Da es momentan noch keine Testkarten gibt, müssen wir auf die Benchmarks zurückgreifen, die NVIDIA
für die Präsentation bereitgestellt hat. Die Werte - insbesondere im Vergleich mit Karten von
Mitbewerbern - sind damit natürlich mit Vorsicht zu genießen, da
sie nicht von unabhängiger Stelle aus durchgeführt wurden. Dennoch wollen wir sie Euch natürlich nicht
vorenthalten. Jedem Leser bleibt es damit überlassen, sich selbst seine Gedanken dazu zu machen.
Fazit
Bei einem Blick auf die Werte des 3DMark03 sehen wir ein Ergebnis von gut 2900 Punkten für die "große"
und 2100 Punkten für die "kleine" Version der GeForce 6200 TurboCache. Die große Version, die NVIDIA
mit einem Preis von rund 130 EUR angibt, liegt damit deutlich unter dem Wert einer ATI Radeon 9600XT AGP,
die aktuell zu einem ähnlichen Preis zu haben ist. Die kleine GeForce 6200 TurboCache (unter 100 EUR) liegt
etwa auf Niveau einer ATI Radeon 9550GE AGP, die
für etwa 70 EUR feil geboten wird. Abhängig davon, was ATI
letztendlich auf dem PCI-Express Sektor im Lowcost-Bereich auf den Markt werfen wird, dürfte es NVIDIA
allerdings schwer haben, die Karten zu dem anvisierten Preis an den Mann zu bringen.
Bleibt zu sehen, ob es NVIDIA gelingen wird, User mit dem Trademark "TurboCache" zu locken. Gerade
bei Anwendern, die beim Thema PC und Grafik nicht so firm sind, ist die Angabe der Größe des lokalen
Framebuffers oft der einzige Kaufgrund ("Meine neue Karte hat 128 MB. Damit kann ich jetzt alles
spielen"). Vermutlich jedoch wird sich NVIDIA hüten, "16 MB" auf die Verpackungen zu drucken.
Hier darf von "TurboCache mit bis zu 128 MB" ausgegangen werden, wie es hier zu sehen ist:
Alles in allem muss abgewartet werden, wie sich diese Karten in der Praxis bewähren werden. TurboCache
ist hier nichts anderes, als eine gute Möglichkeit für den Hersteller, Produktionskosten zu sparen, indem
teurer Local Framebuffer auf ein Minimum von 16 MB bis 64 MB beschränkt wird - auch wenn der Name nach
Extraspeed klingt. Damit wird ein Teil des Arbeitsspeichers abgezwackt, der meist auf den entsprechenden
Systemen ohnehin nicht gerade im Überfluss vorhanden ist (256 MB für Windows XP plus Anwendungen). Details,
die der nicht versierte Kunde kaum mitbekommen dürfte. Unter dem Strich muss für eine solche Lösung vor allem
der Preis passen und sich eher an der Zahl 50, als an der 100 orientieren. Wir werden sehen, wo die Hersteller
ihre ersten Endkunden-Karten platzieren werden und wo sich die Straßenpreise einpendeln werden,
die sich ja nicht selten deutlich von den Preisempfehlungen der Hersteller unterscheiden...
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