Organspende - Ja, Nein und wieso

C4rp3di3m

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Dieses Thema spukt schon länger rum ich hab da ein ganz mieses Gefühl bei der Sache, grade wenn Politiker meinen da was zu Beschließen.

Wir werden also alle Post bekommen, ich werde mit NEIN stimmen weil..

Wenn ich einen Organspendepass bei mir führe oder zentral registriert bin, so ist dies ein Freibrief für korrupte Ärzte und höher gestellt Personen, mich sterben zu lassen,um an den Genuß meiner Organe zu kommen.Ich bin in einem solchen Fall zum Kapital oder anders ausgedrückt zur Ware geworden.Selbst wenn alles seriös zugehen würde, kommen nur die in der Hierarchie weiter oben stehenden zum Genuss meiner Organe, aber nicht der einfache Bürger.

Ein Beispiel, Unfall auf der Autobahn 3 Leute und ich sind Schwerverletzt. Ich bin der einzigste Organspender und im Heli sind nur zwei Plätze frei wer Fliegt dann wohl erst Mal nicht mit ;)

Wann immer es eine Möglichkeit zum Betrügen gab wurde diese Genutzt und was ist Kostbarer als Lebenszeit, nichts, also wird auch dort der Hang zum Missbrauch am Höchsten sein.

Wenn dann müßten zu erst mal diese Leute die auf ein Organ warten, alleine der Fairneshalber durch eine Nummer anonym gemacht werden. Damit nicht Westerwelle, Jauch oder Merkel bevorzugt werden, dafür Müller und Maier Hoffnungslos auf Rettung warten. Habe noch nie im TV oder Zeitung mitbekommen dass ein Promi deswegen verendet wäre, so was wäre doch der Presseaufmacher dann, Ackermann fleht um sein Leben; Gebt mir eine Leber! ( ;D Eigentlich nicht Lustig aber irgend wie doch ein Heiterer gedanke, dass man sich mit Geld und Macht doch nicht alles erkaufen kann..)

mfg
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Organspender fliegt als erster mit. Zunächst ist das sichere Kohle; ob er stirbt oder nicht, er bringt immer etwas ein. Vorausgesetzt, er ist noch frisch. Sterben die anderen unterwegs, war der Transport umsonst und vielleicht ist der Spender inzwischen auch tot und erleidet damit einen massiven Wertverlust.

Was Politiker und Prominente angeht, hast Du zweifelsfrei recht. Nur: Wo bitte ist der Unterschied zwischen Politikern und denen, die sie wählen; wo ist der Unterschied zwischen Jauch und denen, die sich den Mist ansehen? Wieso sollte Merkel sterben und Müller, die Merkel wählt, leben; wieso sollte Jauch sterben und Maier, der Jauch kuckt, leben?
Müßig ...

Ich selbst habe seit Jahren einen Organspenderausweis. Nach Holland oder Skandinavien würde ich ihn auch mitnehmen, nach Italien oder Bulgarien sicher nicht.
 
Unfallärzten ist wurscht, was Du an Papieren bei Dir hast, die nehmen selbst Unversicherte mit.
Die haben keine Zeit, in der Brieftasche zu wühlen, sie gehen rein nach Gesundheitszustand.
Ich hab allein deswegen den Ausweis, weil ich meinen Angehörigen im Falle des Exitus nicht auch noch mit der Entscheidung über meine Organe hinterlassen will.
 
Einer Leiche kann man keine Organe mehr entnehmen, nur einem lebenden Organismus..
d.h. wenn du ausgeschlachtet wirst bist Du noch garnicht tot, irgendjemand hat beschlossen daß Du die Kriterien von tot erfüllst.....*suspect*
 
Unfallärzten ist wurscht, was Du an Papieren bei Dir hast, die nehmen selbst Unversicherte mit.
Die haben keine Zeit, in der Brieftasche zu wühlen, sie gehen rein nach Gesundheitszustand.
Ich hab allein deswegen den Ausweis, weil ich meinen Angehörigen im Falle des Exitus nicht auch noch mit der Entscheidung über meine Organe hinterlassen will.

ganz deiner Meinung, außerdem finde ich die Ansicht des Themenstarters etwas arg negativ

Ich war langjährig auf gute medizinische Versorgung angewiesen, und habe wirklich nichts zu bieten, außer mich selbst ;-) was es zu retten gilt. Und habe nur gute Erfahrungen mit unserem Gesundheitssystem gemacht zumindest in der Versorgung nicht unbedingt danach, aber das ist ein anderes Thema.
Aber gerade bei so persönlichen Sachen wie dem Organspende Entscheidungen wird die ganze Sache sehr schnell polarisierend.

just my 2 cent
 
Hm also davon auszugehen, daß man Menschen schlechter behandelt oder gar sterben lässt wegen ihrer Organe bzw einer dahinter steckenden Habgier. Naja....... Glaube da muß man sich in Dtld jetzt nicht sooooo große Sorgen machen. Es gibt klare Kriterien, wann jmd für tot erklärt werden kann. Es gibt Richtlinien, wie mit Unfallopfern umzugehen ist. etc Bzw eigentlich ist es traurig, welche Meinung man mittlerweile von den Ärzten hier hat.

Ob jeder ein Spender ist, ist mir eigentlich egal. Habe keinen Organspendeausweis, weil ich damit in betracht ziehen würde, daß ich vorzeitig ableben könnte. Das will ich aber nicht *noahnung* Mag ne merkwürdige Argumentation sein, aber..... Wenn man sich in Zukunft gegen eine Spende entscheiden muß, würde ich auch nicht wiedersprechen, mir auch egal, will mich einfach niht damit beschäftigen, plane ja auch noch nicht meine Beerdigung.
 
@C4rp3di3m

Na, da schwingt mir aber ein wenig zu viel Paranoia mit, wir sind hier nicht in China (schamlose Stereotypisierung, man möge es mir verzeihen) und auch wenn es korrupte Ärzte gibt, wie in jedem Beruf und in jeder Gesellschaft, werden nicht auf einmal Schwarzmärkte für Organe aufgemacht und Notärzte werden auch keinen Verletzten zurücklassen.

Ich habe seit mittlerweile 6 Jahren einen Organspendespendeausweis, diese Entscheidung ist über Jahre gewachsen und ich habe ihn dann schlussendlich bestellt und unterschrieben. Man darf von mir alles haben und die "Reste" verbrennen oder den Schweinen geben.*lol*

Aber weißt du was. Ich finde es gut dass du dich dagegen entscheidest. Dass du zumindest eine Entscheidung fällst. Es geht ja nicht darum dich dazu zu zwingen deine Organe herzugeben, sondern zu wissen, bist du bereit deine Organe zu spenden oder möchtest du das nicht. Gerade diese Ungewissheit trägt eher dazu bei, dass, unabsichtlich oder nicht;), Schindluder getrieben wird, bzw. deine Verwandten in Ungewissheit leben ob sie in deinem Sinne handeln.


Und wie das genau mit dem Spendenregister abläuft weiß ich jetzt nicht, bin mir aber ziemlich sicher, dass das anonymisiert ist. Und der Promibonus ist natürlich auch Quatsch. Es sind schon genug "Celebrities" gestorben, während sie auf eine Spende gewartet haben. Du kommst auf eine Liste und je nach Zustand, Vorerkrankungen, ob du rauchst, Drogen nimmst, etc. wirst du eingestuft. Das mag sich fies anhören, aber es ist eben nun mal so, dass es Spenden zuerst für die "Tugendhafteren" gibt, weil sie eben äußerst rar sind.


Es gibt zahlreiche unwahre Mythen und ich finde es schade, dass man sich da so stark von beeinflussen lässt. Jeder kann (heutzutage) ein Transplantat bekommen, ob jung ob alt, ob... es gibt keinerlei Einschränkungen, außer dass akute Fälle "bevorzugt" werden, wenn das entsprechende Organ nur wenige Stunden transplantierbar ist bevor es den Geist aufgibt und ein Patient z.B. im gleichen Krankenhaus wartet und natürlich derjenige der am längsten auf der Liste steht und kompatibel ist bekommt auch das Spenderorgan.


Ich finde du solltest dich dahingehend noch einmal näher informieren, ich möchte dich aber keineswegs in deiner Entscheidung beeinflussen.
.
EDIT :
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Habe gerade noch einmal nachgeguckt. Dein, sozusagen, Gesundheitsstatus wird anonymisiert an eine Kommission übermittelt und die gleichen das dann mit einem Spender auf der Liste ab bzw. umgekehrt. Und ich bin mir jetzt gar nicht mehr so sicher, ob das mit dem Rauchen und Co. stimmt(bzw. etwas an der Listung ändert), das könnte auch nur ein Hirngespinst sein, bzw. ich glaube in den USA ist/war das so, muss ich mich noch mal schlau machen.
 
Wer nicht selber spendet, sollte im Krankheitsfall selber auch keine Spenderorgane bekommen, fertig.
 
Naja, das ist auch Quark. So läuft das nicht ab. Man kann bei der Gesundheit keine Bedingungen stellen, "gibst du mir deinen Saf... ääh deine Lunge, geb ich dir meine.

Das muss ohne Vorbedingungen laufen. Wir leben hier in einem solidarischen Gesellschaft, jeder hat die gleichen Rechte (und natürlich auch Pflichten) und die Krankenversorung macht keine Unterschiede zwischen Alter, Geschlecht, Herkunft und in diesem Fall auch mal nicht zwischen privat und gesetzlich versichert.;)

Da muss jeder selbst entscheiden, ob er das moralisch vertretbar findet, Organe zu "empfangen" aber nicht selbst zu spenden. Man kann sich ja (theoretisch) auch dagegen entscheiden Organe anzunehmen, mit einer Patientenverfügung.
 
Ich glaube ich werde so einen Spenderausweis ausfülllen. Allerdings gebe ich nur bestimmte Organe frei. Meine Nieren kann meinetwegen jemand haben. Aber meine Hornhaut lasse ich mir bestimmt nicht von den Augen lösen, selbst wenn ich tot bin. Von meinem Kopf sollen die Ärzte schön die Finger lassen. Bei Herz und Leber bin ich mir nicht so sicher. Ich denke meine Leber könnte ich spenden. Da habe ich weniger Bedenken, aber für mein Herz müsste der Brustkorb aufgebrochen werden. Das wäre schon eine ziemliche Leichenfledderei. Dasselbe bei den Lungen. Bei den Gliedmaßen wäre das auch so eine Sache. Damit würde man kein Leben retten. Es wäre allerdings mehr als nur eine Schönheitsoperation. Schwierig, schwierig... Aber wahrscheinlich komme ich als Spender eh nicht in Frage, dazu bin ich körperlich wohl doch etwas zu mitgenommen, aber das kann dann jemand nach meinen Tod entscheiden.
 
Ich habe seit etwa 14 Jahren einen Ausweis.
Wäre gerne Lebendspender, bez. Knochenmark, die Kosten für die Registrierung sind allerdings heftig, zudem haben die bei einer Spende notwendigen Medikamente auch ihre Nebenwirkungen, und da bin ich extrem empfindlich.

Was die Spende als Toter betrifft.. eigentlich würde ich dem ebenso zustimmen, wenn da nicht diejenigen wären, die daran viel Geld verdienen. Krankenhäuser, Mediziner und die liebe Pharmaindustrie. Wie man im Notfall als erklärter Spender behandelt wird, will ich auch nicht wissen, schließlich ist man potentieller Profit. Natürlich geht das alles zum Nachteil der Kranken, die Organe brauchen, aber auch dort wird öffentlich gerne ein falsches Bild entworfen, wohl mit klaren Absichten.

Wie lange lebt ein Empfänger einer Lunge oder Niere? Entweder er bekommt Komplikationen, innerhalb der ersten 2 Jahre, dann kann es Ruckzuck vorbei sein, oder er lebt seine 5-10 Jahre damit, dann muss das nächste Organ her. Bei Knochenmarktransplantationen kann das völlig anders aussehen, dafür braucht man aber keine Leichen.

Wer nicht selber spendet, sollte im Krankheitsfall selber auch keine Spenderorgane bekommen, fertig.

Fände ich völlig okay, ich würde aber noch weiter gehen. So z.B. dass jeder der sich zu einer Spende bereit erklärt bei der Registrierung einfach ein Sümmchen überwiesen bekommt (will er sich wieder verweigern, was vorkommen mag, soll er es wieder zurückzahlen), schließlich liegt sein Leichnam dann zerpflückt in der Kiste und andere haben damit Profit gemacht. Wenn er dann nicht früh stirbt, fällt er irgendwann aus dem Spenderpool und hat für seine Bereitschaft ein paar Euros verdient.
Wer das anrüchig findet, sollte sich eher fragen, warum überhaupt die Medizinbranchen damit Geschäfte machen dürfen, die bieten schließlich Leistungen an, die ohne das, was man früher als Leichenschändung bezeichnet hätte, nicht erbracht werden könnten.

Das sich die Politik da reinmischt und man nun von den KK regelrecht damit genervt werden soll, halte ich für falsch. Wer eine solch egoistische "Leistungsgesellschaft" predigt und eisern verteidigt, muss sich nicht über mangelnde Spendebereitsschaft wundern.
 
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:o


Wer macht denn damit bitte Profit? Wie stellt ihr euch das vor? Die Transplantationschirurgen arbeiten auf Honorarbasis und müssen jeden Transplantationspatienten vom Sterbebette kratzen, damit sie nicht am Hungertuch nagen müssen?

Wer profitiert da von wem und wie soll das von statten gehen? Die Einzigen die davon profitieren, dass sind maximal die Pharmaunternehmen die für die Medikamente etc. Kohle bekommen.

Da müsst ihr schon mal etwas konkreter werden mit euren Anschuldigungen. Denn ich sehe das Transplantieren von Organen, rein ökonomisch gesehen, als deutliches Verlustgeschäft für Krankenhaus und Krankenversicherung etc. (wie gesagt Pharmaunternehmen ausgeschlossen, die verdienen immer und überall).

Dass Menschen Menschen sind und korrupt und verdorben sind, das sollte ja wohlbekannt sein, das täuscht doch aber nicht darüber hinweg dass wir dafür Gesetze haben und der Organhandel in (hoffentlich) jedem demokatischen Land verboten ist. In Deutschland jedenfalls ist das so. Ich glaube eher, dass es im Privaten eher Probleme gibt, wenn es um Knochenmark und Co. geht. Da wirds bestimmt den einen oder anderen Fall geben, wo der/die Verwandte Geld rausgepresst hat (aber auch das ist natürlich strafbar).


Und die Vorschläge, das Ganze zu komzerialisieren, kann auch nur einer ganz schrecklichen dystopischen Zukunftsfantasie entsprungen sein. Das würde genau zu dem führen, vor dem C4rp3di3m und andere Angst haben: Korruption.

Nein, das Ganze bleibt staatlich reglementiert und wird von einer unabhängigen Kommission kontrolliert. Man muss dafür nicht bezahlen, man bekommt dafür auch kein Geld.

Der Leichnam wird auch nicht "zerpflückt", er wird chirurgisch genau geöffnet, das Spenderorgan wird entnommen und der Körper wird wieder "zugemacht". Ich glaube hier haben einige die Vorstellung, die würden den ortsansässigen Meistermetzger holen, der sein Schlachterbeil in den Brustkorb rammt und aufreißt, die Eingeweide rausräumt und dann das Herz mit der blutigen Hand samt Aorten herauszieht um es dann in den anderen Körper reinzuwerfen und die Gefäße noch mit nem Tucker "verbindet".*suspect*



Hier wird mir zu viel mit Ängsten und falschen Vorstellungen und zu wenig mit Fakten hantiert. Das ist bei einem so emotional aufgeladenen, ethisch-moralischen Thema verständlich, aber völlig kontraproduktiv.
 
Wer profitiert da von wem und wie soll das von statten gehen? Die Einzigen die davon profitieren, dass sind maximal die Pharmaunternehmen die für die Medikamente etc. Kohle bekommen.

Frage dich einmal, wer nicht verhindert, dass Medikamente generell in Deutschland zu Höchstpreisen verkauft werden. Bei Medikamenten zur Unterdrückung der Immunabwehr bin ich aber schon selber vom glauben abgefallen, winziges Schächtelchen mit Dosis von ein paar Tagen nach einer Transplantation für mehrere Tsd. Euro von einer Apotheke abzuholen ist schon kurios, weil's noch nicht einmal ein Bonbon vom grinsenden Personal gab. Die verdienten nichts daran.. wer glaubt denn sowas?

Da müsst ihr schon mal etwas konkreter werden mit euren Anschuldigungen. Denn ich sehe das Transplantieren von Organen, rein ökonomisch gesehen, als deutliches Verlustgeschäft für Krankenhaus und Krankenversicherung etc. (wie gesagt Pharmaunternehmen ausgeschlossen, die verdienen immer und überall).

Menschenleben als Verlustgeschäft, wir nähern uns besonders pikanten Bereichen.
Versicherungen betreiben generell kein Verlustgeschäft, wenn sie es machen, gibt es sie bald nicht mehr oder die Beiträge der Versicherten steigen. Krankenhäuser machen enorme Gewinne mit Krebspatienten, die bleiben deutlich länger und erfordern allerlei Spezialgerät und teilweise Intensivstation, da wird's richtig teuer.

Dass Menschen Menschen sind und korrupt und verdorben sind, das sollte ja wohlbekannt sein, das täuscht doch aber nicht darüber hinweg dass wir dafür Gesetze haben und der Organhandel in (hoffentlich) jedem demokatischen Land verboten ist. In Deutschland jedenfalls ist das so.

Och, ich würde noch nicht einmal behaupten, dass alle Menschen korrupte verdorbene Egoisten sind, da muss man schon jeden Einzeln sehen. Was bringen dir Gesetze, wenn sich nicht daran gehalten wird? Wird man hier in Deutschland verurteilt, wenn man einem Inder eine Niere abkauft? Wie häufig landen Ärzte in Deutschland vor Gericht und werden zu hohen Geld oder gar Haftstrafen verurteilt, alleine was Behandlungsfehler betrifft? Was ist aus den unzähligen Dealereien geworden, wo Ärzte mit Apothekern die Kassen abgezockt haben? Mussten die sich alle einen neuen Job suchen? Ich glaube, der dt. Staat könnte sich derartiges gar nicht leisten, ohne die medizinische Versorgung zurückzufahren.

Ich glaube eher, dass es im Privaten eher Probleme gibt, wenn es um Knochenmark und Co. geht. Da wirds bestimmt den einen oder anderen Fall geben, wo der/die Verwandte Geld rausgepresst hat (aber auch das ist natürlich strafbar).

Das kann viel subtiler ablaufen: Man spricht einfach nie mehr miteinander, weil alleine der Test abgelehnt wurde ;)

Nein, das Ganze bleibt staatlich reglementiert und wird von einer unabhängigen Kommission kontrolliert. Man muss dafür nicht bezahlen, man bekommt dafür auch kein Geld.

Trotzdem wird damit Geschäft gemacht.. Die Vorstellung der freiwilligen (ehrenamts-)Engel, die gutes Tun, klingt nett, hat mit der Realität nichts zu tun.

Der Leichnam wird auch nicht "zerpflückt", er wird chirurgisch genau geöffnet, das Spenderorgan wird entnommen und der Körper wird wieder "zugemacht". Ich glaube hier haben einige die Vorstellung, die würden den ortsansässigen Meistermetzger holen, der sein Schlachterbeil in den Brustkorb rammt und aufreißt, die Eingeweide rausräumt und dann das Herz mit der blutigen Hand samt Aorten herauszieht um es dann in den anderen Körper reinzuwerfen und die Gefäße noch mit nem Tucker "verbindet".*suspect*

Du hast rosige Vorstellungen wie Chirurgen arbeiten, Metzger trifft nicht ganz zu, schließlich sollten die entnommenen Organe anschließend noch verwendbar sein, zerpflücken passt allerdings schon, wenn man die Nähte bedenkt, die notwendig werden. Je nach Todesursache wird die Angelegenheit aber auch schön blutig.

Hier wird mir zu viel mit Ängsten und falschen Vorstellungen und zu wenig mit Fakten hantiert. Das ist bei einem so emotional aufgeladenen, ethisch-moralischen Thema verständlich, aber völlig kontraproduktiv.

Glaube ich nicht, die Sache mit den falschen Vorstellungen. Schließlich beschäftige ich mich seit Jahren immer mal wieder mit dem Thema und habe schon so einige Filme darüber gesehen. Mit Ethik, Religion und Moral haben wir noch nicht einmal richtig angefangen zu diskutieren. Auch nicht mit unsensiblen Medizinern, die bereits Angehörige zur Organspende gedrängt haben.

Mal ein Denkanstoß: Warum bildet sich der Mensch ein, dass er und seinesgleichen mindestens das Durchschnittsalter des jeweiligen Landes, in dem er lebt, erreichen müsste? Der Tod gehört, genauso wie Krankheiten, zum Leben. Krankheiten verbannt unsere "Leistungsgesellschaft" inzwischen ebenso wie den Tod, keiner will sich damit mehr als nötig auseinandersetzen (ein Grundproblematik bei der Organspende). Dabei ist der Tod noch das gerechteste am Leben, weil er jeden von uns ereilt. Die ernsthaft Kranken unter uns, die in der Masse völlig andere Dinge als Organe von Toten brauchen, schieben wir trotzdem beiseite, wer nicht funktioniert wird aussortiert und häufig allein gelassen.
 
Frage dich einmal, wer nicht verhindert, dass Medikamente generell in Deutschland zu Höchstpreisen verkauft werden. Bei Medikamenten zur Unterdrückung der Immunabwehr bin ich aber schon selber vom glauben abgefallen, winziges Schächtelchen mit Dosis von ein paar Tagen nach einer Transplantation für mehrere Tsd. Euro von einer Apotheke abzuholen ist schon kurios, weil's noch nicht einmal ein Bonbon vom grinsenden Personal gab. Die verdienten nichts daran.. wer glaubt denn sowas?

Ich dachte wir reden hier über Organspende und nicht über Pharmaunternehmen? Ich wüsste auch nicht was an

das sind maximal die Pharmaunternehmen die für die Medikamente etc. Kohle bekommen.


So schwer zu verstehen ist? Die Pharmaunternehmen profitieren massiv von jeglicher Art von Medikament. Entweder lässt es sich billig herstellen und man hat eine hohe Marge, oder es ist relativ teuer und man fährt eine noch höhere Marge. Ob Apotheken am Gewinn so massiv beteiligt sind am Gewinn bei Immunsuppressoren, weiß ich nicht. Sie verdienen aber offensichtlich weiterhin sehr gut. Aber das ist ja eigentlich alles nicht Thema. Und ja, ich behaupte, dass Transplantationen u.ä. für Versicherungen kein gutes Geschäft sind, das Geld wird in anderen Bereichen gemacht. Aber das tut wie gesagt alles nichts zur Sache.

Och, ich würde noch nicht einmal behaupten, dass alle Menschen korrupte verdorbene Egoisten sind, da muss man schon jeden Einzeln sehen.

Ich habe auch nicht behauptet, dass die ganze Menschheit korrupt und verdorben sind, aber darauf muss man sich nun mal einlassen. Es wird wahrscheinlich immer Leute geben, die sich auf Kosten anderer bereichern, aber doch nicht die Mehrheit.
Behandlungsfehler, Kalkulationsfehler, Konstruktionsfehler... ich hoffe du verstehst worauf ich hinaus will. Das ist alles menschlich, nicht entschuldbar, aber voraussehbar, dass es Probleme gibt. Dealereien gibt es auch immer noch. Da werden Medikamente und sonst ein Scheiß IN DEN Praxen verkauft. Und zwar nicht von den Ärzten, sondern von Verwandten, die dann als juristische Person auftreten. Die wollen sich ein Zubrot verdienen. Legal ist das meist nicht oder bewegt sich in Grauzonen, ist nicht vom Gesetz erfasst. Diese Schweinereien gibt es in jedem Sektor.

Ich glaube, der dt. Staat könnte sich derartiges gar nicht leisten, ohne die medizinische Versorgung zurückzufahren.
Die medizinische Versorgung wird seit Jahren zurückgefahren. Nullrunden beim Pflegepersonal und auch bei den Ärzten, Ärztemangel, keine Landärtze, zu wenig ausgebildete Ärzte (wie bei den Lehrern). Dadurch kommt es dann, dass noch 70, 80, 90-jährige praktizieren. Und das ist nicht übertrieben...

Trotzdem wird damit Geschäft gemacht.. Die Vorstellung der freiwilligen (ehrenamts-)Engel, die gutes Tun, klingt nett, hat mit der Realität nichts zu tun.

Wie? Wo? Wann? werden Geschäfte gemacht. Das ist mir alles zu diffus. Da musst du schon Beweise liefern, dass systematisch in Deutschland mit Organen gehandelt wird. Das klingt für mich eher nach einem Horrormärchen. Und das man dem Inder ein Niere abkauft und sich in Indien illegal verpflanzen lässt, fällt spätestens dann auf, wenn man zum Arzt oder ins Krankenhaus geht und der einen fragt, wo man operiert wurde und das dann an die Krankenversicherung weiterleitet. Ich hoffe du erzählst mir jetzt nicht, dass das den Arzt nicht tangiert weil der eh korrupt ist, und die KV sowieso und überhaupt.


Du hast rosige Vorstellungen wie Chirurgen arbeiten, Metzger trifft nicht ganz zu, schließlich sollten die entnommenen Organe anschließend noch verwendbar sein, zerpflücken passt allerdings schon, wenn man die Nähte bedenkt, die notwendig werden. Je nach Todesursache wird die Angelegenheit aber auch schön blutig.

Und du hast sehr "rostige" Vorstellungen wie ein Chirurg arbeitet. Wenn man einen Brustkorb aufspreizt, bleibt logischerweise eine riesige Narbe zurück, das ist bei einem Lebendigen nicht anders als bei einem Toten. Aber sie als tumbe Handwerker abzustempeln finde ich sehr befremdlich. Und was meinst du mit je nach Todesursache? Bei einer Bus-Mensch Begegnung wirds u.U. auch blutig, das hat doch aber nichts mit den "handwerklichen" Fähigkeiten eines Chirurgen zu tun?

Ich beschäftige mich auch mit dem Thema, und ich habe von den alltäglichen Horrorszenarien wie du sie beschreibst noch nichts gehört. Das System ist nicht perfekt und es gibt Pannen und krasses Fehlverhalten... aber wie gesagt, das gibt es in jeder "Branche". Ich sehe da keine systematischen Missständen. Es gibt immer wieder Fälle, wie du ja auch gesagt hast, wo Ärzte die Verwandtschaft unter Druck setzen, die Freigabe zu erteilen und ich glaube das man eben dieses unentschuldbare Fehlverhalten durch eine verbindliche Aussage ja/nein/mit Einschränkungen deutlich verringern kann, ich denke nämlich dass diese "Manipulationsversuche" eine hohe Dunkelziffer haben.


Der Denkanstoß ist nett gemeint, passt aber irgendwie jetzt gerade nicht hier nicht rein, denn wenn wird uns damit auseinandersetzten, würden wir sofort vom eigentlichen Thema abkommen und uns in einem philosophischen Diskurs verlieren.

Ich finde wir sollten hier schon klare Grenzen setzen und (erstmal) bei "Organspende Ja/Nein" bleiben.
 
Bei Knochenmarktransplantationen kann das völlig anders aussehen, dafür braucht man aber keine Leichen.

KMP werden so gut wie nicht mehr gemacht, da man heutzutage bei fast 100% nur noch eine Stammzellentransplantation vornimmt.
Nur zur Information, diese Tranplantation ist für den Spender absolut ungefährlich, vereinfacht wird an der einen Armbeuge blut abgezapft und durch einen Filter geschickt und in der anderen Armbeuge wieder dem Körper zugeführt. In dem Filter werden diese Stammzellen dann ausgefiltert, nach dem der Spender einen Tag (Zeitraum bin ich mir nicht sicher) vorher Medikamente bekommen hat, die diese Stammzellen anregen vermehrt aus dem Knochenmark in die Blutbahn zu wandern.

Bitte schlagt mich nicht, wenn dies nicht ganz genau dem mediz. Ablauf beschreibt, habe das nur mal für einen Laien erklärt bekommen.
 
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Wenn ich einen Organspendepass bei mir führe oder zentral registriert bin ...
Ein kurzer Wikipediablick sagte mir eben, daß es eine europaweite Zentraldatei gibt. Und ich muß zugeben, da hört der Spaß dann auch bei mir auf. "Europa" bezeichnet einen Kontinent. Dazu gehören geografisch und auch politisch Gebiete, die von dem, was ich "zivilisiert" nenne, deutlich entfernt sind. Über Korruption in Italien oder Griechenland muß man nicht mehr sprechen, aber beim Thema Albaner (Anerkennung des Kosovo usw.) wird mir endgültig und richtig schlecht.

Wie gesagt, einen Spenderausweis habe ich und ich werde ihn behalten. In einer Zentraldatei werde ich aber garantiert nicht stehen, solange diese nicht auf zivilisierte Länder beschränkt ist.

Ich warte auf den Brief; schau'n mer mal ...
 
Bin selbst schon seit jeher Organ- und Blutspender. Zudem bin ich auch bei der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) registriert.

Ich denke viele würden Ihre Meinung überdenken sobald sie selbst oder ein naher Angehöriger mal auf ein Organ angewiesen ist.

Zu den ganzen Anschuldigen die hier bisher fielen... *suspect*
 
Ein kurzer Wikipediablick sagte mir eben, daß es eine europaweite Zentraldatei gibt. Und ich muß zugeben, da hört der Spaß dann auch bei mir auf. "Europa" bezeichnet einen Kontinent. Dazu gehören geografisch und auch politisch Gebiete, die von dem, was ich "zivilisiert" nenne, deutlich entfernt sind. Über Korruption in Italien oder Griechenland muß man nicht mehr sprechen, aber beim Thema Albaner (Anerkennung des Kosovo usw.) wird mir endgültig und richtig schlecht.

Wie gesagt, einen Spenderausweis habe ich und ich werde ihn behalten. In einer Zentraldatei werde ich aber garantiert nicht stehen, solange diese nicht auf zivilisierte Länder beschränkt ist.

Ich warte auf den Brief; schau'n mer mal ...

Ein kurzer Blick bei Wikipedia sagt mir, dass es keine europweite Zentraldatei gibt? Wie kommst du darauf?

Falls du Eurotransplant meinst,
Sie ist die Vermittlungsstelle für Organspenden in den Benelux-Ländern, Deutschland, Österreich, Slowenien und Kroatien. An der internationalen Zusammenarbeit dieser Länder sind alle Transplantationszentren, Gewebetypisierungslaboratorien und Krankenhäuser, in denen Organspenden durchgeführt werden, beteiligt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eurotransplant

Und eben dieses Eurotransplant hat nur deinen Status und die Erfolgsaussichten und generiert daraus einen Platz auf der Warteliste, ich behaupte mal, das ist wie in anderen Bereichen auch verschlüsselt mit einem Codesatz, beim Spender ist das genauso. Spender und Empfänger erfahren nichts voneinander, außer der Spender genehmigt das ausdrücklich. Als Empfänger hat man nicht das Recht die Identität zu erfahren.

Es gibt wie gesagt auch keine europaweite Zentraldatei, sondern viele Organisationen, die sich aber sehr wohl ausstauschen. Wäre ja schlimm wenn in Polen ein Mann ein neues Organ braucht, und einen Sprung über die Grenze liegt jemand (salopp gesagt) Hirntod herum und könnte als Spender in Frage kommen.

Ach übrigens, der Hirntod wird natürlich nicht von einem Arzt sondern mindestens zwei Ärzten festgestellt. Und diese dürfen dann auch nicht mehr bei der Transplantation dabei sein und auch nicht in engem beruflichen Kontakt mit den ausführenden Ärzten stehen.


Und Ressentiments gegen andere Länder/Regionen verbitte ich mir hier sowieso. Das hat hier nichts zu suchen.

edit:

Wie ich es mir gedacht habe
1. Verschlüsselung und Bildung der Kenn-Nummer

Die personenbezogenen Daten des Organspenders werden durch die Bildung einer Kenn-Nummer so verschlüsselt, dass lediglich der Koordinierungsstelle ein Rückschluss auf die Person des Organspenders möglich ist (§ 13 Abs. 1 TPG). Die Entschlüsselung der Daten ist nur zur Abwehr einer zu befürchtenden gesundheitlichen Gefährdung des Organempfängers gestattet (§ 13 Abs. 2 TPG). Die Koordinierungsstelle ist verpflichtet, das Verfahren zur Verschlüsselung unverzüglich mit den Transplantationszentren abzustimmen und die Vertragspartner danach zu unterrichten. Um sicherzustellen, dass nur ein begrenzter Personenkreis die Identität eines Spenders anhand der Kenn-Nummer entschlüsseln kann, werden die personenbezogenen Daten zentral im Datenverarbeitungssystem nach § 2 Abs. 3 Ziffer 9 des Vertrages gespeichert. Ergänzend sind geeignete organisatorische Maßnahmen zu ergreifen, hierzu zählt insbesondere die Erstellung eines Berechtigungskonzeptes für den Zugriff auf die entsprechenden Datenbanken.
http://www.transplantation-informat...uehrungsbestimmung_zur_datenverarbeitung.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Auf diese ganzen Datenschutzversprechen würde ich nichts geben. Bei diesen Großprojekten bleibt der Schutz der Daten immer auf der Strecke. Das hat die Vergangenheit gelehrt. Vermutlich wird das Ganze immer weiter ausgedehnt. So eine Datei weckt Begehrlichkeiten. Vielleicht werden in nicht allzu ferner Zukunft sogar DNS Profile gespeichert. Kurz darauf wollen schon Strafverfolgungsbehörden darauf Zugriff haben. Siehe LKW-Maut. Oder Pharmaunternehmen zeigen Interesse. Ganz so abwegig wäre das gar nicht. Das muss keine Verschwörungstheorie bleiben. Oder man stellt sich vor solch eine Liste wird publik und ein verzweifelter Vater geht mit einem Gewehr auf Menschenjagd um seine todkranke Tochter zu retten und tötet gezielt potentielle Spender. Ich würde auf solche Versprechen jedenfalls nichts geben und meinen Beschluss zur Spenderbereitschaft bis zu meinem Tod geheim halten. Künftig soll es wohl sogar in die Gesundheitskarte eingespeichert werden, ob man ein Spender sein möchte oder nicht. Dann sage ich mit Sicherheit an der Stelle "Nein" und habe einen guten, alten Papierausweis, der das Gegenteil behauptet, im Portemonaie. Damit entziehe ich mich dann jeder ausufernden Kontrolle.
 
Schön dass ich nicht der einzigste bin der sich da ein Kopp drüber macht. Ich war mir sicher hier mit euch kann man Ordentlich über dieses Thema diskutieren, Zeigt mal wieder wie hoch das Niveau in diesem Forum ist. (Lob)

Wenn Politiker meinen sich da Einmischen zu müssen, dann gehen bei mir nun mal die Alarmglocken an. Ich finde es ein starkes Stück, weil Angeblich zu wenig Spender da wären die Sache in ein Gesetz oder der gleichen zu Pressen. Mein Körper gehört mir und nur ich alleine Entscheide was damit Passiert.
Wenn diese Briefe ständig kommen hat dass was von Drückerkolonne.

Nur mal so nebenbei Bemerkt, ich selber bin mir nicht sicher, dass ich ein fremdes Körperteil oder Organ an/in meinem Körper will. Darüber schon mal Nachgedacht?

Nur weil etwas Technisch machbar ist, muss es nicht Richtig sein. Dass hat auch mit der Einstellung zu tun, es Leben eh schon zu viele Menschen auf diesem kleinen Planeten, muss jetzt jeder auf Teufel komm raus möglichst 100 Jahre alt werden. Evt. muss man einfach Akteptieren dass es zu Ende mit einem geht, vor etwas über 100 Jahren war die durschnittliche Lebenserwartung war bis 1910 bei Männer/Freuen 45 Jahre. (1910 ergo vor den Kriegen) Merkt ihr was?

Dazu kommen noch viele Menschen denen ihre Religion so was verbietet, gehöre selber zwar nicht dazu, aber denke dass muss auch Respektiert werden.

Bin auf eure Meinung gespannt.

mfg
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur mal so nebenbei Bemerkt, ich selber bin mir nicht sicher, dass ich ein fremdes Körperteil oder Organ an/in meinem Körper will.
Das hatte ich mir auch schon überlegt und es verursacht schon etwas Unbehagen bei mir. Womöglich wäre tatsächlich der Tod vorzuziehen.

Allerdings kann man doch nichts desto trotz seine Organe nach dem Tod einem Anderen spenden, wenn dieser darüber anders denkt.
 
@ "Keine Organe empfangen"

Das kann man in einer Patientenverfügung... verfügen lassen, genauso wie man dann feststellen lassen kann, was für Maßnahmen getroffen werden dürfen und welche nicht.
Auch kann man natürlich seine Organe trotzdem spenden. Wichtig ist ja nur, dass man das auch entscheidet.

@SPINA
Dann sage ich mit Sicherheit an der Stelle "Nein" und habe einen guten, alten Papierausweis, der das Gegenteil behauptet, im Portemonaie. Damit entziehe ich mich dann jeder ausufernden Kontrolle.

Das ist das schlechteste was du tun kannst. Denn wenn dein alter Papierausweis (logischerweise) älter ist als diese scheiß Gesundheitskarte, dann zählt natürlich die letzte Angabe. Andererseits sorgst du natürlich trotzdem für Verwirrung. Stell dir mal vor, du sagst deinen Verwandten, du bist bereit zu spenden aber auf/in der Gesundheitskarte steht NEIN.

Und wie ich schon mal gesagt habe, diese dystopischen Vorstellungen, à la Blade Runner helfen nicht weiter. Da muss man sich vertrauensvoll an seine gewählten Vertreter in den Parlamenten wenden und eben fordern, dass sie sich dagegen einsetzen, und wenn sie das nicht tun muss man eben Den-/Diejenige(n) wählen der das macht.


@Reform des Transplantationsgesetzes


Natürlich gibt es da Transparenzprobleme (wie in jedem anderen Bereich auch...sagt mir Bescheid wenn ich mich wiederhole:P) und genau das wird ja von Linken und Grünen angeprangert. ABER, noch ist nichts beschlossen, außer dass man das Gesetzt reformieren will.

Ich empfehle die Lektüre dieses Q&A von tagesschau.de:
http://www.tagesschau.de/inland/organspendehintergrund102.html

Dort werden auch einige berechtigte Vorbehalte angesprochen:
Müssen die Anfragen der Krankenkassen beantwortet werden?

Nein, Sie können das Anschreiben der Krankenkasse auch einfach ignorieren. Aber nur, wenn Sie ausdrücklich erklären, dass Sie im Todesfall keine Organe spenden wollen, können Sie sicher sein, dass dies nicht geschieht

Anderenfalls könnten im Falle Ihres Todes Ihre Angehörigen über eine mögliche Spende entscheiden.

Sie können Ihre Entscheidung für oder gegen die Organspende jederzeit widerrufen. Die geänderte Entscheidung wird dann in einem neuen Spenderausweis dokumentiert, der alte Ausweis wird vernichtet. Außerdem ist es sinnvoll, die Krankenkasse zu informieren.

Wie wird mit den Daten von Organspende-Willigen verfahren?

Es gibt in Deutschland kein Organspenderegister. Es genügt, einen Organspendeausweis auf Papier auszufüllen und diesen stets bei sich zu tragen.

Das neue Gesetz sieht aber vor, die Entscheidung für oder gegen eine Organspende auf Wunsch des Bürgers auch auf der elektronischen Gesundheitskarte eines Krankenkassenmitglieds zu speichern. Datenschützer befürchten eine Aufweichung der Datenschutzrichtlinien. Eine Speicherung auf der Gesundheitskarte ist derzeit technisch ohnehin noch nicht möglich.

Das Transplantationsgesetz sieht auch vor, dass personenbezogene Organspenderdaten zu Forschungszwecken an die Pharmaindustrie weitergegeben werden können, um Nebenwirkungen bei Medikamenten zu verringern. Dazu bedarf es keiner Einwilligung der Betroffenen. Auch dies wird von Datenschützern kritisiert. Grüne und Linkspartei wollen dem Gesetz deshalb ihre Zustimmung verweigern.



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Ich finde es ein starkes Stück, weil Angeblich zu wenig Spender da wären die Sache in ein Gesetz oder der gleichen zu Pressen.

Auf den Wartelisten für ein Spenderorgan stehen zurzeit rund 12.000 Patienten. Rund 1000 von ihnen sterben jährlich, weil sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan erhalten.
 
Das sind grade mal 10% und wer Sagt denn dass es an zu wenig Spender liegt, soweit ich Gelesen habe passt nicht jedes Organ in jeden Menschen, da müssen gewisse Gemeinsamkeiten vorhanenden sein wie gleich Blutgruppe ect.

mfg
 
Woah, ich wusste nicht, das man Menschenleben auch "relativieren" kann?:o

8 1/3 % oder eben 1000 Menschen.


Mehr potentielle Spender mit den entsprechenden "Kompatibilitäten"=mehr Übereinstimmungen=weniger unnötig sterbende Menschen von 0(theoretisch, praktisch etwas kniffliger)-99+. Ich finde das

Nur weil etwas Technisch machbar ist, muss es nicht Richtig sein. Dass hat auch mit der Einstellung zu tun, es Leben eh schon zu viele Menschen auf diesem kleinen Planeten, muss jetzt jeder auf Teufel komm raus möglichst 100 Jahre alt werden. Evt. muss man einfach Akteptieren dass es zu Ende mit einem geht, vor etwas über 100 Jahren war die durschnittliche Lebenserwartung war bis 1910 bei Männer/Freuen 45 Jahre. (1910 ergo vor den Kriegen) Merkt ihr was?

im Übrigen auch ein wenig zu zynisch und das grenzt schon an Sozialdarwinismus. Jeder muss, soll und darf für sich selbst entscheiden ober er lebensverlängernde Maßnahmen trifft, sei es das Zähneputzen um Infektionen zu vermindern, sei es die Impfung um sich gegen potentielle Erreger zu schützen, Medikamente, Operationen etc.. Der Selbsterhaltungstrieb der eigentlich jedem Lebewesen einprogrammiert ist, wird dazu führen, das man nicht so nihilistisch und fatalisch denkt und sich "für das Leben" entscheidet (entschuldigt bitte diese pathetische Wendung).
 
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