Wieder sind einige Monate seit dem letzten Linux-Distributionstest ins Land gezogen und nun präsentieren wir den neusten Teil unseres "großen Linux RoundUp", in dem wir uns diesmal mit der Mandriva-Distribution befassen.
Mandriva Linux, ehemals als Mandrake Linux bekannt, wurde am 23. Juni 1998 erstmalig in der Version 5.1 vom damaligen Entwickler Gaël Duval vorgestellt und setzte sich zum Ziel, das schon damals als äußerst stabil bekannte Linux-Betriebssystem dem Heim-Anwender näher zu bringen. Mandriva Linux, welches von dem gleichnamigen französischen Unternehmen Mandriva entwickelt und vertrieben wird, erfreute sich schon nach kurzer Zeit starker Beliebtheit und fand schnell eine große Anhängerschaft auf der ganzen Welt. Nach knapp 3 Jahren hatte Mandriva eine extrem starke Community hinter sich und das Unternehmen ging am 30. Juli 2001 an die Börse.
Doch jede Erfolgsgeschichte hat auch Ihre Tiefpunkte! So auch bei Mandriva, die in eine starke Krise gerieten und am 13. Januar 2003 einen Antrag auf Gläubigerschutz stellen mussten. Diese Krise hat das Unternehmen jedoch zusammen mit seiner Community überstanden und konnte am 30. März 2004 den Gläubigerschutz wieder verlassen.
Ursprünglich sollten etwa 9 Jahre benötigt werden, um die Firmenschulden wieder abzubauen. Doch dank starker Verkaufs- und Geschäftszahlen wird diese Zeit aller Voraussicht nach unterschritten. Zudem ging es Mandriva (damals noch Mandrakesoft) am 17. September 2004 schon wieder so gut, dass das Unternehmen die Firma "Edge It" und kurz danach, am 24. Februar 2005, die Firma "Conectiva" für 1,79 Millionen Euro übernehmen konnte. Mit der Übernahme von Conectiva und um einigen rechtlichen Problemen wegen dem Namen "Mandrake" aus dem Weg zu gehen, benannte sich das Unternehmen kurzhand in "Mandriva" und die Software in "Mandriva Linux" um.
Soviel zur Geschichte von Mandriva Linux und nun der Blick auf das Hier und Jetzt. Heute geht es sowohl dem Unternehmen, als auch dem Betriebssystem wieder besser und einige Versionsnummern sind ins Land gezogen. So wurde inzwischen Mandrake Linux in der Version 10.1 abgelöst und der neue Spross aus dem Hause Mandriva nennt sich Mandriva Linux 2006 (Codename: Cooker / WarLy).
Das auf Red Hat Linux basierende Mandriva Linux ist bislang in drei verschiedenen kostenfreien Versionen auf den Servern von Mandriva verfügbar, wobei hier nur nicht-kommerzielle-Software verwendet wird. Im Angebot hat Mandriva eine Live-CD, zum Ausprobieren von Mandriva Linux, eine Mini-CD, auf der nur die wichtigsten Pakete enthalten sind, und eine 3-CD bzw. 1-DVD Version auf der ca. 2.500 Pakete enthalten sind.
Lieferumfang
Ähnlich wie es auch bei Novell SuSE möglich ist, lässt sich auch Mandriva Linux 2006 auf zwei Wegen beziehen. Zum einen ist die Distribution kostenlos von den hauseigenen Servern herunterladbar, zum anderen in einem Bundle mit Handbuch und kommerzieller Software käuflich zu erwerben.
In der kommerziellen Version findet der Nutzer neben 7 CDs noch 2 DVDs, mit einer 32- und einer 64-Bit Version, ein 300 Seiten starkes Benutzerhandbuch und ein 300 Seiten starkes Administrationshandbuch. Weiterhin sind an dieses Bundle noch 3 Monate kostenfreier Online-Support und eine 1 Monats Gold Level Mitgliedschaft im Mandriva Club gebunden.
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