Münchener Intel Büros von EU durchsucht

Nach Berichten von Golem.de hat die EU-Kommission erneut Büros von Intel in München durchsucht. Von der Aktion sollen auch PC-Händler wie die Media/Saturn-Gruppe betroffen gewesen sein.

Die Durchsuchungen stehen wohl im Zusammenhang mit dem EU-Kartellverfahren gegen Intel, das später um eine Untersuchung möglicher Vorwürfe gegen die Media-Saturn-Holding erweitert wurde (wir <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1157994808">berichteten</a>).

Die EU wirft Intel vor durch das Gewähren von Rabatten bei Ausschluss von AMD, die Bezahlung bei verspäteten Produkteinführungen und die Abgabe von Produkten unter Herstellungskosten Einfluss in einer marktbeherrschenden Stellung ausgeübt zu haben.

In einer offiziellen Stellungsnahme bestätigte die Kommission nur, dass man überraschende Durchsuchungen bei einem Prozessorhersteller und verschiedenen PC-Retailern (Verkäufer an Endkunden) durchgeführt habe.

<blockquote>"The European Commission can confirm that on 12th February 2008, Commission officials carried out unannounced inspections at the premises of a manufacturer of Central Processing Units (CPUs) and a number of personal computer (PC) retailers. The Commission has reason to believe that the companies concerned may have violated EC Treaty rules on restrictive business practices (Article 81) and/or abuse of a dominant market position (Article 82)."</blockquote>

Das Kartellverfahren gegen Intel war zuletzt durch die Firma aus Santa Clara (USA) immer wieder verschleppt worden und momentan steht eine Anhörung Intels vor der EU-Kommission an, die am 7. Januar beantragt wurde (wir <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1199825461">berichteten</a>).

<b>Quelle:</b> <a href="http://www.golem.de/0802/57665.html" target="b">EU durchsucht erneut Münchner Intel-Büros</a>

<b>Links zum Thema:</b>
<ul><li><a href="http://news.zdnet.com/2100-9595_22-6224675.html" target="b">Intel to respond to EU antitrust charges Monday</a></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1184529814">Drohen Intel Strafgelder in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar?</a></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1192627738">EU-Frist für Intel nun bis zum 4. Januar</a></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1193160795">Kein Kartellverfahren der F.T.C. gegen Intel</a></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1152294326">Beschwerde gegen Intel und Media-Saturn beim Bundeskartellamt</a></li></ul>

Sofern ich das überblicken kann sind die Mitarbeiter der Kommission da auf dem richtigen Weg und Intel wird nicht ohne Grund das Verfahren immer wieder mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verzögern.

Ich wünsche Intel nicht unbedingt Schlechtes, aber nach meinem Dafürhalten haben sie für ihr Verhalten vor 2-3 Jahren eins auf die Mütze verdient.

MfG der BarBart

BarBart schrieb:

Ich wünsche Intel nicht unbedingt Schlechtes, aber nach meinem Dafürhalten haben sie für ihr Verhalten vor 2-3 Jahren eins auf die Mütze verdient.

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Wenn ich nur an die ganzen P4 PCs denke, die MM und Co da verkauft haben, obwohl A64 damals (viel) besser waren und das bei weniger Stromverbrauch ... da könnte man sicherlich ein Großkraftwerk mehr abschalten ...

Naja heute ist es leider andersrum, aber trotzdem darf man sowas nicht durchgehen lassen ...

Mal schauen, wies weitergeht

Alex

Das Problem an der Sache ist nur, sollte Intel abgestraft werden, Geld in Richtung EU fließt und nicht Richtung AMD. Und die verhökerns dann wieder untereinander.
Auf jedenfall sollten Sie hart durchgreifen wenns denn so war. Aber meist sitzt irgentwo ein Lobbyist der alles wieder abfängt. Es war bei BenQ , ist bei Nokia so und wird in anderer Weise auch Intel betreffen.

Eigentlich ne heftige Sache, aber sie werden sich dabei schon was gedacht haben.

Schade nur das der Mensch ein so Habgieriges Tier ist und immer mehr - in dem Fall Profit - anstrebt und somit zu solchen Aktionen greift.

Naja wenn dies noch gegen Intel entschieden wird, ist Intel sowieso am ar....

lord_fritte schrieb:

Naja wenn dies noch gegen Intel entschieden wird, ist Intel sowieso am ar....

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Das endet ohnehin mit einem Vergleich oder allerhöchstens einer Anerkennung das Patents und damit verbundenen Lizenszahlungen. Der Verbot des Verkaufs eines Vorzeigeproduktes wird jedenfalls nicht passieren. Das wäre m.E. auch ziemlich dumm für alle Beteiligten (auch die Konsumenten).

spaceman2702 schrieb:

Das Problem an der Sache ist nur, sollte Intel abgestraft werden, Geld in Richtung EU fließt und nicht Richtung AMD. Und die verhökerns dann wieder untereinander.

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Und wo ist jetzt das Problem? Du lebst in der EU, Einnahmen durch Rekordstrafen wie letztens bei Microsoft kommen indirekt auch dir zu Gute. Eine Direktzahlung an AMD würde unser Wirtschaftssystem darüber hinaus ad absurdum führen

spaceman2702 schrieb:

Das Problem an der Sache ist nur, sollte Intel abgestraft werden, Geld in Richtung EU fließt und nicht Richtung AMD. Und die verhökerns dann wieder untereinander.

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Natürlich, ist ja auch richtig so. Wenn in europa beschissen wurde, dann sollte das geld indirekt, wie auch immer, dem europäischen bürger zufliesen (und jetzt nicht behaupten alles fliest irgendwo an uns vorbei und nur andere profitieren ). Auf alle fälle muss es dem verursacher weh tun.

Auf jedenfall sollten Sie hart durchgreifen wenns denn so war. Aber meist sitzt irgentwo ein Lobbyist der alles wieder abfängt. Es war bei BenQ , ist bei Nokia so und wird in anderer Weise auch Intel betreffen.

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Die von dir genannten beispiele haben aber nichts mit diesem fall gemeinsam - sie haben ja nichts mit kartellrechtsverletzungen zu tun.

Das die kartellwächter der EU gute arbeit leisten, hat man in der vergangenheit immer wieder gesehen. Man denke nur an die strafen gegen europäische aufzug und rolltreppenhersteller im letzten jahr wegen preisabsprachen (unter anderem ThyssenKrupp) die zusammen fast eine milliarde euro abdrücken mussten. Und natürlich Microsoft...

Mir scheint, wenn eine behörde der EU gut funktioniert und ihre aufgabe konsequent wahrnimmt, dann ist es diese.

Fusseltuch schrieb:

Natürlich, ist ja auch richtig so. Wenn in europa beschissen wurde, dann sollte das geld indirekt, wie auch immer, dem europäischen bürger zufliesen (und jetzt nicht behaupten alles fliest irgendwo an uns vorbei und nur andere profitieren ). Auf alle fälle muss es dem verursacher weh tun.



Die von dir genannten beispiele haben aber nichts mit diesem fall gemeinsam - sie haben ja nichts mit kartellrechtsverletzungen zu tun.

Das die kartellwächter der EU gute arbeit leisten, hat man in der vergangenheit immer wieder gesehen. Man denke nur an die strafen gegen europäische aufzug und rolltreppenhersteller im letzten jahr wegen preisabsprachen (unter anderem ThyssenKrupp) die zusammen fast eine milliarde euro abdrücken mussten. Und natürlich Microsoft...

Mir scheint, wenn eine behörde der EU gut funktioniert und ihre aufgabe konsequent wahrnimmt, dann ist es diese.

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Im Fall von Siemens und BenQ sehe ich das nicht so, da hätte man sofort eingreifen müssen, aber vermutlich hätte so ein Prozeß zuwenig Geld eingebracht also beläßt man es. Und wenn man immer so konsequent angegangen wäre wie derzeit bei Intel, da wundert man sich das MS noch nicht Zerschlagen worden ist. Das hätte vermutlich mehr Probleme verursacht, als jene die man zur Zeit hat.

Was die Intel-Geschichte ab 2003/2004 an sich angeht, steht meine Meinung unten dazu. Was die EU angeht sollte sich lieber um Probleme kümmern, die Aktuell vorhanden sind, das reihenweise Firmen ins Ausland gehen und Millionen an Subventionen und Fördergelder mitnehmen. Da müßte mal ein passende EU-Gesetz her und dem endgültig ein Riegel vorzuschieben. Aber das interessiert ja kein Arsch von denen, und das ist echt traurig.

Was Intel angeht, sage ich nur die mögen zwar Mist gebaut haben - aber dazu gehören immer 2 Leute, und Intel trägt gewiß nicht alleine die Schuld. Der Privatuser konnte sich schon immer entscheiden ob er AMD oder Intel kaufen wollte. Die OEMs also FSC, Dell, HP, Sony, usw kaufen idr auch nur so ein was, für sie am günstigsten ist. Sollte Intel hier Druck gemacht haben, damit man nicht AMD-Rechner an die Verbrauchermärkte vertreibt, hätte man das schon rechtzeitig zur Klage bringen müssen, aber der Grund warum man das nicht Tat, war wohl der, weil Intel mit denen Verträgen abgeschlossen hatte womit günstige Konditionen etc für einen gewissen Zeitraum versprochen worden sind, damit man ja kein AMD-System zusammenbaut und an andere vertreibt. Und da ja Firmenchefs von Natur aus, überwiegend an "Gewinne" denken, und überall Kosten gespart werden sollen kam das wohl recht, das Intel das dann ausgenutzt hat, weil man sah das es funktioniert konnte man auch dahingehend dementsprechenden Druck ausüben, damit keiner auf dumme Gedanken kommt, und somit sage das neben Intel allebeteiligten Firmen indirekt ebenfalls mitschuldig sind. So sehe ich das jedenfalls.

Aber man weiß ja auch das selbst "AMD" keine weiße Weste vorzuweisen hat, und man somit selbst hier als AMD-User nicht den ersten Stein nach Intel werfen kann.

Was, die EU-Kommission hat persönlich die INTeL-Büros durchsucht.?! Wahnsinn, was fürn Engagement..! 8)