Nachdem alle Paketinformationen bezogen sind, erscheint der Paketmanager von Mandriva auf dem Bildschirm. Bis es soweit ist, können je nach Internetanbindung und Geschwindigkeit der optischen Laufwerke zwischen 10 und 30 Minuten vergehen. Beim Paketmanager steht der Nutzer, ähnlich wie es auch in YaST bei SuSE der Fall war, vor der Wahl zwischen zwei verschiedenen Modi. Zum Einen gibt es die Kategorien-basierte Auswahl, in der man bespielsweise "KDE-Desktop", "GNOME Desktop", "Bürosoftware" usw. wählen kann. Diese ist für PC-Anfänger und unerfahrene Nutzer zu empfehlen, da man hier nicht von der Masse an verfügbaren Paketen "erschlagen" wird. Der zweite Modus nennt sich "Individuelle Paketauswahl". Hier ist es dem Benutzer möglich, jedes gewünschte Paket einzeln auszuwählen. Wie bei allen anderen gängigen Paketmanagern überprüft auch der in Mandriva implementierte Manager die Pakete auf Abhängigkeiten und erfüllt diese gegebenfalls automatisch. Dies funktioniert im Großen und Ganzen auch recht gut, allerdings sind bei unserem Test einige Probleme im Zusammenhang mit OpenOffice.org 2.0 und Mozilla Firefox 1.5.x.x aufgetreten. Hier wurden einige Abhängigkeiten nicht korrekt ausgelesen und bei jedem Start der betreffenden Programme wurde man von einer Fehlermeldung begrüßt.
Im nun folgenden Schritt beginnt Mandriva die ausgewählten Pakete auf der Festplatte zu installieren und einzurichten. Dieser Schritt ist sehr speicherlastig. So hat es sich bei unserem Test gezeigt, dass ein Athlon 64 3800+ mit 512 MB DDR-400 RAM in etwa doppelt so lange zur Installation und Einrichtung benötigt, wie ein Athlon 64 3800+ mit 1024 MB DDR-400 RAM (2x 512 MB). Insgesamt benötigt ein normaler Mittelklasse-PC (Athlon 64 3000+ | 512 MB) in etwa 30-45 Minuten. Bei unserem älteren Test-PC, mit einem Intel Celeron 400MHz und 256 MB SD-RAM bestückt, dauerte die Installation knapp 2 1/2 Stunden. Auch hier gilt: "Nur nicht die Nerven verlieren, alles wird gut!"
Nachdem die Konfiguration der Pakete überstanden ist, geht die Installation recht schnell vonstatten. Hier folgen nun noch die Eingabe des Root-Passwortes, die Erstellung des ersten Benutzerkontos und die vorerst letzte Möglichkeit, noch einmal einige Pakete zu aktualisieren.
Die Installation wurde, wie auch beim Ubuntu-, Knoppix- und SuSE Linux-Test, auf zwei PCs durchgeführt. Bei beiden wurde jeweils vor dem Test Windows XP Professional SP2 aufgespielt. Zusätzlich haben wir uns zu Testzwecken dafür entschieden, auch unser Grafikkartentestsystem mit einzubeziehen. So wurde Mandriva zum Einen auf einem PC mit AMD Athlon 64 3000+ (Winchester), einem ABIT AV8 3rd-Eye (939), 2x 512 MB Kingston RAM (DDR-400) und einer BBA Radeon 9800 Pro (256-Bit) und zum Anderen auf einem älteren PC mit Intel Celeron 400 MHz, einem MSI Mainboard mit integrierter Grafikeinheit, 256 MB SDRAM und einer 3Com 10/100 Netzwerkkarte installiert. Des Weiteren wurde bei unserem Test mit dem Grafikkartentestsystem ein AMD Athlon 64 3800+ (Winchester), ein EPoX 9NPA+ SLi, 2x 512 MB Kingston RAM (DDR-400) und eine SAPPHIRE Hybrid Radeon X1600XT verwendet. Bei der Installation aller PCs traten leider einige Störungen auf. So wurde beispielsweise der S-ATA Controller des Abit AV8 3rd-Eye und die daran angeschlossenen Festplatten nicht erkannt. Probleme zeigte Mandriva auch bei den Netzwerkschnittstellen der beiden Sockel-939 Mainboards. Damit war eine Netzwerkinstallation auf den Athlon 64 PCs nicht möglich. Die Komponenten in dem Celeron-PC wurden jedoch allesamt korrekt erkannt und konnten auch genutzt werden.
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