Erfahrungen mit NDAS-Systemen (IOCELL NetDISK 351UNE & 352UN, DawiControl DC-8310)

Hallo zusammen,

letztens fragte ich mich, ob es nicht eine Mischung aus USB-Festplatte und NAS-System gibt, bei dem man möglichst gleichzeitig per USB und Netzwerk auf einen Massenspeicher zugreifen kann. Wie ich mittlerweile weiß, funktioniert das leider nicht ...

... aber ich bin im Rahmen dessen auf sogenannte NDAS-Systeme gestoßen, welche zumindest einen abwechselnden Zugriff per USB und Netzwerk erlauben. Zudem scheint die Technik recht einfach in der Handhabung zu sein.

Auf der Gegenseite scheint es so, dass die proprietäre NDAS-Technologie nicht mehr weiterentwickelt wird. Außerdem gibt es im Internet viele Berichte, dass z.B. keine Festplatten über 2 TB unterstützt werden oder auch dass es keine Treiber für Windows 8.1 gibt. Auch von reproduzierbaren Bluescreens bei abwechselnden Zugriffen von verschiedenen Clients habe ich gelesen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit NDAS-Produkten und lohnt es sich, auf dieses Pferd zu setzen?

King_Rollo schrieb:

Welche Erfahrungen habt ihr mit NDAS-Produkten und lohnt es sich, auf dieses Pferd zu setzen?

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Ich habe eine NetDisk 351UNE und wenn ich mich recht entsinne, untersagt das Handbuch USB, eSATA oder LAN parallel zu nutzen. Die NetDisk wird nicht beschädigt, aber eSATA hebelt USB aus und USB hebelt LAN aus; so sieht die Reihenfolge der Priorität aus. Beim Betrieb über LAN musst du bedenken, dass das NDAS Protokoll nicht routing-fähig ist. Über ein WLAN hinweg klappt kein Zugriff. Ansonsten ist NDAS eine feine Sache. Man kann über LAN sogar die S.M.A.R.T. Werte der HDD auslesen, wie bei einer internen Disk. Bei der Wahl des Dateisystems ist man frei. Man kann NTFS wählen oder was einem beliebt. Ich habe einen Samsung HD240UI/Z4 verbaut. Der Einbau gelang leicht und die Geschwindigkeit lässt nichts zu wünschen übrig. Gigabit Ethernet wird nicht ausgelastet, aber man schafft > 60 MB/s. Die HDD schaltet sich nach einer gewissen Zeitspanne selbstständig aus. Das spart Strom und sorgt für eine niedrige Geräuschkulisse. Konfigurieren lässt sich dies meines Wissens jedoch nicht. Gut gefallen hat mir, dass die NetDisk über einen An/Aus-Schalter verfügt und IOCell ein eSATA Kabel beigelegt hat. Anderer Hersteller knausern oft an den Anschlusskabeln. Ein eSATA Kabel ist gerade für die Ersteinrichtung eine feine Sache, weil sich die NetDisk über eSATA halt doch am schnellsten befüllen lässt, obwohl der Unterschied zum LAN nur 20-30 MB/s beträgt. Im Hochsommer kann die verbaute HDD bei längeren Zugriff relativ warm werden, da die 351UNE nicht über einen Lüfter verfügt. Der Stromverbrauch liegt ein gutes Stück über reinen USB Festplatten, aber verglichen mit anderen NAS Systemen kann er sich noch sehen lassen.

Update: Über einen WLAN Adapter am Client dürfte ein Zugriff klappen, aber nicht über über eine WLAN Bridge, wie bei mir.

King_Rollo, wie Du selbst schon gemerkt hast, wird die Technologie nicht weiter entwickelt und daher kannst Du Dir Frage ob es sich lohnt sich auf ein totes Pferd zu setzen wohl leicht selbst beantworten.

Was Du willst wirst Du nicht finden, da ein Anschluss über eSATA oder USB ein lokales Laufwerk bedeutet und der Rechner an den es angeschlossen ist, die Verwaltung des Filesystems übernimmt. Bei Zugriff über das Netz ist immer der Controller des NAS derjenige der das Filesystem verwaltet und über ein Netzwerkprotokoll den Zugriffe erlaubt, was dann eben auch von mehreren Clients geht. Beides gleichzeitig würde bedeuten, dass zwei Rechner das Filesystem verwalten und das kann nicht gut gehen, deshalb sperrt das NetDisk eben auch alle anderen Zugänge wenn einer mit der höheren Priorität verwendet wird und alle USB/eSATA/Firewire Kombigehäuse für Festplatten machen es ebenso, auch da geht immer nur ein Eingang zur Zeit.

Dass man auch bei NDAS immer nur mit der einen (USB) oder der anderen Variante (LAN) zugreifen kann ist mir klar und wäre akzeptabel.

Die Frage ist halt, ob die Technik wirklich so unausgereift ist, dass man grundsätzlich davon abraten sollte oder ob sie zum jetztigen Zeitpunkt so funktioniert wie sie soll ... das wäre dann für mich OK ...

King_Rollo schrieb:

Dass man auch bei NDAS immer nur mit der einen (USB) oder der anderen Variante (LAN) zugreifen kann...

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Du musst allerdings die Kabel (physikalisch) umstecken, um es ganz deutlich zu sagen. Sobald ein (aktives) USB Kabel angesteckt ist, wird die RJ-45 Buche lahm gelegt. Nicht dass es an dieser Stelle zu einem Missverständnis kommt. Das Vermeiden konkurrierender (virtueller) Zugriffe genügt dem nicht.

Alles klar. Das war dann das KO-Kriterium! Recht herzlichen Dank!