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Einleitung In den letzten Tagen und Wochen finden sich bei mir die Hilferufe verärgerter und enttäuschter Leser und Bekannter ein. Sowohl durch die Postings im Forum als auch durch Emails, werde ich nach Problemen und deren Lösung im Zusammenhang mit Athlon-Systemen gefragt. Da sich dies in letzter Zeit häuft, will ich hiermit den Großteil der Fragen abhandeln, um nicht im Forum oder den Emails immer wieder dasselbe schreiben zu müssen. Im Blickpunkt dieses Guides stehen sowohl Athlon spezifische Themen, als auch Grundlagen des Rechnerbaus im Allgemeinen. Ersteres wäre ohne letzteres immer unvollständig. Natürlich wird durch diesen Guide nicht jedes Problem gelöst werden. Bei den unzähligen Konfigurationsmöglichkeiten eines Rechners ist das auch gar nicht möglich! Vielmehr soll dies eine grobe Checkliste mit den wichtigsten Grundlagen und Fehlerbehebungen werden. Das ganze stellt also eine solide Regel-Basis für Athlon-Systeme dar. Eine neue Plattform Eines möchte ich gerne gleich zu Anfang klar stellen: JEDE NEUE PLATTFORM HAT KINDERKRANKHEITEN ! Es ist unabhängig davon ob das ganze nun von INTEL oder AMD kommt. Ich erlebe sehr oft Sätze wie: Das liegt bestimmt am/an Athlon/AMD! Sicherlich kann ich diejenigen verstehen, die bisher auf einer alten, ausgereiften INTEL-BX-Plattform gearbeitet haben, und sich jetzt über die Kuriositäten ihres nagelneuen Athlon-Systems mehr ärgern als wundern. Allerdings hätten sie sich genauso zu Beginn der Pentium II-Ära (Stichworte: LX-Chipsatz, TNT-Karten, Treiberorgien unter Win95 A/B/C) gewundert. Ebenso verhielt es sich mit dem Erscheinen der ersten Super Socket 7-Boards: Katastrophale erste Monate! Allerdings liegt dies weniger an einzelnen Firmen, sondern vielmehr an den allgemeinen Geschäftsgebaren der Branche: Erster sein um jeden Preis Betatesting und Bugfixing erledigen wir durch den Kunden! Wahl der Komponenten Das allerwichtigste und die Grundlage jeden stabilen Athlon Systems ist und bleibt das Netzteil. Dazu muss man wissen, dass der Athlon im Vergleich zu seinen Konkurrenten von Intel eine fast doppelt so hohe Leistungsaufnahme hat! Der Athlon verbraucht zwischen 31 (550er in 0.18µ Strukturbreite) und 54 Watt (650er 0.25µ Strukturbreite)! Wobei erst mit der Einführung von 0.18µ der Leistungshunger des Athlon erträglichere Maße annimmt. Am Markt überwiegen allerdings noch 0.25µ Modelle. Angesichts hochgezüchteter Grafikkarten a la GeForce (Peak = 3,3 Volt x 8 Ampere = 26,4 Watt), mehrerer Festplatten, CD-Brenner und anderer Komponenten eines modernen Systems, wird es dann sehr schnell eng. Wer nicht unbedingt eine der etwas spezielleren Lösungen von Ennermax oder Leadman (400-450 Watt Netzteile) wählt, oder die teils nicht ganz problemlose Beschaffung solcher Modelle in Kauf nehmen möchte, sollte sich auf jeden Fall vom Händler garantieren lassen, dass das gekaufte Netzteil den Ansprüchen eines Athlon-Systems gerecht wird, um es bei bedarf umtauschen zu können. Ein guter Anhaltspunkt und Überblick wird auf AMDs Site http://www1.amd.com/athlon/power geboten. Der nächste Punkt betrifft die Hitzeentwicklung. Der Athlon wird sehr heiß und verlangt nach einem hochwertigen Kühler. In jedem Fall empfehle ich ein Doppellüfter Modell mit großem Kühlkörper. Wenn Namen wie z.B. GlobalWin oder Alpha nicht bekannt sein sollten empfehle ich AMDs http://www1.amd.com/products/athlon/thermals Site für Kühler-Empfehlungen und http://www.thetatech.de/. Thetatech ist eine sehr gute Bezugsquelle für Kühler wie auch für Netzteile. Bei den Boards ist es grundsätzlich Geschmackssache, für welches man sich entscheidet. Wichtig ist aber bei allen Herstellern regelmäßig nach BIOS-Updates Ausschau zu halten, da (wie oben bereits erwähnt) mit dem SlotA eine neue Plattform an den Start gegangen ist, die nie wieder soviel (BIOS-) Updates erfahren wird, wie in den ersten 6 Monaten. Die regelmäßigen Besucher des Forums werden meine Vorliebe für ASUS-Mainboards mittlerweile kennengelernt haben, letztlich ist und bleibt es aber jedem selbst überlassen. Der Speicher ist eine weitere absolut zu beachtende Komponente. Athlon-Systeme verlangen sehr guten Speicher. SD-RAM Probleme die längst verschwunden geglaubt, treten hier wieder häufiger auf: Zwei Module wollen partout nicht zusammenlaufen, sehr hochwertiger Speicher muss verwendet werden, und möglichst in angegebener Reihenfolge die DIMM-Bänke bestücken ein Speicherriegel = DIMM 1, zwei Speicherriegel = DIMM 1 und 2 usw.! Auch hier gilt übrigens wieder: Umtauschrecht vom Händler garantieren lassen! Die restlichen Komponenten eines Athlon-Systems sind gleichzusetzen mit denen eines Intel-Systems. Welche Grafikkarte, Festplatte oder Soundkarte usw. man nimmt, hängt jeweils vom individuellen Geschmack ab. Aber vielleicht ein kleiner Tipp: Etablierte Standards bereiten meist weniger Probleme als Exoten! Und Marktführer bieten meist den besten Treiber-Support. Man könnte es auch so ausdrücken: Mainboards baut ASUS. Festplatten baut IBM. Soundkarten baut Creative Labs. Grafikchips baut nVidia. SCSI-Controller baut ADAPTEC. Und Netzwerkkarten baut 3Com. Bau & Inbetriebnahme des Systems Hier kommen wir zu einem nicht unbedingt Athlon spezifischen Teil des Guides. Regeln des Rechnerbaus sind bis auf Kleinigkeiten identisch. Ich gehe allerdings davon aus, dass Grundkenntnisse des Systembaus vorhanden sind, sprich keine Probleme beim Einsetzen eines Boards, einer Grafikkarte oder Festplatte bestehen.
Zugegeben, die Erklärungen der Award-Codes ist etwas mager ausgefallen, aber leider auch nicht besser verfügbar. System-Installation Bei der Installation des Betriebssystems ich beschränke mich hierbei auf Win98 -und der Treiber, ist folgende Reihenfolge zwingend zu beachten:
Nachdem das System grundsätzlich eingerichtet ist (Punkte 1-5) sollte man zunächst einen Belastungstest mittels eines anspruchsvollen 3D-Shooters durchführen. Keine andere Software unterwirft den Rechner einem so intensiven Stabilitätstest. Noch eine Anmerkung zu GeForce-Karten: Es dürfte ja bekannt sein, dass nVidia seit der Treiber-Revision 3.62 bei Athlon-Systemen den AGP2x Mode deaktiviert, um Abstürzen vorzubeugen. Grundsätzlich ist das eine eher fragwürdige Methode. Jedoch spielt es für die Realität eine doch sehr geringe Rolle: Performance-Vorteile gegenüber AGP1x bewegen sich im Bereich von 0 bis 6 Prozent. Und die sind es sicherlich nicht Wert, ein instabiles System in Kauf zu nehmen. Daher gilt: Da der Rechner zunächst einwandfrei laufen soll, ist von Registry-Tweaks und Tools abzusehen, die nachträglich AGP2x wieder aktivieren. Wenn das System mit allen Komponenten einwandfrei läuft, kann man immer noch die Stabilität des eigenen Systems in Bezug auf AGP2x ausloten. Von Treibern, IRQs und Konflikten Bisher haben wir uns nur Gedanken darüber gemacht, das System erst einmal grundsätzlich zum laufen zu bekommen. Leider treten aber mindestens genauso viele Probleme unter Windows selbst auf. Dies geschieht meist aufgrund von Inkompatibilitäten, schlechten Treibern, die unfähig sind ein einwandfreies IRQ-Sharing zu unterstützen, oder auch einem zu üppig ausgestatteten Rechner. Aber was um alles in der Welt sind IRQs (Interrupt) und IRQ-Sharing?!? Gar nicht schwer: IRQs dienen, vereinfacht ausgedrückt, dem System zur korrekten Ortung einer Komponente! Jede Komponente bekommt einen IRQ zugewiesen und zusätzlich einen Adressbereich. Somit ist garantiert, dass das Hardwaregerät eindeutig lokalisiert und angesprochen werden kann. Nun stehen IRQs aber leider nur in begrenzter Stückzahl zur Verfügung. Und zwar 16 (0-15)! Einen Großteil belegt das Board aber schon selbst: 00 = Systemtaktgeber 01 = Tastatur 02 = programmierbarer Interrupt-Controller 03 = serielle Schnittstelle COM2 (E/A-Bereich 02F8) 04 = serielle Schnittstelle COM1 (E/A-Bereich 03F8) 05= nicht belegt, meist Soundkarte (SB-Live Soundblaster16 Emulation oder 06 = Diskettenlaufwerks-Controller 07 = parallele Drucker-Schnittstelle (LPT1, E/A-Bereich 03F8) 08 = Systemuhr 09 = nicht belegt 10 = nicht belegt 11 = nicht belegt 12 = PS/2 Maus 13 = Koprozessor 14 = primärer Festplattenkanal (I D E) 15 = sekundärer Festplattenkanal (I D E) Wie man sieht, sind es Interrupt 5, 9, 10 und 11 mit denen man noch effektiv arbeiten kann. Allerdings ist es auch möglich diesen Pool etwas zu vergrößern, indem man nicht benötigte Mainboard-Komponenten im BIOS abschaltet - COM1 oder COM2 zum Beispiel. Aus dem Grund dieses IRQ-Mangels, etablierte sich im Zuge der Entwicklung von Plug n´ Play und den Consumer-Betriebssystemen Microsofts (Win95A - Win98 SE) das sogenannte IRQ-Sharing. Hierbei teilen sich mehrere Geräte ein und denselben Interrupt, allerdings mit dann jeweils verschiedenen Adressbereichen! Damit IRQ-Sharing richtig funktioniert, muss nicht nur Betriebssystem und BIOS dies unterstützen, sondern auch zwingend der Treiber der jeweiligen Hardware. Ist dieser Support gar nicht oder fehlerhaft in den Treibern implementiert, kommt es zu den berühmt berüchtigten Ausrufezeichen im Windows-Gerätemanager. An diesem Punkt spricht man dann von Konflikten. Leider ist selbst heute 5 Jahre nach der Einführung von Windows 95 und Plug n` Play akkurates IRQ-Sharing in Gerätetreibern nicht selbstverständlich. Aus diesen Umständen heraus leitet sich folgende Regel ab: Vor einer Neuinstallation grundsätzlich immer das/die aktuellste/n BIOS/Treiber der eigenen Rechnerkomponenten aus dem Internet beziehen!!! Leider hilft aber auch dies manchmal nicht weiter! Es gibt immer wieder Hardware, die trotz neuster Treiber ihren Dienst im Zusammenspiel mit anderen Komponenten des Systems versagt. Bei solch hartnäckigen Fällen helfen leider nur Tricks, die nach dem Try & Error-Verfahren ablaufen:
Schlusswort Wie schon zu Anfang gesagt: Der Athlon ist und bleibt eine neue Plattform, und es kommen fast wöchentlich Updates (Treiber/BIOS) und Bugfixes heraus. Man tut gut daran, diesen Support ausgiebig zu nutzen. Denn egal ob es einem gefällt oder nicht, der finale Betatest geschieht nun mal beim Kunden! |