News Nach VP8 nun WebP: neues Format soll JPEG ablösen

Nero24

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Bereits im Frühjahr 2010 berichteten wir über eine Initiative von Google mit dem Ziel, den VP8 Videocodec zum neuen Standard für HTML5-Videoinhalte zu machen. Ohne großartig auszuschweifen verweisen wir daher auf die damaligen Meldungen:<ul><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1271245565">Schenkt Google der Internet-Gemeinde einen Open-Source Video-Codec?</a> (April 2010)</li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1274347110">VP8 Video-Codec ist Open Source und schon implementiert</a> (Mai 2010)</li></ul>Inzwischen hat Google ein neues Ziel im Auge: das JPEG Bildformat. Wie Richard Rabbat, Product Manager bei Google, gestern in seinem <a href="http://blog.chromium.org/2010/09/webp-new-image-format-for-web.html" target="_blank">Blog</a> mitteilte, seien JPEG-Bilder nach Google-Analysen zu 65 Prozent am Gesamttransfer einer Webseite beteiligt und daher kritisch für einen möglichst schnellen Website-Aufbau, insbesondere auf leistungs- und bandbreitenschwachen mobilen Geräten.

Da JPEG bereits Anfang der 1990er Jahre entwickelt wurde, sieht Google hier großes Entwicklungspotenzial. So soll ein neues Grafikformat namens WebP eine höhere Kompression bei gleicher Bildqualität ermöglichen, und so den Webseiten-Aufbau beschleunigen. Als Kompressionsroutinen sollen dabei die gleichen Prozeduren zum Einsatz kommen, wie beim VP8 Videocodec. Es ist wie JPEG ein verlustbehaftetes Format, nutzt also die Tatsache, dass das menschliche Auge kleinste Ungenauigkeiten nicht wahrnehmen kann. Als Format für detaillierte Zeichnungen oder Grafiken ist es damit - im Gegensatz zu TIF, PNG oder BMP - nicht geeignet. Als Containerformat ist RIFF im Gespräch.

Bei <a href="http://news.cnet.com/8301-30685_3-20018146-264.html" target="_blanK">CNet.com</a> gibt es einen Bildvergleich zwischen WebP und JPEG:

<center><img src="http://www.planet3dnow.de/vbulletin/attachment.php?attachmentid=20643&stc=1&d=1285939461" border="1" alt="">
Original JPEG-Bild mit 46 KB Größe.

<img src="http://www.planet3dnow.de/vbulletin/attachment.php?attachmentid=20644&stc=1&d=1285939461" border="1" alt="">
Äquivalentes WebP-Bild mit 35 KB Größe, als 1:1 Kopie verlustfrei im PNG-Format gespeichert, da aktuelle Browser das WebP-Format noch nicht beherrschen.</center>

Selbstredend soll Googles Chrome Browser das WebP-Format als erster unterstützen. Ob und wann die anderen Browser-Hersteller nachziehen werden, ist völlig offen.

Es ist nicht der erste Versuch, eine Alternative zum JPEG-Format zu etablieren. Bereits Ende der 1990er Jahre wurde das von Altamira entwickelte auf <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Fraktale_Kompression" target="_blanK">fraktaler Kompression</a> basierende Fractal Image Format (FIF) als Alternative zu JPEG propagiert. Gerade bei Vergrößerungen spielte FIF die Vorteile der Fraktalkompression voll aus. Da es sich aber um ein proprietäres Format handelte, das nie frei und offen verfügbar war und daher auch von keinem Browser unterstützt wurde (außer via Plugin), geriet es wieder in Vergessenheit. Was den Schluss nahelegt, dass im Web die Leistungsfähigkeit eines Codecs nur zweitrangig ist, die Offenheit und die Unterstützung durch die gängigen Browser hingegen das A und O.

<b>Links zum Thema:</b><ul><li><a href="http://code.google.com/intl/de-DE/speed/webp/docs/c_study.html" target="_blank">Comparative Study of WebP, JPEG and JPEG 2000</a></li><li><a href="http://news.cnet.com/8301-30685_3-20018146-264.html" target="_blank">Google offers JPEG alternative for faster Web</a></li><li><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/WebP" target="_blanK">WebP [Wikipedia]</a></li><li><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Jpeg">JPEG [Wikipedia]</a></li><li><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Resource_Interchange_File_Format">RIFF [Wikipedia]</a></li><li><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/VP8" target="_blank">VP8 [Wikipedia]</a></li></ul>
 
Was ist eigendlich aus JPEG2000 geworden ??
War doch vor gut 5 Jahren als die Waffe angekündigt und sollte zu normalem jpg statt der hier angesprochenen gut 20 ,- solide 40% gutmachen...

Mmoe
 
Warum hab ich bei neuen "Standards" immer so ein komisches Gefühl, dass der User nichts von hat.

Kaum hat Adobe H264 Beschleunigung auf Nvidia inklusive ION Netbook Chipsätzen kommt VP8.

Und ob WebP oder JPEG, wen interessierts denn wirklich, der Mobil Provider hat doch sowieso schon Komprimierer vorgeschaltet. Siehe Bytemobile, wem das nix sagt, T-Mobile verwendet sowas z.B. Vodafone auch. Nannte sich auch mal T-Mobile Speedmanager, welches später in die WebnWalk Software integriert wurde.
Unterstützte Opera auch nicht was, was in die Richtung geht.

sprich Bandbreite sollte eigentlich nicht das Problem sein

frag mich auch ob ein leistungschwaches Gerät mit der Berechnung der Dekomprimierung klarkommt, beim wechsel von MPEG2 auf H264 sahs da ja schnell mau aus und langsamere alte Geräte die gerne nen Performanceschub bräuchten kriegen oftmals kaum ein Update um sowas zu unterstützen,
(Bin so gespannt, ob sich mit dem IE9 auf meiner alten Möhre von Anno 2003 noch was tut)

Angeblich gabs auch mal reine Software Updates für die Sendeanlagen des EDGE Mobilfunkstandard um die Bandbreite zu erhöhen. Mein dazu passendens EDGE fähiges Mobiltelefon hatte aber leider keins erhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ist eigendlich aus JPEG2000 geworden ??
War doch vor gut 5 Jahren als die Waffe angekündigt und sollte zu normalem jpg statt der hier angesprochenen gut 20 ,- solide 40% gutmachen...

Mmoe

Zu Recht untergegangen da wesentliche Teile nicht Lizenzfrei sind.

WebP hat nur als offenener Standard ein Chance. Da spielt es eher eine geringere Rolle das es effektiver ist. JPEG ist wirklich schon nicht mehr Zeitgemäß und gehört mittelfristig abgelöst.

Und ob WebP oder JPEG, wen interessierts denn wirklich, der Mobil Provider hat doch sowieso schon Komprimierer vorgeschaltet. .

Bringt aber fast nichts im Vergleich zu einen neuen Standard für Bilder. JPEGs lassen sich außerdem nicht mehr sinnvoll komprimieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Artikel bei heise (http://bit.ly/90lw1m) lässt ja keine so guten Stücke an WebP. Ich stimme dem Artikel allerdings nicht so ganz zu.

Ich finde, der Schritt zur WebP-Entwicklung passt prima zu Googles Ziel, weite Teile der Welt zum Internet und damit ihren Diensten zu bringen. Wenn ich mich recht entsinne habe sie für den Markt der Schwellen- und Entwicklungsländer vor allem Internet via Mobiltelefon im Sinn. Daher auch Android. Und bei geringen Bandbreiten wie GPRS und EDGE machen 40% weniger Datentransfer doch einiges aus.

Die Quelle für diese strategische Ausrichtung kann ich leider nicht mehr liefern. Ich glaube, es war in einem guten alten analogen Zeit-Artikel in einem Interview mit einem der Google-Macher.

Ich würde jedenfalls geringere Bandbreite durch Grafiken ebenfalls begrüßen.
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EDIT :
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Und ob WebP oder JPEG, wen interessierts denn wirklich, der Mobil Provider hat doch sowieso schon Komprimierer vorgeschaltet.

Kann sich auch jedermann selbst bauen:

http://ziproxy.sourceforge.net/
 
Und ob WebP oder JPEG, wen interessierts denn wirklich, der Mobil Provider hat doch sowieso schon Komprimierer vorgeschaltet.
JPEG lässt sich nicht mehr einfach so on the fly weiter komprimieren. Das von Dir angesprochene Komprimieren der Mobile-Anbieter ist nichts anderes, als das, was gut konfigurierte Webserver oder Foren eh schon tun: sie liefern die HTML- und CSS-Daten GZIP komprimiert an den Browser aus, um Bandbreite zu sparen. Alter Hut, hat aber nichts hiermit zu tun.
 
Ziproxy rekodiert verlustbehaftet neu, man kann sogar JPG2000 einschalten. Der HTML-Code wird via gzip komprimiert. Die Bilder verlieren aber deutlich an Qualität.
 
JPEG und Co. Super noch ein Datenformat.
Wäre es nicht sinnvoller mal dort anzufangen wo wirklich bedarf besteht?
Ich meine nicht beim Datenformat an sich, sondern beim Design an sich?
Muss ich überall Bilder haben und müssen die immer sofort mit geladen werden egal mit was für einem Endgerät ich unterwegs bin? Mobiles Internet hin oder her finde ich so wie so .......

Wenn man aber auf Mobiles Internet wert legt, dann bitte Formate einführen die komplett unter GPL (LGPL) stehen und auch von der Free Software Foundation und anderen Organisationen für freie Software mit abgesegnet werden. Es soll dabei 100 %tig kein Patentinhaber kommen können und alles platt machen können und auch nicht einer soll kommen können und viel Ärger verursachen können.
Danach sollen sie dann von mir aus auch noch ISO und RFC (heißt das so) werden.

Ich will wenn schon wieder was neues, dann aber so, dass alle davon was haben und sich keiner darüber Gedanken machen muss ob ich diese oder jenes Format nutzen darf um meine Inhalte darzustellen. Die Inhalte die mit solchen Formaten verbreitet werden dürfen dann aber schon Copyright und Co habe, nur nicht das Format an sich.
 
Also ich hab da irgendwie noch Bilder in Erinnerung deren Qualität schon sehr reduziert war, sobald der T-Mobile Speedmanager aktiviert war. Da ich damals aber Probleme mit der IPSEC VPN Software und der McAfee Desktop Firewall bekam landete das Teil ganz schnell in der Tonne

Grossartig Lust das Ding nochmal zu installieren hab ich nicht gerade, nur um das zu verifizieren.

Je kleiner das Display, desto uninteressanter wirds bei Mobile Devices sowieso.

Wer die Software nicht installiert hat, darf auch mal die URLwww.speed.t-mobile.de testen wenn er grade mobil unterwegs ist Zumindest konnte darüber auch eine Komprimierung aktiviert werden. Ob Speedmanager als Software oder die website softwaremässig zusammenhängen kann ich leider nicht sagen.

Hier etwas mehr dazu http://t-mobile.de/speedmanager
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte nochmal anmerken, dass ich damals in den 90ern während meines Studiums viel mit FIF-Bildern experimentiert habe. Damals waren die Prozessoren natürlich noch so schwach, dass der höhere Rechenaufwand ein Kriterium war. Aber die Kompression war damals schon enorm. Bei einer Kompression, wo bei JPEG nur noch Fragmente erkennbar waren, war FIF noch richtig gut - zwar dann auch schon etwas verschwommen, aber man konnte noch uneingeschränkt sehen, was dargestellt werden sollte. Die Qualität eines Formats offenbart sich ja oft erst, wenn man mit der Kompression ins Extreme geht.

Daher ist meine persönliche Meinung, dass die Fraktalkompression der richtige Weg gewesen wäre, wenn der Hersteller nicht derart auf seinen Routinen "gehockt" hätte. :( Dann würden wir heute alle auf FIF-Bilder blicken mit 1/3 der Größe eines JPEGs und dabei auch noch zoomen können, ohne nur noch quadratische Farb-Blöcke zu sehen.
 
Man hatte man ja immer Angst davor, schwache CPUs könnten daran scheitern, wenn man aufwendigere Format einsetzt. Ist auf einem PC seit langem kein Thema, aber kleine Mobilegeräte werden ja jetzt erst so leistungsfähig, daß man sie auch mit aufwendiger Bildkompression konfrontieren kann, ohne daß der Aufbau einer Webseite ruckelig wird. OK, "dank" Flash ist man sowieso einiges gewöhnt, aber Bilder sind eben doch viel häufiger als Flash und vor allem weniger verzichtbar.

Schwerer wiegt aber wohl, daß das alles proprietäre Formate sind, d.h. selbst wenn sie kostenlos sind, ist man lizenzrechtlich doch nicht ganz sicher. Deswegen strebt Google ja auch ein freies Format an. Damit es sich gut verbreitet, muß es das auch sein, aber auch sonst klare Vorteile bieten.

Warum hab ich bei neuen "Standards" immer so ein komisches Gefühl, dass der User nichts von hat.
Muß er ja auch nicht, es reicht, wenn er keinen Nachteil hat (d.h. die Standardbrowser und -grafikprogramme müssen es unterstützen, dann merkt man keinen Unterschied). Der Vorteil liegt in der deutlichen Reduzierung des Webtraffics, was für die Anbieter Kosten senkt, und letztendlich auf vielen Umwegen kommt das auch den Endnutzern zu gute, und sei es nur, indem sie geringere Kostensteigerungen haben bzw. mehr Content zum gleichen Preis bekommen.
 
einen Unterschied gibts ja schon..
ob man ihn sieht ist eine andere Frage
difap40.jpg
 
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