Mandriva Linux Free 2006 startet nach dem Einlegen der CD/DVD, sofern nichts anderes im BIOS eigestellt ist, automatisch und es meldet sich der Mandriva Bootloader zu Wort.
In diesem Menü kann man, verglichen mit anderen Linux-Distributionen, recht wenige Einstellungen vornehmen. Die beiden Hauptpunkte setzen sich im Mandriva Bootloader aus "Press for more options" und "Press to install or upgrade" zusammen, wobei man im Allgemeinen mit einem beherzten Tippen auf die ENTER Taste gut beraten ist. Wer jedoch einige Einstellungen per Hand vornehmen will, kann dies natürlich, wie auch bei anderen Linux-Distributionen, über die sogenannten Cheatcodes realisieren. Hier ist es beispielsweise auch bei Mandriva möglich, bestimmte Hardware zu selektieren oder Einstellungen zur Monitorauflösung zu treffen.
Nach dem Start der Installationsroutine durch Betätigung der ENTER Taste erscheint der typische Mandriva Startvorgang. Ähnlich, wie es auch bei SuSE-Linux der Fall war, sieht man auch bei Mandriva standardmäßig keine Shell-Code-Ausgabe, sondern einen Statusbalken und den Mandriva Hintergrund. Hierbei ist anzumerken, dass der Start sowohl von DVD, als auch von CD relativ schleppend voran geht und man als Nutzer einige male das dumpfe Gefühl bekommt, dass der PC abgestürtzt ist.
Dies hat sich jedoch Gott sei Dank immer als nicht zutreffend erwiesen und die Installation startet nach ein paar Minuten Wartezeit automatisch.
Ähnlich, wie es auch bei SuSE der Fall war, ist auch die Installationsroutine von Mandriva in mehrere Punkte unterteilt, welche auf der linken Bildschirmseite aufgelistet sind. Zu Beginn der Installation wird die Systemsprache und Tastaturbelegung definiert. Hier haben wir uns jeweils für die deutsche Ausführung entschieden, was während des gesamten Tests zu keinerlei Problemen, wie zum Beispiel Dead-Keys der Tastatur, führte. Im dritten Punkt muss der Nutzer die Mandriva Lizenzbedingungen akzeptieren, um mit der Installation fortfahren zu können.
Im vierten Schritt, dem Punkt "Sicherheit", ist der Nutzer aufgefordert, die Sicherheitsstufe seines Netzwerkes zu wählen. Hierbei werden die vier Modi Standard, Hoch, Höher und Paranoid bereitgestellt. Wir entscheiden uns für die Standardinstallation. Diese Option kann man jedoch ohne weiteres noch nach der Installation neu konfigurieren.
Als nächster Punkt kommt der Partitionierungsmanager von Mandriva ins Spiel. DragX, so nennt sich dieser Manager, muss unbedingt positiv erwähnt werden. Er ist sehr strukturiert und leicht verständlich aufgebaut, bietet jedoch trotzdem eine komplexe Unterstützung verschiedenster Partitionierungsmodi und reagiert recht flexibel auf weitere installierte Betriebssysteme. In diesem Zug mit hervorzuheben ist eindeutig der Assistent zur Erstellung von Partitionen. Sehr gut und deutlich zu erkennen ist auch die bisher vorhandene Partitionierung auf der Festplatte. Hier werden in verschiedenen Farben eventuelle Zweit- oder Drittbetriebssysteme erkannt und angezeigt.
Ein kleiner Wermutstropfen bleibt allerdings auch bei DragX zurück. Es fällt auf, dass auf allen getesten Geräten die Formatierung und Partitionierung recht langsam vonstatten geht.
Im nächsten Schritt kann der Benutzer Installationquellen hinzufügen und auswählen. Hier bietet sich die einfache und unkomplizierte Möglichkeit der Netzwerkinstallation (richtiger wäre jedoch Internetinstallation). Im Gegensatz zu einigen anderen Distributionen, wie auch SuSE Linux, ist hier positiv anzumerken, dass innerhalb der Installationroutine eine Liste von FTP- und HTTP-Servern existiert, in der man den am nächsten gelegenden Server auswählen sollte.
Nach der Eintragung aller Installationsquellen beginnt Mandriva die verfügbaren Pakete auszuwerten und lädt sowohl von CD/DVD als auch aus dem Internet relevante Paketinformationen herunter.
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