Sony BMG wieder vor Gericht

mj

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Sony BMG, das Platten- und Medienimperium, dass erst kürzlich erfolgreich gegen eine Hausfrau vor Gericht gezogen ist um <a href="http://recordingindustryvspeople.blogspot.com/2007/10/jury-instructions-in-virgin-v-thomas.html" target="b">über 200,000 US-Dollar zu erklagen</a> und vor weniger als drei Jahren mit der ungefragten und für Anwender unbemerkten Installation eines <a href="http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=242225" target="b">Rootkits beim Einlegen einer Musik-CD</a> auf sich aufmerksam gemacht hat, steht erneut vor Gericht: Das Label wird von einer französischen Softwarefirma des Einsatzes von Raubkopien bezichtigt und auf 300,000 Euro verklagt.

Dabei liest sich die Geschichte fast wie ein (schlechter) Scherz. Ein Mitarbeiter von Sony BMG meldet sich beim Kundensupport von PointDev, um Hilfe für Ideal Migration, ein Server-Administrationstool, in Anspruch zu nehmen. Der Support stellt fest, dass es sich beim zur Freischaltung verwendeten Key um einen illegal über entsprechende Internetseiten bezogenen handelt, der auf das Jahr 2004 datiert werden kann, dem Jahr in dem der Zusammenschluss von Sony und der Bertelsmann Media Group vollzogen wurde. Folglich beauftragte PointDev den französischen Arm des Gesetzes, der am 22. Januar 2008 die Pariser Büros von Sony BMG auf richterliche Anordnung hin durchsuchte und die Software auf vier Servern vorfand.

Laut Paul-Henry Agustoni, CEO von PointDev, handelt es sich bei der Klage um eine Prinzipsache:

<i>Il ne s'agit pas que d'une question d'argent mais surtout de principe. Le taux de piratage des logiciels en entreprise est très élevé.</i> (auf Deutsch: "Es ist weniger eine Frage des Geldes, sondern mehr eine Prinzipentscheidung. Illegal eingesetzte Software stellt im Geschäftsbereich ein ernsthaftes Problem dar.")

Von einer Firma, die fast schon gebetsmühlenartig mit Klagen droht und der alle Mittel recht sind, um eigene Inhalte zu schützen - selbst so fragwürdige wie die Installation von Spyware auf fremden Computern - hätte man so etwas eher nicht erwartet. Dabei handelt es sich keineswegs um einen Einzelfall: Laut Business Software Alliance stellen Raubkopien bis zu 47 Prozent der installierten Softwarebasis in Unternehmen dar.

Ein Statement von Sony BMG steht noch aus.

<b>Quelle:</b> <a href="http://www.01net.com/editorial/374727/la-major-sony-bmg-poursuivie-pour-contrefacon-de-logiciel/" target="b">01net.com</a>, <a href="http://www.pointdev.com/index-en.php#tab4" target="b">PointDev.com</a>
 
Wird ja auch mal Zeit das die einmal einen auf den Sack kriegen, da sie ja selbst knallhart vorgehen, würde ich der anderen Seite her keine Milde walten lassen. Auch wenn es von 2004 ist, dadurch verfällt ja der Tatbestand nicht.

Die Summe hätte allerdings höher sein können, so 100 Milliarden Euro oder noch mehr damit richtig weh tut. :)
 
Mit nem Illegalen Key freischalten und dann Support anfragen - köstlich! ;)

gruß
skell
 
Auf Sony kann man garnicht oft genug rumtrampeln. Bin mal gespannt ob die BluRay-Datenträger auch verseucht sind...
 
Die Musikindustrie fordert doch in letzter Zeit immer das Musikdiebstahl mit Internet verbot geahndet wird. Wie wäre es wenn man Sony BMG Internet verbot geben würde...
Ja unrealistisch, wäre aber mal lustig.
 
Gibts da nicht ein Sprichwort wie 'wer am lautesten schreit sitzt selbst in der Scheisse'?
 
Die Hausfrau wird auf 200.000 dollar verklagt und darf sich über ein zerstörtes Leben freuen und Sony BMG darf die 300.000 € aus der Portokasse zahlen.

Schöne neue Welt. Man sollte die Nappes auf 3.000.000 Verklagen aber mindestens.
 
Einfach das Kapital der Frau ins Verhältnissetzen zu dem Kapital von Sony BMG und dann das mit 200.000 von der guten Frau multiplizieren! ;) Sinnvoller wäre da allerdings, nur die Geschäftsführer und Gesellschafter zu verklagen. Der "kleine" Mann in so einem Konzern ist ja nur ausführendes Organ.
 
so sehr ich sony verabscheue und deren praktiken, denke ich das es hier einfach irgendein mitarbeiter war, der einfach die originale lizenz verscherbelt hat und eine raubkopie draufgezogen hat.

eine lapallie wie 4 server kann man nicht dem ganzen unternehmen anlasten.
 
So eine verlogene Doppelmoral (etwas lautstark anprangern, aber dann selber ausgiebig machen) kennt man ja sonst nur von den Amerikanern, aber bei Sony wundert mich das nicht *chatt*
Die haben sich ja schon oft völlig daneben benommen. Neben dem Trojaner auf ihren CDs denke man z.B. nur an ihre eklige Party, wo sie Leute aufgefordert haben, aus den Eingeweiden einer Ziege zu essen *glaubses*
Oder die extreme Arroganz, mit der sie ihren PS3-Müll immer vermarkten: "Dann müssen die Leute eben mehr arbeiten, um sich eine PS3 leisten zu können." usw. *abgelehnt

Einfach das Kapital der Frau ins Verhältnissetzen zu dem Kapital von Sony BMG und dann das mit 200.000 von der guten Frau multiplizieren! ;) Sinnvoller wäre da allerdings, nur die Geschäftsführer und Gesellschafter zu verklagen. Der "kleine" Mann in so einem Konzern ist ja nur ausführendes Organ.
Ja, das Bußgeld sollte wirklich in entsprechendem Verhältnis zu der Frau stehen, damit denen das auch richtig weh tut! ;D
 
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