Der Zusammenbau des EPoX Systems gestaltete sich problemlos. Keinerlei Jumper müssen bemüht werden, keine Kondensatoren
umgebogen werden, um vollschlanken Kühlern Platz zu machen. Obacht heißt es lediglich vor den Klammern der Coolermaster
Kühler in kleinen Gehäusen. Aufgrund der 90° Drehung des CPU-Sockels kann es sein, daß diese Kühler nicht in einen
Midi-Tower passen, ohne mit dem Netzteil zu kollidieren. Ferner fehlen die Mounting Holes und das Powerkabel muß irgendwie
um den CPU-Kühler herumgeführt werden.
Bei der Belegung der PCI-Slots mit Karten sollte man wie bei jedem System die genaue INT-Request Table kennen,
um zu wissen, welcher Slot mit welchem Gerät auf der selben INT-Leitung liegt (shared), um Stabilitätsprobleme
zu vermeiden:
Beim Blick auf diese INT-Request Table (laut Handbuch) bleibt im Grunde nur ungläubiges Staunen. Offenbar hat EPoX alle Geräte auf
die INT-Eingänge A bis D gelegt - obwohl für Southbridge-interne Controller in der VT8237 auch die INTs E bis H zur Verfügung
stünden. So kommt es, daß sich teilweise bis zu sechs (!) Geräte auf einer INT-Schiene drängen! Da sind
Probleme vorprogrammiert, wenn der Treiber einer PCI-Karte nicht 100%ig sauber und nach PCI-Spezifikation programmiert ist
und beim Sharing den anderen Geräten genügend "Luft" lässt. Bei der Bestückung der PCI-Geräte kommt der INT-Request Table
beim EPoX daher besonders große Bedeutung zu.
Wie man sieht sind die günstigsten Plätze für bockige PCI-Karten die Slots 4 bzw. 6. Sie liegen mit keinem anderen Gerät
auf einer Leitung und sind damit prädestiniert für PCI-Sonderlinge. Für die restlichen PCI-Slots fällt eine
klare Empfehlung schwer, da sie im Grunde alle überbelegt sind. Die Slots 1 und 2 sollten wenn möglich nicht bestückt werden.
Slot 1 aufgrund des Sharing mit dem AGP-Port und damit mit der Grafikkarte, Slot 2 wegen der gemeinsamen Ressourcen mit
S-ATA und Raid-Controller. Da sind die Slots 3 und 5 (Sharing mit USB und Firewire) noch die dankbareren Gesellen.
Bei einer solch scheinbar unsinnigen und gewagten INT-Verteilung waren wir natürlich scharf darauf, das System
voll zu bestücken - und absegeln zu sehen! Zu unserer Überraschung gab es jedoch keinerlei Problem, auch bei
Vollbestückung nicht. Selbst der PCI-Latency Test mit der Pinnacle Videoschnittkarte produzierte keine sichtbaren
Störungen hervorgerufen von "Vorherrschaftskämpfen" der Geräte auf dem PCI-Bus. Ob das nur daran gelegen hat,
daß die Treiber unserer getesteten PCI-Karten allesamt sozial angehaucht sind, oder ob das Board seinen
Teil dazu beigetragen hat, muß an dieser Stelle offen bleiben. Optimal ist eine solche INT-Verteilung allerdings
in keinem Fall, auch wenn es bei uns keine Probleme damit gab.
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