Merkel fordert Schließung von Guantanamo

Redphil

Grand Admiral Special
Mitglied seit
13.02.2004
Beiträge
6.415
Renomée
152
Standort
L, FG
  • QMC Race
  • Spinhenge ESL
Merkel sagte in einem SPIEGEL-Gespräch: "Eine Institution wie Guantanamo kann und darf auf Dauer so nicht existieren. Es müssen Mittel und Wege für einen anderen Umgang mit den Gefangenen gefunden werden." Sie kündigte an, dieses Thema kommende Woche bei ihrem Treffen mit George W. Bush anzusprechen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,393925,00.html

Ich bin überrascht. Fr. Merkel profiliert sich außenpolitisch, aber nicht so wie vor der Wahl befürchtet mit einem unterwürfigen Kurs gen Washington, sondern in den Fußstapfen ihres Vorgängers wandelnd im Licht "alter" europäisch-westlicher Wertvorstellungen.

Es scheint, als würde das Amt doch sehr seinen Inhaber prägen, ihr Verhalten bei der letzten EU-Zusammenkunft und darauf das international geradezu euphorische Echo waren ja schon (positiv) überraschend.
 
Oder es liegt daran, daß sie von bestimmten Personen (G. Schröder) aus wahltaktischen Gründen nicht mehr in eine Ecke geschoben wird...
 
Wobei sie damals selbst die Gundlage für diesen Eindruck durch ihren unglücklichen USA-Besuch gelegt hat.
 
Die Frau is eine analytische Denkerin mit echtem christlichen Hintergrund (Eltern) - sowas prägt!
Sie wird noch für so manche Überraschung gut sein - gestern erst hat sie die Unternehmen zu mehr Menschlichkeit im Umgang mit Familien und Älteren ermahnt und zwar mit Worten, die in ihrer Deutlichkeit von einem linken Gewerkschafter stammen könnten!
Evtl. findet mit ihr die Union ja zu dem, was sie seit ihrer Gründung versucht zu sein und nie so richtig war - einem würdigen Nachfolger des Zentrums! Die Parteibasis jedenfalls wäre großenteils bereit dazu - und ohne FDP als Koalitionspartner ginge das auch bundespolitisch.
 
Ich bin von der Merkel bisher positiv überrascht.
 
In der Tat. Was machen jetzt bloß die Leute, die sie "verteufelt" haben...

...er sagte überrascht. Somit war er in gewisser Weise auch gegen sie.
Und die, die sie verteufelt haben...ich denke, der Großteil kann eingestehen, sich getäuscht zu haben. Aber, dieser Teil kann auch sagen, dass es so nicht vorherzusehen war. :)

röwe
 
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,393925,00.html

Ich bin überrascht. Fr. Merkel profiliert sich außenpolitisch, aber nicht so wie vor der Wahl befürchtet mit einem unterwürfigen Kurs gen Washington, sondern in den Fußstapfen ihres Vorgängers wandelnd im Licht "alter" europäisch-westlicher Wertvorstellungen.

Es scheint, als würde das Amt doch sehr seinen Inhaber prägen, ihr Verhalten bei der letzten EU-Zusammenkunft und darauf das international geradezu euphorische Echo waren ja schon (positiv) überraschend.
Wirst du etwa noch zum Merkel-Fan? ;D *suspect*
...er sagte überrascht. Somit war er in gewisser Weise auch gegen sie.
Und die, die sie verteufelt haben...ich denke, der Großteil kann eingestehen, sich getäuscht zu haben. Aber, dieser Teil kann auch sagen, dass es so nicht vorherzusehen war. :)

röwe
Doch, war es. Angela Merkel war und ist nie die "böse Hexe" gewesen, zu der sie aus dem gegnerischen Lager heraus hochstilisiert wurde! Wer dem auf dem Leim gegangen ist, ist selber schuld.. :P
 
Doch, war es. Angela Merkel war und ist nie die "böse Hexe" gewesen, zu der sie aus dem gegnerischen Lager heraus hochstilisiert wurde! Wer dem auf dem Leim gegangen ist, ist selber schuld.. :P
Ich mochte sie vor allem wegen ihrer Haltung zum Irakkrieg und den USA nicht.
tporyk schrieb:
...er sagte überrascht. Somit war er in gewisser Weise auch gegen sie.
In der Tat. Wobei ich mehr gegen die CDU war/bin als nur gegen die Merkel.
 
Was'n nun? War oder bin? ;D :P Beim Irak-Krieg wurde sie doch auch nur von Rot-Grün so in diese kriegslüsterne Ecke gestellt. Sie hätte ohne Uno-Mandat nie die USA beim Feldzug unterstützt. Das ist ein Mär der Sozis.
 
Da hatte ich aber einen anderen Eindruck.
Tja, du würst aber 100 pro keine Aussage finden, wo sie den Irak-Krieg kompromisslos unterstützt hätten! ;) Ihr Motto war immer, die USA net zu vergräzen, die Angelegenheit in den Sicherheitsrat zu bringen und erst mit Mandat gegen Saddam anzugehen. Wohlwissend, dass es bei den mauen "Beweisen" nie ein Mandat geben würde und somit nie deutsche Truppen in den Irak geschickt werden müssten. Das ist die feine Art von Diplomatie. Auf der einen Seite die USA net vergräzen, auf der anderen Seite trotzdem keine eigene Truppen in den Irak schicken zu müssen. Schröders herangehen war - sorry - einfach nur plump. *noahnung* Und Friedenskanzler, dass ich nicht lache. Ich sag nur Waffenlieferungen an China und sein nun noch mögliches einsteigen bei der Gasprom-Mafia. *nein*

@ back to topic

Bin schon gespannt, wie Bush auf diese Aussage reagiert! ;D
 
In der Tat. Was machen jetzt bloß die Leute, die sie "verteufelt" haben...

Gehöre ja mehr oder weniger auch zu denen... Aber der Kopf is ja schließlich rund, damit die Gedanken ihre Richtung ändern können ;)
 
Ein deutsches Engagement im militärischen Sinn im Irak stand nie zur Debatte, Schröder wusste es nur aber genau so aussehen zu lassen. ;)

NIE stand es im Raum, dass deutsche Transall-Maschinen, bepackt mit Wieseln und Soldaten in den Irak ziehen, um Saddam zu vertreiben, nicht einmal die Anfrage gab es, es wurde also eine Frage durch Schröder beantwortet, die nie gestellt wurde. Es ging lediglich um die fundamentalistische Anti-Haltung der Regierung Schröder, die zwar wahlkampftaktisch geschickt agierte aber eben die Realität verzerrte, auf Kosten der transatlantischen Beziehungen :].

Zum Thema:
Ich glaube auch nicht, dass sich Guantanamo noch lange halten wird, da auch in den USA selber Kritik wächst, auch innerhalb der Republikaner!
 
Ein deutsches Engagement im militärischen Sinn im Irak stand nie zur Debatte, Schröder wusste es nur aber genau so aussehen zu lassen. ;)

NIE stand es im Raum, dass deutsche Transall-Maschinen, bepackt mit Wieseln und Soldaten in den Irak ziehen, um Saddam zu vertreiben, nicht einmal die Anfrage gab es, es wurde also eine Frage durch Schröder beantwortet, die nie gestellt wurde. Es ging lediglich um die fundamentalistische Anti-Haltung der Regierung Schröder, die zwar wahlkampftaktisch geschickt agierte aber eben die Realität verzerrte, auf Kosten der transatlantischen Beziehungen :].

Vielleicht hat gerade Schröders Haltung den Irakkrieg beschleunigt oder gar ermöglicht und den international notwendigen Druck für ein nachgeben von Hussein genommen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht hat gerade Schröders Haltung den Irakkrieg beschleunigt oder gar ermöglicht und den international notwendigen Druck für ein nachgeben von Hussein genommen...

Eine schöne These, die allerdings in einem separaten Thread beleuchtet werden sollte aber die These ist gut!
 
Ich bin gegenüber Angela Merkel immernoch skeptisch, insbesondere nachdem sie den europäischen Finanzstreit mit deutschen Milliarden ausgebügelt hat. IMO wäre das die Aufgabe von Blair als eur. Ratspräsident gewesen. (Sowas finde ich noch viel schlimmer als eine Millionen Euro Werbekampagne ohne Inhalt). Da habe ich ehrlich Angst, dass Deutschland den USA wieder irgendwo entgegenkommen wird, damit Guantanamo fällt :]
 
mtb][sledgehammer;2543339 schrieb:
Ich bin gegenüber Angela Merkel immernoch skeptisch...
Ich finde nicht, dass man nach so kurzer Zeit im Amt einen Bundeskanzler / eine Bundeskanzlerin
(egal, welchen politischen Lagers) schon be- oder verurteilen sollte/kann...

Schauen wir mal in 100 Tagen; ich denke, dann kann man sich ein bisschen besseres Bild machen.

Zum Thema: Vieles sind eh nur Floskeln und Blabla...
(auch ein Präsident Bush verurteilt international Verstöße gegen die Menschenrechte... *buck* )
(1 Beispiel)



sm
 
Ganz genau meine Meinung sm, allerdings würde ich deine 100 Tage auf mindestens 1 Jahr aufstocken.
Ich bin/war wie Tiku es schon gesagt hat auch weit mehr gegen die CDU/CSU nicht gegen Merkel und ich bin immernoch gegen diese Parteien.
Ob der Regierungswechsel etwas gebracht hat wird man erst nach einiger Zeit sagen können und wenn dann ist das auch nicht der Alleinverdienst von Frau Merkel.

Un ich persönlich finde auch es ist etwas anderes ob man eine Stellung zu einem Gefändgnis oder zu einem Krieg bezieht. Zwar ist es gut und schön, wenn auch eine Angela Merkel zeigt das man nicht alles so hinnehmen will was die USA so treiben, aber sie hat halt auch vorher gezeigt das sie andere Schritte unserer "Weltpolizei" durchaus unterstützen würde.

Zudem steht ja auch wieder ein Wahlkampf bevor und da tut es auch ganz gut wenn eine Frau Merkel ihre Partei durch solche Aussagen in ein gutes Licht rückt.
 
Ganz genau meine Meinung sm, allerdings würde ich deine 100 Tage auf mindestens 1 Jahr aufstocken.
Das sowieso. Aber 100 Tage sind schon mal ein Anfang... die haben sich ja auch in der Öffentlichkeit etabliert... ;D


Zudem steht ja auch wieder ein Wahlkampf bevor und da tut es auch ganz gut wenn eine Frau Merkel ihre Partei durch solche Aussagen in ein gutes Licht rückt.
Ein wichtiger Punkt bzw. Verfahren, dass sich nicht nur Altkanzler zunutze mach(t)en.



sm
 
was ist denn nun das besondere an der Sache?
dass es Frau Merkel ist, die Guantanamo verurteilt?
oder dass überhaupt jemand das Maul aufreisst?

ich finde es schon ein Armutszeugnis, dass die gesamte Welt bescheid weiss, aber niemand in der Lage ist etwas zutun...(oder sind etwas genug in der Lage, haben nur kein Interesse daran?)

killerniete
 
Ich finde nicht, dass man nach so kurzer Zeit im Amt einen Bundeskanzler / eine Bundeskanzlerin
(egal, welchen politischen Lagers) schon be- oder verurteilen sollte/kann...

Schauen wir mal in 100 Tagen; ich denke, dann kann man sich ein bisschen besseres Bild machen.
Das solte auch nur eine Stellungnahme auf "Ich bin von der Merkel bisher positiv überrascht." und "In der Tat. Was machen jetzt bloß die Leute, die sie "verteufelt" haben..." sein. (Auch wenn ich sie vorher nicht verteufelt habe sondern auch nur skeptisch war).

Ich gebe dir vollkommen recht, dass man einen Kanzler/eine Kanzlerin bzw. eine Bundesregierung nicht nach einer solch kurzen Zeit beurteilen kann. Und je nach Fachresort sind IMO auch 100 Tage oder ein Jahr zu wenig.

Beispiel Gesundheit: eine Gesundheitsreform, die heute wohl meist einen finanziellen Einschnitt für Schwächere bedeutet wird davor schlecht geredet werden, danach auch und erst nach einem langem Zeitraum nach der Einführung kann man wirklich beurteilen, ob die Reform gut oder schlecht war. IMO kann da der Zeitraum auf mehrere Jahre anwachsen.

2. Beispiel: Unser heutiges Rentensystem: galt wohl über Jahrzehnte als tolle Lösung, heute würde das glaube ich niemand uneingeschränkt behaupten.
 
Patmaniac schrieb:
Wirst du etwa noch zum Merkel-Fan? ;D *suspect*
Ziemlich unwahrscheinlich.:D

Campari schrieb:
Es ging lediglich um die fundamentalistische Anti-Haltung der Regierung Schröder, die zwar wahlkampftaktisch geschickt agierte aber eben die Realität verzerrte, auf Kosten der transatlantischen Beziehungen :].
Er hat halt nicht so rumgeiert wie die Union, sondern sich klar auf eine Position festgelegt. Die Union hat keine Propaganda für einen deutschen Marsch gen Bagdad gemacht, sie hat soetwas aber auch nicht ausgeschlossen, und dann noch dieses Gerede von "alle Optionen offenhalten", vetrauenserweckend hat das auf mich nicht gewirkt. Na, mittlerweile ist das auch alles Geschichte.

soulmanager@W:E schrieb:
Ich finde nicht, dass man nach so kurzer Zeit im Amt einen Bundeskanzler / eine Bundeskanzlerin
(egal, welchen politischen Lagers) schon be- oder verurteilen sollte/kann...
ack.

soulmanager@W:E schrieb:
Zum Thema: Vieles sind eh nur Floskeln und Blabla...
(auch ein Präsident Bush verurteilt international Verstöße gegen die Menschenrechte... *buck* )
(1 Beispiel)
Es geht hier ja nicht nur darum, irgendwelche Menschenrechtsverstöße auf der Mondrückseite anzuprangern, sondern sie hat ja damit recht offen die USA kritisiert, imho in dieser Form doch beachtlich.
 
Es geht hier ja nicht nur darum, irgendwelche Menschenrechtsverstöße auf der Mondrückseite anzuprangern, sondern sie hat ja damit recht offen die USA kritisiert, imho in dieser Form doch beachtlich.
Ich wollte mit diesem Beispiel nur die Vielfältigkeit "politischer Sprache" veranschaulichen (in der meist mehr (oder oft auch anders) geredet als gehandelt wird).



sm
 
Ich wollte mit diesem Beispiel nur die Vielfältigkeit "politischer Sprache" ausdrücken (in der meist mehr (oder oft auch anders) geredet als gehandelt wird.

Dann hatte ich dich fehlinterpretiert.


btw, bin gerade zufällig auf folgendes gestoßen:

www.merkel-waffen.de

Waidmanns Heil und ein herzliches Willkommen auf der neuen Merkel-Webseite.

Das Warten hat nun ein Ende und wir sind stolz Sie in unserem digitalen Revier begrüßen zu dürfen.

Aber nun wünschen wir Ihnen viel Vergnügen bei der Online-Pirsch. Schauen Sie ruhig öfter vorbei, denn hier tut sich einiges.

Ihr Merkel Team.
 
Zurück
Oben Unten