Wie bereits vorab gemeldet präsentierte hp nun eine neue Serverreihe. Das Projekt wurde auf den Namen Moonshot getauft und basiert auf vielen kleinen, einzelnen ARM-Rechner, die jeweils nur aus einem hochintegiertem Chip und einem 4 GB Speichermodul bestehen. Da die Prozessoren noch nicht auf ARMs erst kürzlich präsentierten 64-Bit-Erweiterung basieren, ist dies auch gleichzeitig das Speichermaximum.
Haupteinheit eines Servers sind vier Einschübe in einem Gehäuse, das 4 Höheneinheiten belegt. Jeder Einschub verfügt über 72 Prozessorchips, die sich auf 18 Karten à 4 Chips aufteilen. Eine solche Karte, die 25W verbraucht, sieht man im folgenden Bild:
Dort sieht man schön die vier Speichermodulsockel, jeweils einen für die vier Prozessormodule des Typs "ECX-1000". Ansonsten gibt es nur noch SATA-Anschlüsse, um Festplatten oder SSDs direkt an die Node anzuschließen. Dies ist aber nicht zwingend, man kann auch auf Netzwerkspeicherplatz zugreifen.
Ein Prozessormodul ECX-1000 ist folgendermaßen aufgebaut:
Wie man sieht, ist das Modul hauptsächlich aus vier ARM-Cortex-A9-Kernen, 4 MB L2-Cache und einer "EnergyCore" Management-Unit aufgebaut. Laut Datenblatt beträgt der CPU-Takt 1,1-1,4 GHz. Zusätzlich findet man noch bis zu fünf SATA2-Anschlüsse sowie viele Netzwerk- und Interconnect-Schnittstellen, mit folgenden Eigenschaften:
Support 1Gb and 10Gb Ethernet
Up to five (5) XAUI 10Gb ports
Up to six (6) 1Gb SGMII ports (multiplexed with XAUI ports)
Three (3) 10Gb Ethernet MACs supporting IEEE 802.1Q
AMDs Rolle
Kommen wir aber nun zum eigentlichen Aufmacher der Meldung: AMD will ebenfalls bei HPs neuem Server-Stromspar-Programm mitwirken. Mark Papermaster, Senior Vice President und Chief Technology Officer wird mit den folgenden Worten zitiert:
Zitat:
AMD and HP have worked together for several years to bring innovative low-power server solutions to market. As we roll out our next-generations of low-power AMD Opteron processors, we look forward to working with HP and the Pathfinder Program to further advance efforts around energy-efficient server architectures that sip power while continuing to meet the rapidly demanding performance scale require by the Cloud.
Papermaster stellt also die kommenden Opterons auf Bulldozerbasis in den Vordergrund. Nachdem bereits durchgesickert ist, dass es einen Opteron 4256 EE mit vier Modulen (8 Kernen) mit 2,5 GHz bei 35 W TDP geben wird, ist der Konkurrenzkampf wohl eröffnet. Zwar sind die aktuellen Opteronchips nicht so hochintegriert wie die Lösung auf ARM-Basis, dafür aber sicherlich schneller und dank AMD64 ist man nicht auf 4 GB RAM limitiert. Zukünftig scheint AMD in diesem Bereich ebenfalls gut gerüstet zu sein. Die kleinen AMD-APUs der C- und E-Serie (Codename Zacate bzw. Ontario) sind ähnlich wie obiges ARM-Modul aufgebaut. Wie Calxeda werden die Chips maschinell entworfen, und man integriert ebenfalls mehrere I/O-Schnittstellen in bekannter SoC (System-on-a-chip) Manier.
Die in 28nm geplanten Nachfolger werden auch I/O-Funktionen integrieren, die bisher noch in der Southbridge stecken, z.B. den SATA-Kontroller, sodass man zum Calxeda-Design weiter aufholt. Aber man hat noch einen Trumpf im Ärmel, denn durch die integrierte Grafikkarte, die sich über OpenCL auch für Berechnungen eignet, ist man dem ARM-Lager voraus. Erst kürzlich wurde der erste HPC Großrechner auf Llano-Basis in Betrieb genommen. Ob dies im Niedriegenergiesegment allerdings ein Vorteil ist, muss sich erst noch beweisen.
Intel will dem Ganzen übrigens nicht tatenlos zuschauen. Zwar sind sie (noch?) nicht bei HPs Serverprogramm dabei, aber Gerüchten zufolge basteln sie angeblich bereits an einem 8-Kern Serverchip auf Atom-Basis.
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