Waffen in privaten Haushalten

Pr1nCe$$ FiFi

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Hallo,
ich habe ja bereits im einen oder anderen Thread geäußert, dass Waffen (damit meine ich vor allem Schusswaffen) nichts in einem privaten Haushalt zu suchen haben.
Das begründe ich durch:
  1. Es gibt keine Privatperson, die eine Waffe aus Selbstverteidigungsgründen in Deutschland nötig hat.
  2. Schusswaffen sind sehr gefährlich, Missbrauch führt schnell zum Tod.
  3. Missbrauch von Schusswaffen (z.B. durch den Halter) kann nicht ausgeschlossen werden.
  4. Unfälle mit Schusswaffen können nicht ausgeschlossen werden, sie sind aber sehr folgenreich und oft tödlich.
  5. Waffen können für den Schießsport oder die Jagd besessen werden. Für beide Tätigkeiten ist die Aufbewahrung zuhause nicht erforderlich.

Ich sehe also keinen Grund, warum sich eine Waffe überhaupt in privaten Haushalten befinden sollten. Die einzigen Einsatzzwecke (Sport, Jagd) erfordern keine private Verwahrung. Deshalb sollten Waffen nicht mehr privat verwahrt werden.

Das ist meine Meinung und ich würde mich freuen, wenn sich vlt. ein Waffenbesitzer zu Wort meldet und das aktuell politisch disktutierte Thema mal aus seiner Sicht bewertet.

Auch möchte ich in diesem Thread Todesfälle festhalten, die nur durch die private Verwahrung von Waffen eingetreten sind.
Gerade heute ist in den USA ein Kind ums Leben gekommen, weil die Waffe eindeutig fahrlässig aufbewahrt wurde.

LOS ANGELES, 29. Mai (AFP) - Weil die Eltern eine geladene Waffe unter ihrem Bett liegen hatten, hat ein dreijähriges Mädchen im US-Bundesstaat Kalifornien ihren zweijährigen Bruder unabsichtlich erschossen. Der Junge sei am Mittwoch (Ortszeit) im Krankenhaus gestorben, nachdem ihn eine Kugel aus der halbautomatischen Handfeuerwaffe in der Brust getroffen habe, teilte ein Polizeisprecher in Bakersfield nördlich von Los Angeles mit. Die Mutter hielt sich zum Zeitpunkt des Unglücks in einem anderen Raum der Wohnung auf, der Vater war bei der Arbeit. Der Polizeisprecher sprach von einer "Tragödie". Er betonte, wie wichtig es sei, geladene Waffen sicher aufzubewahren.
www.msn.de
 
Na den Amis würd ich zutraun, das fürs Leben gestrafte Mädchen auch noch wegen Mordes einzusperren. Aber das wär 'ne andere Baustelle.

Ansonste seh ich das genauso wie du, Fifi. Auch wenns nur Luftgewehre sind. Hab selber miterlebt was vorallem Jugendliche dann für Mist damit anstellen.
 
Waffen können für [...] die Jagd besessen werden. Für beide Tätigkeiten ist die Aufbewahrung zuhause nicht erforderlich.
Hier bin ich mir nicht so sicher. Ein Onkel von mir ist Jäger. Er wohnt im dünn besiedelten Meck-Pomm abgeschieden mitten im Wald. Ich weiß nicht ob er seine Waffe(n) daheim aufbewahrt. Vermutlich ja. Jedes Mal erst einige Kilometer fahren zu müssen um die Waffe zu holen und danach wieder wegzubringen, wäre schon bei der Jagd ziemlich unpraktikabel. Aber gut, da könnte man vll. irgendwas konstruieren, dass die Waffe nicht länger als 2 Tage am Stück daheim aufbewahrt werden darf oder was weiß ich.
Ein Jäger hat aber auch Aufgaben wie das Töten von Tieren, die angefahren wurden, falls sie nicht überlebensfähig sind. So ein Unfall kann jederzeit passieren. Im Extremfall würde er also meinetwegen erst 15-20 km (keine Ahnung wie weit es wirklich ist, jedenfalls ist es ein gutes Stück) in die eine Richtung fahren (Waffe holen), dann 30-40 km in die Gegenrichtung (Tier erlegen), dann nochmal 30-40 km Waffe abliefern und wieder 15-20 km heim.

Ansonsten stimme ich dir aber zu. Sportschützen wissen ja wann sie Wettkampf haben und ihre Waffe brauchen und können sich entsprechend einrichten. Bei Jägern ist das aber wie gesagt etwas anders.
 
Wer durchdrehen und Amok laufen will, sucht sich dann halt etwas Anderes; vielleicht das Auto, das er in eine Menschenmenge befördert. Man kann derlei Handlungen mit keinem Verbot ausschließen. Nur weil einem der Sinn von irgendetwas nicht einleuchtet, sollte man nicht refelxartig für ein Verbot votieren, damit erreicht man nichts außer Bevormundung.
 
Schusswaffen im korrekten Waffenschrank zuhaus sind genauso sicher wie auf dem Schießstand, etc. Solange man dafür sorgt, dass man den Schlüssel immer am Mann hat, und den Ersatzschlüssel zum Beispiel im Bankschließfach.

In Deutschland wird mir was das angeht viel zu viel Panik geschoben - es gibt andere Länder da gibt es in sehr vielen Haushalten eine Waffe, und da läuft so gut wie nie jemand Amok, oder es gibt Unfälle - Kanada zum Beispiel.
 
Da muss ich dir energisch widersprechen. Es gab gerade vor einer Woche wieder ein Familiendrama, wo ein Mann auf Personen geschossen hat. Das Problem ist ja nicht die Waffe, das Problem sind die Menschen. Und wenn du gerade total ausrastest, kannst du mit einer Schusswaffe erheblich mehr Menschen verletzen/töten.
Ein Waffenschrank schützt nicht vor dem Missbrauch durch den Besitzer.
 
Da muss ich dir energisch widersprechen. Es gab gerade vor einer Woche wieder ein Familiendrama, wo ein Mann auf Personen geschossen hat. Das Problem ist ja nicht die Waffe, das Problem sind die Menschen. Und wenn du gerade total ausrastest, kannst du mit einer Schusswaffe erheblich mehr Menschen verletzen/töten.
Ein Waffenschrank schützt nicht vor dem Missbrauch durch den Besitzer.

Dann sprengt er halt das Haus über den Gasanschluss. Wenn einer ausrastet sucht er sich Naheliegendes, dem ist mit Verboten nicht Einhalt zu gebieten.
 
Wenn jemand soweit ausrastet, dass er jemanden erschießt, dann würde er halt das nächst beste nehmen wenn keine Pistole im Haus wäre. Ein Messer, einen Hammer, eine Axt ...
 
Auch wenn man mich hier jetzt "steinigt" bin ich der Meinung, dasss die Problematik bzgl. Schusswaffen deutlich überbewertet wird. Hintergrundüberlegungen dazu ist die Verhältnissmäßigkeit im bezug auf die Anzahl der Menschen die in der "westlichen" Welt (unabhängig von bestehenden Gesetzen) überhaupt eine Waffe besitzen, oder Opfer durch den Gebrauch von Schusswaffen werden.
Die gleiche Meinung vertrete ich übrigens bzgl. Straßenverkehr und dauernden "Verschärfungen" irgendwelcher "Grenzwerte", bzw. Erhöhung der Summen im Bußgeldkatalog. Die Vergangenheit zeigt, daß eine "Verbotserziehung" der Bevölkerung schon immer kontraproduktiv gewesen ist. Es fürdert nur den verwaltungsaufwand da regelungen nur dann funktionieren wenn sie auch kontrolliert werden, wobei das auch niemals Garant füre Einhaltung der Regeln bedeuted.

In Deutschland leben ~80 Millionen Menschen..Davon sterben jährliuch zehtausende vorzeitig und teilweise qualvoll an ganz banalen Dingen wie Feinstaub. Andere entwickeln alle möglichen Allergien und haben diverse gesundheitliche Schäden und/oder psychischen Stress durch schleche Arbeitsbedingungen usw...Die Gefahr Opfer durch eine Schusswaffe zu werden tendiert gegen null und ich finde jedwede öffentliche Diskussion - weniger hier im Forum - als von Politikern und Entscheidungsträgern - schlicht Zeitverschwendung und Verschwendung von Steuergeldern..Gerne werden solche doch sehr medienwirksame Ereignisse wie ein Amoklauf von den Politikern und von in Medien präsenten Personen dazu verwendet von den eigentlichen Problemen unserer Gesellschaft abzulenken, ggf. zur Verbesserung der eigenen Karriere und beruflichen Entwicklung missbraucht..Wirkliche "Hilfe" würde mit einer Verschärfung der Waffengesetze nur einer Handvoll Menschen jährlich geboten und ist zu vernachlässigen..

Grüße!
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EDIT :
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Da muss ich dir energisch widersprechen. Es gab gerade vor einer Woche wieder ein Familiendrama, wo ein Mann auf Personen geschossen hat. Das Problem ist ja nicht die Waffe, das Problem sind die Menschen. Und wenn du gerade total ausrastest, kannst du mit einer Schusswaffe erheblich mehr Menschen verletzen/töten.
Ein Waffenschrank schützt nicht vor dem Missbrauch durch den Besitzer.

Da stimme ich dir jedenfalls zu. Es ist auch recht leicht legal eine Dienstpistole zu bekommen. Dazu benötigst du nur eine Anstellung in einem Sicherheistunternehmen - einen einwandfreien Leumund und ein zweiwöchiges, erfolgreiches Training mit der Waffe. Das reichte damals aus, um mir mit Anfang 20 eine Dienstpistole zur Verfügung zu stellen. Muss allerdings dazu sagen, daß ich bei einer US-Amerikanischen Sichereheitsfirma "gejobbt" habe, die hier in Deutschland im Auftrag der US Armee tätig war. Wie das bei deutschen Firmen gehandhabt wird, das weiss ich nicht..

Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, ich kann zwar die Diskussion irgendwo verstehen, aber Fakt ist eben auch, dass wir eines der schärfsten Waffenrechte überhaupt haben und zeitgleich in Deutschland die schlimmsten Amokläufe nach den USA stattfinden. Das Problem ist nicht das Waffenrecht, sondern die Gesellschaft, in der wir leben und in der immer mehr Menschen der Meinung sind, ihre Probleme nur noch durch Gewalt gegen sich und andere lösen zu können.

Viele der Argumente der Waffengegner sind auch scheinheilig bis unrealistisch. Der Fredersteller behauptet beispielsweise, dass niemand in Deutschland eine Waffe zur Selbstverteidigung benötige. Das ist schlicht schwachfug. Richtig wäre wohl, dass der Fredersteller selbst eine solche Wafe nicht benötigt. Er ist also kein lohnenswertes Ziel. Ich bin es schon und habe deshalb ein Recht auf die Verteidigung meiner Person und meines Besitzes gegen andere. Das kann mir auch niemand absprechen, nur weil er selbst nix hat.

Warum genau das so ist, werde ich hier nicht diskutieren. Aber ich darf Waffen besitzen und führen. Meine charakterliche Eignung steht außer Frage, meine Umgang mit Waffen ist geübt. Hätten sich bei den Amokläufen der Vergangenheit mehrere Menschen wie ich in der näheren Umgebung befunden, wäre es dem Täter kaum möglich gewesen, so viel Schaden anzurichten. Das ist halt die Kehrseite der Medaille. Waffen sind nicht per se böse, sie dienen zunächst mal zum Schutz und zur Verteidigung. Menschen diesen Schutz zu berauben ist höchst fahrlässig und in vielen Bereichen undenkbar. Weiterhin denkt mal an die Jäger, die Polizisten, andere Sicherheitsbeamte, private Sicherheitsdienste, die Armee mit ihren stillen Reserven, und, und und.

Wir haben allein in Deutschland etliche Millionen legale Waffen. Und das wird auch so bleiben. Die Verschärfung des Waffenrechts ändert daran zunächst mal nichts. Dass meine Waffen jetzt in einem Bundeszentralregister geführt werden müssen, ist mir persönlich schnuppe. Dann guckt die Polizei beim Öfnen meines Kofferraums demnächst nicht mehr ganz so angestrengt drein, weil sie ja vorher wissen, dass ich Waffen bei mir führe. Was bringt das denn konkret? Gar nichts. Dass Minderjährige auf Schießständen nicht mehr mit großen Kalibern schießen dürfen, ist mir auch wurscht. Ich bin nicht Minderjährig. Also was solls?
 
Es gibt keine Privatperson, die eine Waffe aus Selbstverteidigungsgründen in Deutschland nötig hat.

Mit welcher Begründung? Ich hatte schon öfters Glück, dass ich im Fall der Fälle eine Waffe bei mir getragen habe.
 
in was für kreisen bewegt ihr euch das waffen zur "verteidigung" notwendig sind?

mit einer waffe in der hand/tasche ist man zu einem großen teil immer auch agressor. egal wie sehr man sich als opfer fühlen möchte.
 
Es ist Aufgabe des Staates, die Bürger zu schützen. Das funktioniert nicht zu 100%, deshalb ist auch in Ordnung, wenn man im Bedarfsfall eine Selbstverteidigungswaffe mit sich führt. Dh. wenn du ein Schwarzer in Brandenburg bist oder du in Berlin Marzahn wohnst, kannst du zur Selbstverteidigung Pfefferspray haben. Aber eine Schusswaffe ist nicht gerechtfertigt.
Wenn es soweit kommt, dass man das Gefühl hat, man bräuchte eine Schusswaffe zur Selbstverteidigung, hat man schon verloren. Man muss umziehen oder auf die Polizei zurückgreifen, aber eine Teilnahme an dieser Gewaltspirale kann nicht gut gehen.
 
Es ist Aufgabe des Staates, die Bürger zu schützen. Das funktioniert nicht zu 100%, deshalb ist auch in Ordnung, wenn man im Bedarfsfall eine Selbstverteidigungswaffe mit sich führt. Dh. wenn du ein Schwarzer in Brandenburg bist oder du in Berlin Marzahn wohnst, kannst du zur Selbstverteidigung Pfefferspray haben. Aber eine Schusswaffe ist nicht gerechtfertigt.
Wenn es soweit kommt, dass man das Gefühl hat, man bräuchte eine Schusswaffe zur Selbstverteidigung, hat man schon verloren. Man muss umziehen oder auf die Polizei zurückgreifen, aber eine Teilnahme an dieser Gewaltspirale kann nicht gut gehen.

Klar, unbedingt eine Schusswaffe zu besitzen halte ich auch für übertrieben. Aber es gibt auch hier Ecken wo ich mich sicherer fühle wenn ich mich irgendwie verteidigen kann, der Polizeischutz hat bisher nicht nur einmal versagt. (Kumpel von mir wurde verprügelt, ich rufe die Polizei. Kommentar des Polizisten: "Mei, machts halt ne Anzeige...")
 
Da hat er sich ja freiwillig gemeldet für ne Anzeige wegen unterlassener Hilfeleistung oder sowas in die Richtung. ;)
Klar, die Polizei kann nicht immer überall sein, aber die Grundregel jeder Selbstverteidigung heißt: Kauf dir genug Zeit, um wegzurennen. Das heißt: Pfefferstray und tschüß.
Was willst du mit ner Schusswaffe tun, wenn dich jemand bedroht? Du holst sie raus und dann? Entweder er rennt weg und du hast Glück oder aber jeder weitere Verlauf des Situation wird absolut furchtbar. Du willst doch nicht wirklich mit Anfang 20 ein Menschenleben auf dem Gewissen haben? Ich weiß auch nicht, wie das vor Gericht aussieht, wenn du jemanden "aus Notwehr" erschießt. Und wenn er auch eine Waffe hat, dann kann er damit besser umgehen. Du bringst dich in eine Situation, die du nicht gewinnen kannst.
 
Übrigens darfst Du Pfefferspray in Deutschland nicht zur Selbstverteidigung gegen Menschen benutzen, und außerdem ist das bei vielen Menschen nicht wirklich wirksam, sondern macht sie höchstens noch aggressiver.
 
Übrigens darfst Du Pfefferspray in Deutschland nicht zur Selbstverteidigung gegen Menschen benutzen, und außerdem ist das bei vielen Menschen nicht wirklich wirksam, sondern macht sie höchstens noch aggressiver.

Du darfst eigentlich alles zum Selbschutz verwenden, wenn du in Form von Notwehr handelst. Habe ich übrigens auch schon gemacht und das war in dem Fall doch ziemlich wirksam.
 
Ich denke auch, zumal der Angreifer einfach annimmt, dass es ihn gleich umhauen wird und er somit erstmal andere Sorgen hat, als dich weiter zu attackieren. Die 2 Sekunden Verwirrung müssen zum Abhauen reichen, darum geht es eigentlich.
 
Das Riskante an Schußwaffen ist imho die Einfachheit und Sicherheit, mit der sie zum Töten eingesetzt werden können. Deshalb greift das Argument, daß beim Wegschließen von Schußwaffen halt andere Wege zum Meucheln gesucht werden würden, nur bedingt.
Natürlich kann ein Messer genau so tödlich sein, aber man kann damit nicht einfach mit einem leichten Fingerzucken töten. In dem Fall der jungen Frau, die mit ihren Brandsätzen auf der Schultoilette erwischt wurde, wurde die andere Schülerin zwar verletzt, konnte sich der Angriffe aber erwehren und den Amokluaf so wohl verhindern.
Man stelle sich gleiche Situation mit eine Schußwaffe vor.
 
Viele der Argumente der Waffengegner sind auch scheinheilig bis unrealistisch. Der Fredersteller behauptet beispielsweise, dass niemand in Deutschland eine Waffe zur Selbstverteidigung benötige. Das ist schlicht schwachfug. Richtig wäre wohl, dass der Fredersteller selbst eine solche Wafe nicht benötigt. Er ist also kein lohnenswertes Ziel. Ich bin es schon und habe deshalb ein Recht auf die Verteidigung meiner Person und meines Besitzes gegen andere. Das kann mir auch niemand absprechen, nur weil er selbst nix hat.

Warum genau das so ist, werde ich hier nicht diskutieren. Aber ich darf Waffen besitzen und führen. Meine charakterliche Eignung steht außer Frage, meine Umgang mit Waffen ist geübt. Hätten sich bei den Amokläufen der Vergangenheit mehrere Menschen wie ich in der näheren Umgebung befunden, wäre es dem Täter kaum möglich gewesen, so viel Schaden anzurichten. Das ist halt die Kehrseite der Medaille. Waffen sind nicht per se böse, sie dienen zunächst mal zum Schutz und zur Verteidigung. Menschen diesen Schutz zu berauben ist höchst fahrlässig und in vielen Bereichen undenkbar. Weiterhin denkt mal an die Jäger, die Polizisten, andere Sicherheitsbeamte, private Sicherheitsdienste, die Armee mit ihren stillen Reserven, und, und und.

Sofern du nicht Polizist oder sonst wer bist, der eine Dienstwaffe führt und benötigt, machen mich diese Aussagen sehr sehr nachdenklich.

Aus welchen Annahmen gehts du denn davon aus, dass du als "lohnenswertes Ziel" erkannt wirst, während FiFi hingegen sofort als "nicht lohnenswertes Ziel" erkannt wird? Weiß doch der potentielle Gangster nicht, wer von euch beiden mehr Geld in der Tasche hat. Oder bist du generell was Besseres und bist deshald der Meinung, dass du ein höheres Recht auf Selbstverteidigung hast?

Der zweitere Absatz ist auch starker Tobak. Der Besitz einer Waffenbesitzkarte (so recht?) berechtigt in Deutschland nicht zum tragen einer Waffe in der Öffentlichkeit. Pistole im Hosenbund oder wie? Und du meinst, wenn bei den Amokläufen mehr Bürger mit Waffen unterwegs gewesen wären, hätten die einfach ihre Knarre ziehen sollen und die Amokläufer auf der Straße, in der Schule (als Lehrer) oder sonstwo über den Haufen schießen sollen? Schießerei auf offener Straße oder wie?
Es gibt gewichtige Gründe wieso sowas verboten ist. Wo sind wir denn hier? Im Wilden Westen? Selbst der ehem. KSK Soldat (als Beispiel für einen bestens geschulten Waffenbesitzer) darf in der Öffentlichkeit nicht einfach mit Knarre rumlaufen und das ist auch gut so.

Wie gesagt, falls du Polizist bist, ist das was anderes. Aber dann hättest du das gleich dazu schreiben sollen um Missverständnissen vorzubeugen.

Um zum Thema zurückzukommen. Ich halte es für nicht durchführbar, dass man Waffen nicht zu Hause lagern darf. Für Jäger wurden schon gute Argumente genannt, weshalb das schwierig ist. Bei Sportschützen gibt es auch verschiedene Dinge zu beachten. Z.b. müssen die meisten Waffen gut gepflegt werden, um zu funktionieren und dass auch nur noch im Schützenvereinsgebäude zu erlauben, ist schon eine starke Einschränkung. Außerdem stelle man sich mal den Fall vor, dass jemand in den Schützenverein einbricht (denn die sind üblicherweise keine Hochsicherheitsgelände). Dann steht der plötzlich vor einem Waffenarsenal aus dem er sich frei bedienen kann.

Vielleicht kann man darüber nachdenken, dass nur die Munition im Schützenverein gelagert werden muss, die Waffen aber zu Hause im Waffenschrank.

Aber generell kann man sich immer mutwillig oder fahrlässig über solche Verbote hinwegsetzen. Insofern bin ich auch der Auffassung, dass eine Verschärfung des Waffenrechts nicht wirklich etwas an den Amokläufen ändern würde. Es müsste sich vielmehr sozial und strukturell etwas am Bildungsapparat ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der zweitere Absatz ist auch starker Tobak. Der Besitz eines Waffenscheines berechtigt in Deutschland nicht zum tragen einer Waffe in der Öffentlichkeit. Pistole im Hosenbund oder wie?

Sorry, aber ein Waffenschein berechtigt sehr wohl zum Führen einer Waffe. Das was Sportschützen und Jäger bekommen nennt sich Waffenbesitzkarte und berechtigt nicht zum Führen einer Waffe in der Öffentlichkeit. Einen Waffenschein bekommt man in Deutschland nur, wenn man das Bedürfnis nachweist, eine Waffe führen zu müssen - zum Beispiel private Personenschützer, gefährdete Personen, etc.
 
O.k. ich wusste doch, ich hab was übersehen. Aber das ändert nichst an meiner Aussage, dass ich eine solche Argumentation daneben finde. ;D
 
Naja, ich kann zwar die Diskussion irgendwo verstehen, aber Fakt ist eben auch, dass wir eines der schärfsten Waffenrechte überhaupt haben und zeitgleich in Deutschland die schlimmsten Amokläufe nach den USA stattfinden. Das Problem ist nicht das Waffenrecht, sondern die Gesellschaft, in der wir leben und in der immer mehr Menschen der Meinung sind, ihre Probleme nur noch durch Gewalt gegen sich und andere lösen zu können.
Natürlich muss auch die Gesellschaft mit in die Verantwortung genommen werden, da stimme ich dir zu. Teil dieses Prozesses könnte das Verbannen von Waffen aus privaten Haushalten sein. Wenn weniger Waffen verfügbar sind, kann man sich nicht so in sie "verlieren".
Viele der Argumente der Waffengegner sind auch scheinheilig bis unrealistisch.
Hmm, da bin offen für. Welche sind das?

Der Fredersteller behauptet beispielsweise, dass niemand in Deutschland eine Waffe zur Selbstverteidigung benötige.
Hier rede ich von Schusswaffen.

Das ist schlicht schwachfug.
Hmm... ;)

Richtig wäre wohl, dass der Fredersteller selbst eine solche Wafe nicht benötigt.
Ich lebe in Berlin Wedding, das ist wohl eine der Gegenden mit der höchsten Kriminalität berlinweit, somit vermutlich auch deutschlandweit. Und ich brauche keine Schusswaffe. Wenn ich mich ernsthaft bedroht fühle, dann tut's auch Pfefferspray.

Er ist also kein lohnenswertes Ziel.
Wofür? Für einen bewaffneten Raubüberfall? Ich behaupte mal, dass ich "wohlhabener" aussehe, als 95% der Menschen, die mir hier begegnen. Das heißt nicht, dass ich es bin, das heißt nicht, dass ich viel Bargeld bei mir habe (interessanterweise scheinen das arme Menschen aber öfter zu tun). Aber wenn ich kriminell wäre, würde ich eher jemanden wie mich überfallen als die ganzen Immigranten hier im Bezirk.

Ich bin es schon und habe deshalb ein Recht auf die Verteidigung meiner Person und meines Besitzes gegen andere.
Reist du ständig mit Koffern voll Geld rum? Natürlich kannst du dich verteidigen, dazu brauchst du doch keine Schusswaffen. Ich kann mir die Situation einfach nicht vorstellen.

Das kann mir auch niemand absprechen, nur weil er selbst nix hat.
Niemand sagt, dass du dich nicht verteidigen darfst.
Warum genau das so ist, werde ich hier nicht diskutieren.
Das ist schade, weil die Diskussion dann gegenstandslos wird.

Aber ich darf Waffen besitzen und führen.
Das kann ich mir nicht vorstellen. Bzw. ich kann mir das nur vorstellen, wenn du einen entsprechenden Beruf hast und damit fällst du ja schon wieder aus dem im Thread angesprochenen Thema raus.

Meine charakterliche Eignung steht außer Frage, meine Umgang mit Waffen ist geübt.
Okay.
Hätten sich bei den Amokläufen der Vergangenheit mehrere Menschen wie ich in der näheren Umgebung befunden, wäre es dem Täter kaum möglich gewesen, so viel Schaden anzurichten.
Und genau hier habe ich ein riesiges Problem mit dir und deiner Meinung. Weißt du was Schüler und Eltern in Columbine nach dem Amoklauf gefordert haben? Sie wollten tatsächlich, dass die Kinder alle mit Waffen rumlaufen, damit falls jemand Amok läuft, sie ihn schnell abschießen können, bevor mehr Leute sterben.
Das ist einfach unglaublich kurzsichtig und in gewisser Weise auch dumm. Kinder sind wohl mit die problematischste Gruppe, was Waffenbesitz betrifft. Wenn aus jedem Wutausbruch eine Schießerei wird, dann dreht sich die Bevölkerungspyramide sehr schnell um.

Und auch bei Erwachsenen ist das problematisch. Stell dir vor, jemand wird in deiner Gegenwart überfallen. Was tust du dann? Ziehst du die Waffe und versuchst, den Überfall zu stoppen? Dadurch eskaliert die Situation und vlt. wird jemand dabei erschossen. Ziehst du nicht die Waffe, verliert das Opfer sein Geld, das ist ersetzbar. Das Leben eines Menschen ist nicht ersetzbar.

Das ist halt die Kehrseite der Medaille. Waffen sind nicht per se böse, sie dienen zunächst mal zum Schutz und zur Verteidigung.
Das ist falsch! Waffen dienen zum Schutz vor Waffen.

Angenommen es würde keine Schusswaffen geben, dann müsste sich auch niemand mit einer Schusswaffe verteidigen. Stell dir vor, es gäbe nur Messer, dann würdest du mit einem Messer bewaffnet sein, um dich zu verteidigen. Wenn es mal zu einem solchen Fall kommt, ist eine Verwundung wahrscheinlich, der Tod möglich. Bei Schusswaffen ist der Tod wahrscheinlich.

Menschen diesen Schutz zu berauben ist höchst fahrlässig und in vielen Bereichen undenkbar.
Welche Bereiche meinst du?

Weiterhin denkt mal an die Jäger, die Polizisten, andere Sicherheitsbeamte, private Sicherheitsdienste, die Armee mit ihren stillen Reserven, und, und und.
Dabei handelt es sich nicht um Privatmenschen. Sie sind also nicht gemeint. Wobei man auch hier diskutieren kann, ob ein Soldat eine Waffe zu Hause braucht.
 
Soldaten, Polizisten usw. sind auch nur Menschen. Auch die können mit der gleichen Wahrscheinlichkeit wie andere Menschen durchdrehen. Ich kenne einen Polizisten dem auf der Dienststelle aus dem Waffenschrank seine Dienstwaffe gestohlen wurde (wohl von einem Kollegen - leider hat man den Täter bisher aber nicht erwischt). Sollte demnächst mal ein achtzehnjähriger Wehrdienstleistender mit seinem G3 Amok läuft, forderst Du dann, dass die Bundeswehr keine Schusswaffen mehr führen soll?
 
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