Das Asus A7M266-D hat sich im Laufe der letzten Wochen im Zuge zahlreicher BIOS-Versionen
und zweier Board-Revisionen unglaublich gemausert. Es arbeitet sich stabil durch unseren Seite-10-Spießrutenlauf,
kooperiert klaglos mit unseren Systemkomponenten, bietet mittlerweile zusammen mit VCore-Jumper
für beide Prozessoren und VDimm genügend Overclocking-Features und ist gut ausgestattet. Die zusätzliche
USB 2.0 Karte rundet den Lieferumfang nach oben ab. Wer in nächster Zeit ein Dual-System auf seinem Einkaufszettel
hat, der sollte das Asus A7M266-D in jedem Fall in den engeren Favoritenkreis einschließen.
Die wenigen Negativpunkte des Boards sind seine fehlende Möglichkeit für Freaks, den Multiplikator der CPU zu verändern
und die noch nicht 100%ig
zufriedenstellende Performance auf dem sekundären PCI-Bus. In Anbetracht der Fortschritte zu vor einem Monat möchten
wir jedoch nicht ausschließen, daß die Asus BIOS-Programmierer auch letzteres noch in den Griff bekommen.
So viel zum Board. Bezüglich Dual-Systeme allgemein fällt unser Fazit nicht so versöhnlich aus.
Daß die wenigsten auf dem Markt befindlichen Programme einen Nutzen aus zwei Prozessoren ziehen würden, das war
uns von Anfang an klar. Daß einige jedoch die Zusammenarbeit mit einem Multi-Prozessor System entweder
kommentarlos oder mit einer naseweisen Fehlermeldung verweigern würden, das hat uns doch überrascht. Daß selbst
eine Game wie Quake III Arena samt Ableger, welches laut Hersteller SMP-fähig ist, Probleme macht, setz dem
Schlamassel die Krone auf. Wie es scheint ist die momentane Software-Welt schlicht und einfach noch nicht
bereit für SMP-Systeme. Ein Anwender, der sich ein solches System zulegen will, sollte sich im Klaren sein,
daß er sich abseits aller ausgetretenen Mainstream-Pfade in die Wildnis der Software-Landschaft begibt.
Andererseits muß hier ja irgendjemand mal den ersten Schritt tun. Wenn Programme wirklich konsequent auf
SMP zugeschnitten sind, wie etwa XMPEG oder Adobe Photoshop, bekommt man bereits heute einen Vorgeschmack
darauf, zu welchen Taten diese Systeme im Stande wären, wenn man sie nur ließe. Selbst ein imaginärer Athlon XP 3500+
wäre rechnerisch in Anbetracht der Skalierung mit der Taktfrequenz nicht im Stande, einen Film
schneller zu encoden, als unser heutiges Dual-System. Von Spezialanwendungen unter
Linux, die ausschließlich für Dual-Systeme compiliert und entwickelt werden, ganz zu schweigen. Es steckt viel
Potential in der Dual-Welt, die Frage ist, wann es abrufbar sein wird...
Hier noch einmal unsere Einschätzung des Boards unabhängig von der Software-Situation im SMP-Bereich:
Das finden wir gut :)
hervorragende Performance mit SMP-Software
gute Stabilität
6 Kanal onboard Audio
4 DIMM Steckplätze
INT-Request Table im ausführlichen Handbuch
USB 2.0 Karte
Das finden wir nicht so gut :(
Handbuch in englischer Sprache
fehlende Multiplikator-Manipulation
Noch leichte Mängel in der Performance des sekundären PCI-Busses
Keine Möglichkeit, schraubbare und/oder 80 mm Kühler einzusetzen
Unser Dank geht an Synthie für
das Planet 3DNow! Referenzvideo, an Pinnacle für
die Videoschnitt-Karten und an UB-Bau für die
Leihstellung der Digitalkamera.
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