Auch die GEMA hat sich kräftig bedient, hauptsächlich am Geldbeutel der kleineren, asiatischen Aussteller. Leider
haben wir das nicht live sehen können, jedoch wurde uns aus zuverlässiger Quelle zugetragen, dass GEMA Abgesandte
600 Euro Gebühr von jedem Stand kassiert haben, der Musik hat laufen lassen ohne dies vorher angemeldet und
bezahlt zu haben. Folge war, dass im Laufe des Tages immer weniger und weniger Musik zu hören war – die meisten
Aussteller haben einfach aufgegeben und ihre Anlagen ausgeschaltet.
Der CeBIT Sonntag war typisch für ein CeBIT Wochenende – um Gerald Tobolewski von Elito EPoX zu
zitieren: „98% Endkunden, 2% Händler“. Und wer schon einmal auf der CeBIT war der weiß, was „Endkunden“ bedeutet – die
neue Rasse des Homo CeBITus mit enorm großen Tragetaschen (vermutlich direkte Nachfolger des Hamsters mit seinen großen
Backentaschen) bis zum Rand gefüllt mit Werbeprospekten und Werbegeschenken; von denen sich dann am Abend wiederum
die Hälfte in der Straßenbahn wiederfindet.
Sehr störend empfanden wir auch die übermäßig laut vorgetragenen Werbeveranstaltungen einiger Hersteller. Ein
ruhiges Gespräch war oftmals auch im Hinterzimmer oder der Presselounge nicht mehr möglich. Als Folge dessen
behalf sich jeder auf seine eigene Weise – laut schreien, viel Trinken und als neue Möglichkeit die Stimme zu
erhalten haben sich Orangen etabliert.
Bleibt zu hoffen, dass einige der Hersteller eines auf den Deckel bekommen, denn die Lautstärke und Menge
solcher Veranstaltungen steigt von Jahr zu Jahr, besonders an den Wochenenden (wenn der Homo CeBITus aus seinem
einjährigen Winterschlaf erwacht) ist ein Gespräch mit den Ausstellern unmöglich geworden. Erschreckend
wenn man bedenkt, dass die CeBIT ja an sich keine Messe für Endkunden ist, sondern für Fachpresse und
Geschäftskunden. Vielleicht sollte da die Messeleitung nächstes Jahr einen Riegel vorschieben.
Bei VIA konnte man eine sehr interessante neue Produktlinie betrachten – die netten Damen an der
Rezeption hatten das neue Modell bereits als Prototyp im Einsatz ;)
Vertrauen in eigene Produkte ist doch was feines.
Ansonsten war die Messe im Großen und Ganzen wie letztes Jahr – interessant, am Wochenende überlaufen, für
interessierte Online-Leser nichts wirklich neues zu sehen; solange man nicht hinter die Kulissen geschaut hat.
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