Ist der Ruf erst einmal ruiniert, dann lebt es sich recht … könnte man meinen, wenn man die bizarren Vorgänge bei Mozilla dieser Tage beobachtet. Kaum ist die „alte“ Chefin( Michell Baker, halbe Mio Dollar Grundgehalt) wieder am Ruder, möchte sich die Mozilla Foundation von einigen Geschäftsbereichen trennen, darunter Firefox OS. Welch fatales Signal dies auf (künftige) Kooperationspartner ausübt ist dem Vorstand offensichtlich egal.
Zum ersten mal musste sich Mozilla dem wahren Markt stellen, in Form von käufliches Produkten wie mobilen Endgeräten und TV Geräten, welche durch Mozillas Partner an die Endanwender vertrieben wurden. Kaum sind die ersten Produkte auch hierzulande verfügbar, schmeißt Mozilla hin. Über Einnahmen von 330 Mio Dollar im Jahre 2014(bei 314mio Ausgaben) und einer wohl mehr als positiven Prognose diese Beträge 2015 noch zu steigern, muss, ganz klar, der Rotstift her.
Auch der allseits beliebte Email-Client Thunderbird wird dieser Politik untergeordnet. Mozilla möchte diesen im nächsten Jahr aus der Foundation ausgliedern und das Projekt finanziell auf eigene Füße stellen- über Spendenaufrufe! Die letztjährigen Kosten von 150k Dollar sind für Mozilla offensichtlich nicht mehr zu Schultern.
Ein weiterer Aspekt dürfte wohl auch der derzeitige Umbau bei Firefox sein. Mozilla verabschiedet sich hier gerade von XUL zugunsten von SERVO als Unterbau, sodass eine weitere Koexistenz zu Thunderbird hier nicht mehr gegeben ist. Damit könnte sich Mozilla nun Endgültig von dem Mail-Clienten trennen und den 2007 von Michell Baker eingeleiteten Abschied abschließen.
Auf der Strecke bleiben könnten die Nutzer, zumal auch die Transformation von Firefox derzeit für einige Irritationen sorgt und auch hier Co-Entwickler, wie die von Add-ons oder Seamonkey, vor den Kopf stößt.
http://www.golem.de/news/mozilla-firefox-os-wird-nicht-mehr-kommerziell-vertrieben-1512-117890.html