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Von: Nero24 3. August 2001 Chipsatz![]() Beim SiS 735 von Chip-"Satz" zu sprechen ist im Grunde nicht korrekt. SiS hat die Funktionen, die bei konventionellen Konstruktionen in North- (AGP, CPU, RAM) und Southbridge (PCI, IDE, USB) aufgeteilt sind, in einem einzigen Chip zusammengefaßt. Damit sinken die Produktionskosten für einen kompletten Chipsatz und der Integrationsaufwand für die Hersteller. In einer Zeit, in der aus allen Ecken Klagen über die mangelhafte Rentabilität des Mainboard-Geschäftes ertönen, ein wichtiges Argument für die Hersteller, während die Kunden sich eher über niedrige Preise freuen dürften, die Billigschnäppchen aus der Sockel 7 Zeit um nichts mehr nachstehen. Doch wer glaubt, das eigentümliche Konstruktionsmerkmal des SiS 735 müsse mit fehlenden Features erkauft werden, der sieht sich getäuscht. Der Chip ist regelrecht vollgestopft mit Goodies, für die Mainboard-Hersteller normalerweise extra Bausteine auf die Platine löten müssen, um in den Genuß der Funktionen zu kommen. Im einzelnen sind das:
- 100MHz and 133MHz Host Bus Frequencies - 100MHz and 133MHz Memory Bus Frequencies Integrated DDR SDRAM Controller - Up to 3 DIMMs of Unbuffered DDR2100, DDR1600 - Up to 3 DIMMs of Unbuffered PC133 SDRAM - Max. 512MB per DIMM and up to 1.5GB System Memory - Dynamic Pin-Out Definitions Optimized for DDR and SDRAM Trace Layout Built-in Multi-Threaded I/O Link Bridging Internal North-Bridge, South-Bridge and External PCI Devices with 1.2GB/s Bandwidth - Dedicated High-Speed Data Paths Connecting North-Bridge and Each South-Bridge Masters Including IDE, USB, Audio, Modem, MAC Controllers - Streamline Internal Data Transfers To/From Memory With Parallel Transactions - Concurrent External PCI Devices and Embedded Devices Transactions Support AGP 2X/4X Interface - Support Fast Write Transaction - AGP V2.0 Compliant - Support Graphic Window Size from 4MB to 256MB Dual IDE Channels with ATA 33/66/100 Support Up to 6 PCI Masters Dual USB OpenHCI Host Controllers with 6 USB Ports Integrated Fast Ethernet/Home Networking Controller with MII Interface - Support 10/100M Fast Ethernet or 1M/10M HomePNA1.0/2.0 with external PHY - Compliant with ACR and CNR slots - LAN Driver WHQL ready for Windows(R) 98, Windows(R) 2000, Windows(R) ME Integrated Audio/Modem Controllers with AC'97 Interface - Supports AC'97 V2.1 Audio Codec - Supports S/PDIF-Out - Compliant with AMR, ACR, and CNR slots - Audio Driver WHQL ready for Windows(R) 98, Windows(R) 2000, Windows(R) ME Advanced Power Management - ACPI 1.0b and APM 1.2 Compliant LPC 1.0 Interface Integrated RTC Integrated Keyboard/PS2 Mouse Controller PC2001 Compliant 1.8V Core with Mixed 1.5V, 2.5V, and 3.3V I/O CMOS Technology 682-Ball BGA Wie man sieht ist der SiS 735 eine "eierlegende Wollmilchsau". Fehlt nur noch ein integrierter SCSI Raid-Controller und die gesamte verfügbare Palette wäre komplett gewesen ;-) Interessant ist jedoch, daß SiS bewußte auf einen Onboard Grafikchip mit UMA verzichtet hat was zeigt, daß sie mit dem 735 nicht zwingend den berühmten Sub-$1000-Markt im Auge haben. BoardlayoutChipsatz-Features und Mainboard-Features sind jedoch zwei Paar Stiefel. Nicht alle Hersteller nutzen die Funktionen eines Chipsatzes komplett aus. Umso erfreulicher ist es, daß Elitegroup die komplette Funktionalität des Chips nach außen geführt hat. Mit ATA100, USB, Sound und LAN (!!!) sind alle Goodies Onboard verfügbar, für die man auf anderen Mainboards teils separate PCI-Karten benötigt. Wer bei Sound und LAN keine gehobenen Ansprüche für Spezialgebiete stellt, braucht unter Umständen keine einzige PCI-Karte zu kaufen, um sich ein komplettes System zusammenzustellen. Was das für die Gesamtkosten bedeutet, insbesondere unter Berücksichtigung, daß das Elitegroup K7S5A als waschechtes DDR-SDRAM Board nur etwa 170,- DM kostet, muß nicht erläutert werden. Angesichts dieser Daten kann man eigentlich nur ungläubig den Kopf schütteln. Bedenkt man, daß für quasi nackte DDR-SDRAM Mainboards vor ein paar Wochen noch fast 500,- DM zu entrichten waren, wähnt man sich ob den Daten des K7S5A beinahe wie in einem Traum - wenn es nicht unmittelbar vor uns liegen würde:![]() Das K7S5A ist ein blitzsauberes Board. Extrem wenig Widerstände und Zusatzchips auf der Oberseite und eine betörend elegante Lackierung in Schwarz, die auf LAN-Party wieder verstärkt zu offenen Gehäusedeckeln führen dürfte. ![]() Doch der perfekte Schein trügt unter gewissen pragmatischen Blickwinkeln. Die Kondesatoren stehen verflixt nahe am CPU-Sockel, sodaß Chrome-/Super-Orb Fans wieder zur Feile greifen müssen, um ihren Lieblingscooler auf dem K7S5A zu installieren. Auch der Connector für den ATX-Stecker ist ein seltsamer Auswuchs, liegt er doch unmittelbar vor dem Lufteinlaß moderner ATX-Netzteile und stört damit den Luftfluß im Gehäuse. ![]() Sechs PCI-Slots bleiben dem K7S5A leider verwehrt. Stattdessen besitzt das Board den unseligen AMR-Slot, der für Endkunden nicht nutzbar ist. ![]() Wie man sieht ist alles da: PS/2, USB, LPT, COM, Sound und vor allem das 10/100 mBit LAN. ![]() Ein Blick auf die DIMM-Slots des K7S5A verdeutlicht das Dilemma, in das Mainboard-Designer stets zu geraten drohen. Das Mainboard besitzt zwei Slots für 184 Pin DDR-SDRAM und zwei Slots für 168 Pin SDR-SDRAM. Als das Mainboard entwickelt und die Eckpfeiler des Designs festgelegt wurden, schien ein solches Layout noch Sinn zu machen, waren die ersten DDR-SDRAM Module noch praktisch unbezahlbar. Heute jedoch, da ein 256 MB DDR-SDRAM Modul von Crucial weniger kostet, als eine Tankfüllung Super-Benzin, scheint die Entscheidung zugunsten dieses Mischlayouts fehl am Platze. Aus heutiger Sicht würden die Jungs in der Entwicklungsabteilung wohl auch drei DDR-SDRAM Slots den Vorzug gegeben haben. |