Nun sind wir auch schon wieder am Ende unseres 15-seitigen Reviews angelangt und wir können einige interessante
Aussagen machen über das EPoX EP-8KRA2+.
Zuerst einmal muß man anmerken, daß die von vielen erwartete Performance-Sensation mit dem VIA KT600 Chipsatz ausgeblieben
ist. In Sachen Leistung - gemittelt von allen Tests - ist gegen die nForce2 Armada nach wie vor kein Kraut gewachsen.
Allerdings geht die Strategie von EPoX, für das EP-8KRA2+ ein ausgewiesenes Performance-BIOS
anzubieten und offiziell zu supporten, zumindest in einigen Teilbereichen auf. Gerade bei niedrigen FSB-Takten, wenn der Anwender
die Ultra-Timings
nutzen kann, ist das VIA KT600 Mainboard dem nForce2, der derzeitigen Performance-Referenz auf dem Sockel A Sektor,
ebenbürtig und teilweise sogar überlegen.
Interessant kann das EP-8KRA2+ auch für jene Anwender sein, die einen Athlon XP mit FSB333 betreiben wollen
und dazu DDR400 Speicher einsetzen möchten. Während der nForce2 den asynchronen Betrieb nicht liebt, arbeitet
das EPoX mit FSB333 und DDR400 in den Praxistests genauso schnell, wie mit FSB400 synchron (gleichen Kerntakt
vorausgesetzt). Genau hier, also für die
AMD Athlon Prozessoren 2500+, 2600+ (FSB333), 2700+, 2800+ und 3000+ (FSB333) ist das EPoX trotz KT600 Chipsatz
eine Performance-Empfehlung wert. Wer eine FSB400 CPU einsetzen will und vorwiegend die Leistung im Auge hat, sollte die
Finger lassen vom KT600. Hier arbeitet ein nForce2 400 Ultra Mainboard deutlich schneller.
Beanstanden müssen wir beim EPoX die äußerst gewagte INT-Request Table - auch wenn es in unseren Praxistests (obwohl
provoziert) keine Probleme gab. Allerdings sollten sechs Geräte auf einer INT-Schiene nicht das Ziel einer
Mainboard-Entwicklung sein, wenn der Chipsatz noch weitere INT-Schienen böte, auf die man als Hersteller ausweichen
könnte.
Preislich gesehen ist das EPoX ein Geheimtip! Trotz 6-Kanal Sound, S-ATA, Raid, Firewire und USB ist das EP-8KRA2+ bereits
ab 95 EUR zu haben. Deutlich billiger, als ein nForce2 Board gleicher Ausstattung.
Daher unser Fazit: Ein stabiles, problemloses, gut ausgestattetes und preiswertes Mainboard.
Hier noch einmal unsere Einschätzung des Boards im Detail:
Das finden wir gut :)
gute Stabilität und Kompatibilität
gute Leistung im FSB266 und FSB333 Betrieb
Audio Onboard
Onboard-LAN
Komplette OC-Ausstattung
INT-Request Table im Handbuch
CPU Overheat Protection
Ausführliches Handbuch
Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
Das finden wir nicht so gut :(
Handbuch in englischer Sprache
Sehr gewagte INT-Request Table
Performance-Schwächen im FSB400 Betrieb
Award
Wir haben lange überlegt, ob wir dem EP-8KRA2+ einen Editor's Choice Award verleihen sollen. Im Grunde wurden
alle Voraussetzungen dafür erfüllt: Es hat unseren Stabilitäts-Parcours bestanden, es war (bis auf FSB400) sehr
flott, das Preisleistungs-Verhältnis ist gut. Die einzige Frage, an der wir uns den Kopf zerbrachen, war:
würde der Redakteur dieses Mainboard in seinem privaten Rechner einsetzen wollen (ebenfalls Voraussetzung für den Award)? Ohne
Mounting Holes und mit dieser INT-Request Table? Im Endeffekt habe ich mich als Autor durchgerungen, auch diese Frage mit JA
zu beantworten. Können Mounting Holes ein Kriterium sein, wo 95% aller Anwender einen Kühler mit Klammer besitzen? Kann man dem Board
seine INT-Request Table ankreiden, wenn es trotz provozierten Sharings keine Probleme gab? Wir meinen NEIN, und daher
hat das EPoX EP-8KRA2+ den Planet 3DNow! Editor's Choice Award redlich verdient:
Unser Dank geht an Synthie für
das Planet 3DNow! Referenzvideo, an Pinnacle für
die Videoschnitt-Karten und an QDI Legend für die
USBDisk.
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