Von: Nero24 30. September 2005 Letztes Update: 4. Oktober 2005
Programme wie Office von der RAMDisk
Letztlich lassen sich auch Programme wie Microsoft Office von einer RAMDisk starten, sofern diese groß genug ist.
Allerdings gilt es hier ein paar Vorbereitungen zu treffen. Wie bereits mehrfach erwähnt reicht es nicht,
das Office-Verzeichnis einfach auf die RAMDisk zu kopieren und Word, Excel und Co. dann von der RAMDisk
starten zu wollen, da die Einträge in der Registry nicht stimmen. Hier muss wie folgt vorgegangen werden:
Office von der Festplatte deinstallieren falls bereits installiert.
Office auf der RAMDisk installieren, damit in der Registry die Einträge auf die RAMDisk zeigen.
Das komplette Office-Verzeichnis von der RAMDisk auf ein Verzeichnis auf der Festplatte kopieren.
Eine Batchdatei schreiben, welche diese Daten beim Programmstart wieder auf RAMDisk kopiert.
Diese Batchdatei entweder in die Autostart legen oder über die Gruppenrichtlinien einbinden.
Nun kann Office auch direkt von der RAMDisk geladen werden.
Schlußwort
Anhand von einigen Beispiel haben wir gezeigt, wo auch heute noch eine RAMDisk Sinn machen kann und wie
das in der Praxis umzusetzen ist. Eines sollte man dabei allerdings nie vergessen: je größer die RAMDisk,
desto mehr RAM fehlt Windows zum Arbeiten. Wer sowieso nur 256 MB oder 512 MB RAM im Rechner hat, sollte
die RAMDisk lieber gleich vergessen. Ab 1 GB RAM dagegen kann man anfangen, temporäre Dateien oder
Programme wie Firefox auf die RAMDisk zu legen. Ab 2 GB RAM kann man auch Monster wie Microsoft Office
auf eine RAMDisk legen, sofern der Arbeitsspeicher nicht anderweitig benötigt wird, wie etwa für RAM-Fresser
a la Battlefield 2, World-of-Warcraft oder ähnliches.
Wir haben es bereits im Artikel mehrfach erwähnt, möchten es aber auch im Schlußwort nicht vergessen:
Daten auf einer RAMDisk sind nicht sicher! Es genügt ein Stromausfall, es genügt ein Absturz des Systems,
es genügt ein unbedachter Druck auf die Resettaste und alle Daten in der RAMDisk sind weg. Daher gilt,
niemals wichtige oder sensible Daten auf einer RAMDisk speichern, egal wie groß der Performancezuwachs dabei auch
sein möge.
Auch für Overclocker und Tweaker gilt ein wichtiger Hinweis: wenn Dateien in einer RAMDisk gespeichert werden
sollen, dann ist natürlich absolute Grundvoraussetzung, dass das System zuverlässig arbeitet. Ein System,
das bis an die Grenze übertaktet oder mit extra scharfen RAM-Timings aufgemotzt wurde, ist eine tickende
Bombe für eine RAMDisk. Wenn alle paar Sekunden ein Bit im RAM kippt, ist das vielleicht bei einem
Ego-Shooter egal. Dann flackert halt mal hier eine Textur oder die Monster verhalten sich etwas merkwürdig.
Wenn jedoch Dateien in einem RAM liegen, das die Daten nicht zuverlässig halten kann, ist nach ein paar Stunden
nicht mehr viel von dem übrig, was am Anfang auf die RAMDisk kopiert wurde. Die Stabilitäts- und Speichertester
Prime95 "Torture-Test" und Memtest86 sollte ein System schon ein paar Stunden schaffen, ehe man Gedanken
an eine RAMDisk verschwendet...
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