Was den sockelumgebenden Raum betrifft kann hinsichtlich großer Kühler Entwarnung gegeben werden. Modelle vom Schlag eines Alpha PAL8045 finden genügend Platz. Selten trafen wir eine Platine an, welche die Keepout-Area so großzügig einhällt wie das DFI AD75.
Der Cooljag JAC 102C wirkt nach der Montage richtiggehend verloren. Da der CPU-Sockel allerdings am äußersten oberen Platinenrand positioniert ist, kann dies beim manchen Gehäusen zu einer Verwirbelung zwischen Netzteil- und CPU-Lüfter führen.
Die Manipulation des CPU-Multiplikators wird per DIP-Switch vorgenommen. Zur Auswahl steht der Bereich von 5.0 bis 12.5. Sehr lobenswert ist allerdings die Positionierung des Blocks. Gerade beim Herantasten an das Limit ist es mitunter lästig, weit in das Gehäuseinnere zu greifen. Die Kippschalter sind allerdings aufgrund des Sitzes in der rechten, unteren Hälfte des Boards bequem erreichbar.
Der erste Schritt führte uns ins BIOS um die notwenigen Einstellungen vorzunehmen. Der Bereich "DRAM Clock/Drive Control" bietet alle notwendigen EInstellungen, um auch das bockigste Speichermodul zu zähmen. Die obigen Einstellungen wurden letztendlich auch bei den Benchmarks verwendet. Wie auch bei manch anderen Platinen war beim AD75 eine Burst Length von 4 wieder einmal schneller als 8.
Um eine übertaktete CPU zu mehr Stabilität zu verhelfen kann auch beim Testkandidaten die Core-Spannung angehoben werden. Maximal 1.850 V stehen hier zur Verfügung.
Der Frontsidebus kann bis maximal 166 MHz erhöht werden (je nach Sitz des 100 bzw. 133 MHz Jumpers). Allerdings ist die Obergrenze doch etwas optimistisch - bei einem kurzen Test war zumindest bei 6 x 166 MHz kein POST möglich. Die bei Verfechtern des FSB-Overclockings gern gesehene Manipulierung der DIMM-Spannung ist beim AD75 nicht vorhanden. Unser Corsair CMX256A-3000C2 Sample hatte jedoch mit den scharfen Timings keinerlei Probleme.
Um das System in einem gewissen Maße vor Beschädigung durch Überhitzung bzw. Fehlfunktionen des Lüfters zu schützen, wurden von DFI die "CPU Fan Protection" und "CPU Temp. Protection" implementiert. Dieses stellt allerdings keinen Schutz auf Basis der Auslesung der XP-internen Diode dar. Sollte beim Systemstart der Lüfter kein Signal liefern, wird der User per Warnmeldung (incl. akkustischem Signal) darüber informiert. Sekunden später erfolgt der automatische Shutdown. Gleiches gilt auch für die CPU-Temperatur. Hier kann der kritische Temperaturwerte (beginnend ab 40° C) eingestellt werden.
Der Schutz tritt allerdings nur beim Systemstart in Kraft. Sollte die Höchstmarke im laufenden Betrieb überschritten werden, ist man auf anderweitige Hilfsprogramme (z.B: Motherboard Monitor) angewiesen. Bei einem Neustart greif der Mechanismus allerdings sofort. Allerdings wird nur die externe Diode ausgelesen. Ein Start ohne montiertem Kühler führt unweigerlich zum Ende der CPU, da zu diesem Zeitpunkt der Temperaturfühler noch Raumtemperatur besitzt, das Die aber schon kocht.
Den jeweiligen PCI-Slots können können im BIOS manuell die IRQs zugewiesen werden. Eine genaue Beschreibung der INT-Rquest Table sucht man im Handbuch allerdings vergeblich. Selbstverständlich haben wir diese für euch erstellt..
Gewissermaßen eine Standard-Verteilung. Slot 2 bietet sich für Problem-Kandidaten an (SCSI-Controller, TV-Karten), die keine anderen Götter neben sich dulden.
Overclocking und Impressionen
Die Frage nach der Existenz eines 1/5 Teilers können wir definitiv mit "Nein" beantworten. Ein POST war wie erwähnt nicht möglich. Ein Test ergab allerdings, dass das Heraufsetzen des FSBs nicht mit einer Minderung der Speichertimings verbunden ist. Die Werte steigen linear an.
Eine etwas merkwürdige Tatsache war jedoch anzutreffen. Nach einem Reboot sackte die Performance plötzlich messbar nach unten. Nach einem Kontrollblick per Wpcredit wurde der Grund auch ersichtlich.
Hier die normalen Register-Einstellungen nach einem Powerup.
Und hier die Veränderungen nach einem Reboot. Es scheint, als ob das AD75 gewissermaßen einen Gang herunter schaltet. Auch unser PC-Geiger weigerte sich anfangs, korrekt mit der Platine zu arbeiten. Erst das Abschalten der BIOS Funktion "Auto Detect DIMM/PCI Clk" esultierte im Anzeigen der POST-Codes und der PCI-Frequenz auf dessen Display. Seltsamerweise war daraufhin auch das Problem mit dem Performanceverlust verschwunden - hier müssen die DFI-Programmierer noch ein wenig am BIOS tüfteln ...
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