Der Frontside-Bus läuft typisch für ein Mainboard der A7V-Serie leicht übertaktet, dieses mal jedoch
mit satten 135,00 MHz (1,01%) wesentlich deutlicher, als sonst mit 134,30 MHz. Der spezifizierte Takt
ist 133,33 MHz.
Hier sehen wir den Frontside-Bus mit BIOS-Einstellung "Optimal" statt "Turbo". Der FSB-Takt läuft nun
mit 133,29 MHz sogar leicht unter der Spezifikation. Leider jedoch steuert Asus mit diesem
Schalter nicht
nur den FSB-Takt. Das Umschalten von "Turbo" auf "Optimal" entschärft auch einige Chipsatz-Parameter.
"Optimal" bedeutet im Asus-Jargon demnach "Failsafe", ergo ungeeignet, damit einen Benchmark zu fahren.
Daraufhin haben wir auch überlegt, ob wir das Board im Jumper-Modus betreiben und die 133,33 MHz per DIP-Schalter
einstellen sollten. Schlußendlich haben wir uns dagegen entschieden, da vermutlich kein A7V333-Käufer auf dieser
Welt sein Board künstlich einbremsen wird, wenn Asus im Jumperfree Modus ausliefert. So beschränken wir uns
an dieser Stelle darauf, Asus für die übertriebene und zudem versteckte Werks-Übertaktung zu tadeln.
A7V333 im Turbo-Mode
A7V333 im Optimal-Mode
Der Screenshot der Chipsatz-Register zeigt die versteckten Modifikationen. Im Turbo-Mode aktiviert
Asus nicht nur die PCI-Features Delayed Transaction und PCI Master Read Caching,
sondern verschärft auch die Read to Write Delay Timings und aktiviert diverse
SDRAM-Features wie DRAM Speculative Read. Ferner wird die AGP-Aperture Size auf 128M und
AGP Fast Writes auf Enabled gesetzt.
Ein ganz spezieller Fall ist auch der Jumper ROMSIP auf der Platine. Und hier sollte der
Anwender einen ganz genauen Blick riskieren! Dieser Jumper steuert die S2K-Timings zwischen
Northbridge und CPU. Eine Option nennt sich Hardware, die andere Software. Default-Einstellung
war Hardware und genau das ist der springende Punkt. Steht der Jumper auf Hardware, werden die
Timings so eingestellt, wie sie im ROM auf dem Chip voreingestellt sind. Das sind
Parameter, wie sie normalerweise nur auf OEM-Platinen zum Einsatz kommen. Mit einem Palomino bestückt fällt
der Unterschied aufgrund des Hardware-Prefetchings kaum auf, mit einem Thunderbird jedoch wundert
sich der Anwender über satte 80 MB/s zu wenig Speicherperformance gegenüber anderen Retail-Mainboards mit KT333
Chipsatz. Hier lohnt es sich also nachzusehen,
ob der Jumper wirklich auf der schnelleren Einstellung Software steht!
A7V333 im ROMSIP Hardware Mode
Wie üblich keine Überraschungen bei PCI-List. AGP 4x ist aktiv und Sideband Adressing wie mit
allen GeForce-Karten (per Grafikkarten-BIOS deaktiviert). Fast Writes ist zwar im BIOS durch die Option
"Turbo" zwangsweise aktiviert, nachdem Fast Writes jedoch per BIOS auf der Grafikkarte abgeschaltet ist,
besteht unter dem Strich kein Unterschied zu unseren bisherigen Testkandidaten.
Das Freeware Überwachungstool MBM5 bei der Arbeit, hier mit einem Athlon XP. Würde das
Board das Auslesen der Palomino Thermal-Diode über das Hardware-Monitoring unterstützen,
müßte die CPU-Temperatur äußerst rapide auf verschiedene Lastzustände reagieren. Der Wert
reagiert aber ebenso träge, wie beim Thunderbird ohne Diode, was ein untrüglicher Beweis
dafür ist, daß das HW-Monitoring nach wie vor auf den Fühler unter dem CPU-Sockel zurückgreift.
Definitiv ausgelesen jedoch wird die Diode vom Asus CPU Overheat Protection Feature C.O.P.
Nur damit ist ein zuverlässiges Abschalten des Systems bei plötzlich ansteigenden Temperaturen,
etwa durch eine abgebrochene Kühlerklammer, möglich.
Für die Freunde des FSB-Overclocking noch die freudige Kunde, daß Asus die Chipsatz-Timings weder bei 137 MHz,
noch bei 142 MHz einbremst. Auf manch anderen Mainboards ist dies gängige Praxis, damit Hardcore-OC'ler einen
höheren Takt erreichen können. Allerdings führen sie sich damit aufgrund der eingebremsten Speichertimings natürlich
nur selbst hinters Licht. Das A7V333 spielt hier mit offenen Karten, setzt jedoch voraus, daß der Übertakter
die Timings per Hand entschärft, wenn er vor hat, das System weiter zu übertakten, als sein RAM dies zuläßt.
Allerdings fiel auf, daß das A7V333 über 145 MHz FSB plötzlich mit Bluescreens und Schutzverletzungen um sich warf,
während es etwa bei 166 MHz FSB wieder völlig normal funktionierte. Offensichtlich ist hier der PCI-Teiler
dafür verantwortlich. Bei 145 MHz läuft der PCI-Bus übertaktet mit 36 MHz statt 33,33 MHz, bei 166 MHz
dagegen wieder spezifikationskonform mit 33,33 MHz. Offensichtlich ist das A7V333 durch seine zahlreichen
Onboard-Komponenten ein wenig zimperlicher, was das Übertakten des PCI-Busses betrifft, als andere Mainboards.
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