Warum auch? Das Interesse im Allgemeinen hängt sich ja immer an etwas besonderem auf. Besonderen Typen, besonderen Autos. Und man kann leider nicht über jeden ne Homestory drehen.
Irgendwo schade, dass die Modellvielfalt in manchen Klassen etwas leidet.


Und ich muss sagen, dass ich die Übertragung besser fand als Le Mans.
Eurosport hat nicht mal die hälfte im Free_TV übertragen. Zwar gab es einen Stream, der war aber auf französisch und man musste sich dann mit Radio Lemans behelfen, die auch nicht immer das Geschehen auf der Strecke kommentiert haben.

Da fand ich mich vom deutschen 24h rund-um-die-Uhr Stream von Sport1 besser bedient. Klar, dass nachts wenig zu sehen ist, kann man in der Eifel eben nicht ändern, leider. Das kann man aber dem Sender nicht ankreiden.

P.S.: Auch wenn Sport1 ein FC-Bayern-Haus-und-Hof-Kacksender ist. :)


Wir haben ja auch alle gejammert als die die Radio-Bundesligarechte übernommen hatten. Aaaah, das gute alte Ligaradio, wie können die nur. Letztendlich fand ich die Übertragungen mit der Sport1.fm-App keinen deut schlechter. ;)
 
Die Dittmann-Viper und der Nacho-Libre-Eifelblitz haben sich selber ins Rampenlicht geschossen, die wären ohne die Zwischenfälle mit den gelben Flaggen nur unter 'ferner liefen' gelaufen. Ich habe hauptsächlich Radio LeMans laufen gehabt, dort haben die GTRs sicherlich auch viel Aufmerksamkeit gekriegt, weil Aston Martin und Nismo RLM unterstützen.
 
Die Dittmann-Viper und der Nacho-Libre-Eifelblitz haben sich selber ins Rampenlicht geschossen, die wären ohne die Zwischenfälle mit den gelben Flaggen nur unter 'ferner liefen' gelaufen. Ich habe hauptsächlich Radio LeMans laufen gehabt, dort haben die GTRs sicherlich auch viel Aufmerksamkeit gekriegt, weil Aston Martin und Nismo RLM unterstützen.

Korrektur: Der Eifelblitz wurde ins Rampenlicht geschossen, nicht umgekehrt.
@gruenmuckel
M325i ;D => M235i
aber ansonsten hast du recht.
 
Was genau mit dem Eifelblitz-Phase war, habe ich nicht mitgekriegt. Was ich allerdings mitgekriegt habe, war diese Meldung, die sehr nach selbstverschuldetem Schuss ins Rampenlicht aussieht:
Sonntag, 22.06.14, 11:57
235 - Schurig / Hofmann / Bovingdon / Mies (BMW M235i Racing)

Entscheidung der Sportkommissare: Das Team erhält eine Zeitstrafe von 5:32 Min. und Pilot Alexander Mies wird von der Teilnahme an der weiteren Veranstaltung ausgesschlossen. Grund ist ein Zwischenfall am Samstagabend, bei dem in einer Code-60-Zone die Flaggensignale nicht beachtet wurden und durch gefährliche Fahrweise Sportwarte gefährdet wurden.
 
Was genau mit dem Eifelblitz-Phase war, habe ich nicht mitgekriegt. Was ich allerdings mitgekriegt habe, war diese Meldung, die sehr nach selbstverschuldetem Schuss ins Rampenlicht aussieht:

Hat nichts mit der anderen Aktion zu tun.

Anfahrt Schwedenkreuz(?) hat einer der McLaren den Eifelblitz überolt und wollte vor ihm einscheren um die nächste auf der Ideallinie nehmen zu können.
Dummerweise war er aber gar nicht vorbei, hat den BMW berührt der dadurch aufs Gras kam sich drehte und rückwärts in die Reifenstapel krachte.
Gottseidank war der Winkel günstig und nach einem kurzen Boxenstopp gings weiter für den BMW.

Ich meine, dass der betreffende McLaren dafür eine Strafe bekommen hat wegen "Causing a Collision".
 
Das ist eine gute Frage...das Gros der verhängten Zeitstrafen war derartig: 1:32, 3:32 und 5:32.
 
Ich zitiere mal aus dem Reglement:
Überschreiten der zulässigen Höchstgeschwindigkeit in der Boxengasse wird wie folgt bestraft:
Im Rennen:
  • 1. Verstoß: Zeitstrafe, 1 Minute 32 Sekunden Standzeit im Bereich Start- und Zielhaus – Eine Zeitstrafe (kann mit einem Boxenstop kombiniert werden).
  • 2. Verstoß: Zeitstrafe, 2 Minuten 32 Sekunden Standzeit im Bereich Start- und Zielhaus – Eine Zeitstrafe (kann mit einem Boxenstop kombiniert werden) und zusätzlich eine Geldstrafe wie nachfolgend aufgeführt. Pro 1 km/h Überschreitung 10,00 Euro, jedoch mindestens 100,00 Euro Geldbuße.
  • 3. Verstoß: Meldung an die Sportkommissare
Missachtung von Flaggenzeichen oder Lichtsignalen
Im Rennen:
  • 1. Verstoß: Zeitstrafe, 3 Minuten 32 Sekunden Standzeit im Bereich Start- und Zielhaus – Eine Zeitstrafe (kann mit einem Boxenstop kombiniert werden).
  • 2. Verstoß: Zeitstrafe, 5 Minuten 32 Sekunden Standzeit im Bereich Start- und Zielhaus – Zeitstrafe (kann mit einem Boxenstop kombiniert werden)
  • 3. Verstoß: Streichung von Rennrunden und Meldung an die Sportkommissare.
28.9 Unterschreitung der Mindestboxenzeit
Unterschreiten der Mindestboxenzeit wird wie folgt bestraft:
Zeitstrafe, 32 Sekunden zzgl. Zeit der jeweiligen Unterschreitung, Standzeit im Bereich Start- und Zielhaus – Eine Zeitstrafe (kann mit einem Boxenstop kombiniert werden).
 
Es erklärt trotzdem nicht, wie man auf die doch ziemlich krummen Zahlen kommt.
 
"Krumm" ist sind nur die 32 sekunden, die dann jeweils mit runden Minuten, der Standzeitmatrix (Rundenbezug) bzw. der tatsächlichen Unterschreitung addiert wird.

Wie die auf die 32 Sekunden gekommen sind ist mir nicht ganz klar, aber der Wert wird ja auch von Jahr zu Jahr angepasst. 2013 warens 25 Sekunden und ich würd mal annehmen da spielen dann einfach auch gemachte Erfahrungen mit rein, wenn entschieden wird obs bissl länger oder kürzer werden soll. Vielleicht ist da aber auch typisch deutsch irgendeine abstruse Formel dahinter, die Streckenverlauf mal Sternkonstellation minus Pi beinhaltet.
 
Oder man hat sich das ganze irgendwann mal nach obiger Formel ausgeknobelt und dieses Jahr fan die deutlich gestiegene Geschwindigkeit angepasst.
 
Aus aktuellem Anlass gebe ich dem Thema mal einen kleinen Schubs:
nachdem gestern beim VLN-Lauf auf der Nordschleife ein Zuschauer tödlich verletzt wurde, als er vom außer Kontrolle geratenen Nissan GT-R des GT-Academy-Piloten Jann Mardenborough getroffen wurde, hat der DMSB die Streckenlizenz der Nordschleife für die höheren Klassen vorläufig ausgesetzt.

Fahrzeuge der Klassen SP7, SP8, SP8T, SP9, SP10, SP-Pro und SP-X sind deswegen derzeit auf der Nordschleife nicht startberechtigt. D.h. es dürfen im Moment keine GT3 & GT4-Fahrzeuge auf der Nordschleife starten.
Ich bezweifle zwar, dass dies bis zum 24-Stunden-Rennen am 14.-17. Mai Bestand hat - aber ein 24 Stunden-Rennen ohne GT3/GT4-Fahrzeuge wäre eine durchaus interessante Angelegenheit.
 
Schwarzmetaller, ich bin froh das ich zumindest hier mal einen unaufgeregten Kommentar dazu lese.

Im restlichen Internet fühlen sich schon wieder alle Petrolheads (zu denen ich mich ja sonst eigentlich auch zähle) kollektiv in ihrer Ehre beleidigt, als sind GT-Autos das Maß aller Dinge und alles ohne quasi kein Rennsport.
 
Wir hoffen doch alle, dass die Nordschleife weiter bestehen wird.

Und da ist es kontraproduktiv wenn ein Auto wegen zu wenig Abtrieb auf der Vorderachse Unterluft bekommt und nicht nur verunfallt (sowas ist ja akzeptiert) sondern jemand stirbt.
Diesen Dreck kennt man ja aus Le Mans und ich denke, dass wir alle schönes Racing möchten und bitte keine Reifenstapelchikanen. :(

Nunja, mal sehen was sich so ergibt.
 
Wenn man sich mal Bilder von der Stelle anguckt, dann ist der Name Flugplatz erschreckend zutreffend:
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Schwarzmetaller, ich bin froh das ich zumindest hier mal einen unaufgeregten Kommentar dazu lese.

Im restlichen Internet fühlen sich schon wieder alle Petrolheads (zu denen ich mich ja sonst eigentlich auch zähle) kollektiv in ihrer Ehre beleidigt, als sind GT-Autos das Maß aller Dinge und alles ohne quasi kein Rennsport.
Simpel: den Charme der 24-Stunden-Rennens macht für mich der 'Breitensportgedanke' und die kleinen Teams mit den Brot- und Butter-Autos aus.
Diese sind in den letzten Jahren leider immer mehr von den immens schnellen und millionenschweren GT3-Werksteams an den Rand und teilweise sogar durch Reglementsänderungen aus dem Rennen gedrängt worden.
Der Idealist in mir hofft ja, dass durch diesen Unfall eine Rückbesinnung auf die ursprünglichen Werte der N24 stattfindet (damit ich mal wieder für mehr als den Kissling Manta und zwei...drei andere Autos jubeln kann).
 
Wenn man die Bilder vergleicht zwischen den GT3 und dem Rest, sieht man schon die entsprechenden Tendenzen in der Fluglage.
 
Ich denke, die Bilder kann man so nur sehr begrenzt vergleichen, da sie nicht in der selben 'Flugphase' aufgenommen wurden.
 
Prinzipiell richtig, aber ich bleibe trotzdem dabei. ;) Auch ohne Vergleich zeigen nur die Bilder der GTs ganz deutlich, wie es zu dem aerodynamischen Problem kommen konnte.

Gut sind auch die Diskussionen, die die Schuld im unerfahrenen Fahrer suchen...
 
Stellvertretend für die 'Diskussion' ist der Bock, den Taki Inoue auf Twitter geschossen hat:
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Noch ein wenig Input zu der Kuppe auf 'Flughafen':

Amsonsten findet man auch das Video des Unfalls auf YT:-X Dabei wäre jeder Fahrer nur noch Passagier gewesen:
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er war zu schnell und dann hob er ab. das dabei ein mensch gestorben ist, ist natürlich tragisch, aber es ist nun mal gefährlich auch als zuschauer.
auch hier gilt macht es bumm, renn was das zeug hält.

nicht falsch verstehen sicherlich ist es tragisch, aber das ist nun mal motorsport. sicherlich können sie versuchen die stelle umzubauen. aber wenn jemand zu schnell da reinfährt passiert dies. auch hat dies nicht nur mit abtrieb etc zutun. fahrwerk und geschwindigkeit spielen da auch mit rein. es war in meinen augen ein fahrfehler vom fahrer. viele unterschätzen die stellen, die meisten, haut es dann in der kurve raus, da das auto instabil wird. hier ist der andere fall eingetretten.

das es so ausgegangen ist, ist natürlich sehr traurig. das hier der fangzaun nicht standgehalten hat und eventuell der reifenstapel davor das auto darüber katapultiert hat muss man nun prüfen und gegenmaßnahmen ergreifen.
 
An der Stelle heben die meisten ab - wie man in obigem Video gut sehen kann, machen dort selbst fette SUVs einen Hopser. Das ganze ist imho weniger ein Problem der Geschwindigkeit als ein aerodynamisches - die Mercedes in LeMans sind auch nicht fliegen gegangen, weil sie schneller als andere unterwegs waren.
 
Was spricht denn zum Beispiel dagegen einfach den besonders gefährdeten Bereich für Zuschauer zu sperren?
 
Zweierlei Gründe: zum einen behebt das nicht die Ursache dafür, dass Fahrzeuge fliegen gehen und zum anderen: wenn man sich mal die Videos von dem Unfall und des 'berühmten' CLK-GTR-Abflugs anguckt, müsste man das ganze ziemlich weiträumig absperren.
 
Mal ganz ehrlich, ne Erhebung die zur Sprungschanze wird, wenn man zu schnell ist oder ein schlechtes Design beim Fahrzeug hat, ist nix anderes als ne Kurve. Eine Herausforderung die die Strecke stellt ums Rennen interessant zu machen.
Und wie bei der Kurve sichert man halt die Strecke für Zuschauer ab, aufgrund der Erfahrungen die man mit einem derartigen Hindernis macht.

Da muss man doch nix entschärfen bei der Strecke selber, die Fahrer und Designer sind auch gezwungen rauszufinden wie sie eine Kurve nehmen ohne abzufliegen, gleiches gilt schon seit jeher für Erhebungen. Neue Zäune, eventuell bissl mehr Abstand von der Stelle für Zuschauer und gut ist ... die Fahrer selbst gehen nicht auf eine unbekannte Reise bei der Nordschleife, wie sie bei jeder Kurve auch gezwungen sind enstprechend abzubremsen in Abhängigkeit zu ihrem Fahrzeug, so ists halt auch bei der Erhebung.

Nach Ewigkeiten des Rennsports mit unzähligen Toten unter Zuschauern und Fahrern muss man irgendwann mal sagen "Pech gehabt" und sich mit nem Warnhinweis auf ner Eintrittskarte "Achtung SteinAutoschlag" begnügen. Sowas passiert nunmal von Zeit zu Zeit, dann machen die Veranstalter und die Teilnehmer ne neue Kalkulation zwischen Risiko und Attraktivität, passen eventuell paar Regeln an und gut ist.

Der Zuschauer selbst würde sich auf die Strecke stellen, wenn er könnte .. im Rallysport macht er das teils sogar. Wenn der kein Bock auf Risiko hat, soll er das Rennen vom Fernseher aus verfolgen oder sich weiter weg stellen. Auch neue Zäune, andere Autos oder gar geänderte Streckenverläufe würden nur an der Wahrscheinlichkeit bissl was ändern ... der nächste tote Zuschauer oder Fahrer kommt trotz allem.

Der Unterton "Das hätte man doch wissen müssen und verhindern können" bzw. "Da muss doch einer Schuld sein" bei jedem derartigen Vorfall, ist nach einer so langen und lebhaften Rennsportgeschichte einfach nur noch lächerlich.
 
Letztendlich ist es recht einfach:

Da war jemand schneller als die Aerodynamik erlaubte.

Das ist im Prinzip kein Fehler der Strecke. Wenn man da Gefahr läuft abzuheben muss man eben lupfen oder mehr Abtrieb fahren. Genau wie bei einer Kurve. Wenn man nicht abfliegen will muss man eben eine passende Geschwindigkeit wählen oder mehr Abtrieb fahren.


Zäune kann man da nicht aufstellen. Was wäre da für ein Zaun der einen 1,5 Tonnen schweres und 200+ km/h schnelles Objekt in (im Extremfall) 4-5m Höhe zuverlässig aufhalten soll?
Gibts nicht.

Schikane bauen? Klaro, dann hat man alle 2 Runden Safety-Car weil jemand die abräumt oder verunfallt.

Letztendlich sollte man in der direkten Einflugschneise die Zuschauer fern halten und den Teams mal gehörig den Marsch blasen was den Abtrieb auf der Vorderachse angeht.
 
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