Unser Vergleichstest zeigt wieder einmal deutlich, dass trotz gleichen
Chipsatzes enorme Unterschiede zwischen einzelnen Mainboards
auftreten können. Stabilität, Performance und Ausstattung liegen
direkt in der Hand der jeweiligen Mainboardhersteller.
Da wir erst am Anfang unserer neuen Testserie stehen, können wir natürlich noch nicht
mit 40 Vergleichswerten je Diagramm dienen, wie in unserer letzten- bzw. vorletzten
Serie. Da aber unsere Referenz-Hardware über einen längeren Zeitraum bestand haben
wird, werden mit jedem weiteren Review entsprechend umfangreichere
Vergleichswerte verfügbar sein.
Fazit Tyan Tomcat K8E
Das Testsample von Tyan kommt mit einer schlichten Verpackung und einem
ebenso schlichten Design daher. Fast könnte man meinen, dass das Board
unter keinen Umständen auffallen soll. Schaut man sich die Ausstattung und
die vermeintlichen Einsatzgebiete dieses Mainboards an, so verstärkt
sich dieser Eindruck.
Beim Einsatz des Testsamples gab es zu keinem Zeitpunkt Probleme. Weder
bei der Stabilität noch bei der Funktionalität gab es Kritikpunkte. Egal, was
wir anstellten, das Tomcat K8E ließ sich nicht beirren. Diese Eigenschaften
lassen das Board zum idealen Arbeitstier avancieren.
Negativ auf unser Fazit wirkt sich jedoch das von Tyan bereitgestellte
BIOS aus. Das Fehlen einiger heutzutage selbstverständlicher Optionen
und das spärliche Vorhandensein der Spannungsoptionen bieten Ansatzpunkte für
Verbesserungen. Zusätzlich ist das Fehlen eines Cool'n'Quiet-Treibers zu
bemängeln. Zwar stellt dieser Mangel kein unlösbares Problem dar, aber das
Prädikat "Einsatzbereit Out Of The Box" trifft daher nicht zu.
Qualität und Verarbeitung lassen keine Wünsche offen. Betrachtet man
aber zusätzlich den normalen Umfang des Zubehörs und die oben angesprochenen
Kritikpunkte, so wirkt der derzeitig günstigste Bezugspreis
von 185,92 Euro eindeutig zu hoch.
Als letztes ist noch die Frage nach dem Editor's Choice Award zu klären. Die
Stabilität, die Performance und die Ausstattung sprechen dafür, das BIOS, der
fehlende Treiber und der hohe Preis sprechen dagegen. Da der Award aber
nur Mainboards verliehen werden kann, mit denen wir rundum zufrieden sind, bleibt
er dem Tyan Tomcat K8E verwehrt.
Fazit EPoX 9NPA+ SLI
Auf den ersten Blick konnte das EPoX auf ganzer Linie begeistern.
Reichliches und zum Teil kreatives Zubehör, gute Verarbeitung und ein
fast makelloses BIOS ließen Positives erwarten. Auf den zweiten Blick
offenbarte sich jedoch ein eklatantes Stabilitätsproblem, welches
bis zur (noch immer nicht zufrieden stellenden) Lösung einige Nerven und
noch mehr graue Haare kostete. Hier bleibt ein sehr fader Beigeschmack.
In Sachen Software ist das 9NPA+ SLI wesentlich besser
ausgestattet. Alle notwendigen Treiber und üppig vorhandene
Zusatztools (Norton Internet Security 2004, Magic Screen, Magic
Flash, Image It uvm.) machen das Board zum Rundum-Sorglos-Paket. Einziger
Wehrmutstropfen ist die fehlende Treiberdiskette für einen Raidverbund.
Sofern EPoX die Schwächen auf Seiten der Stabilität in den Griff bekommt
und noch einige Kleinigkeiten im BIOS verändert, so ist der
aktuell günstigste Bezugspreis für das 9NPA+ SLI in Höhe von 130,99 Euro
durchaus gerechtfertigt.
nicht oder nur schlecht funktionierendes Zubehör (Temperaturfühler, Überwachungssoftware)
schlechte Positionierung der Stromanschlüsse
nur ein PCIe x1
zerbrechlich wirkende Controllerkarte für Einzelkarte/SLI
englischsprachiges Handbuch
Award
Die Frage nach dem Editor's Choice Award hat sich bei unserem Testboard schnell
geklärt. Die aufgetretenen Probleme während unserer Stabilitätstests
rechtfertigen keinesfalls eine Vergabe. Aus diesem Grund bleibt auch
dem EPoX 9NPA+ SLI der Award verwehrt.
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