Der Inbetriebnahme des Testsystems ging natürlich erst einmal der Zusammenbau voran. Schon das Vorgängermodell hatte Probleme unserem Alpha PAL8045 Platz zu bieten. Angesichts des wieder vorhandenen Kondensators war uns klar, dass es auch dieses Mal zu Platzproblemen kommen würde.
Versucht man, diesen Kühler zu montieren, wird man feststellen, daß die äußere Ecke auf dem Kondensator aufliegt. Auch das äußere Ende der Northbridge-Kühlung machen einem korrekten Sitz den Garaus. Für Besitzer von AK35 Platinen gilt daher immer noch: Finger weg vom Alpha.
Der im Test verwendete Cooljag JAC 102C fühlte sich dagegen pudelwohl (was auch nicht verwunderlich ist, da er ja eher zu der kompakteren Sorte zählt). Unser nächster Schritt führte uns natürlich ins BIOS um die vorhandenen Option auszuloten.
Hinsichtlich der vorgefundenen Tuning Optionen bezüglich Timing braucht man sich beim AK35GT2 keine Sorgen zu machen. Alle relevanten Optionen sind vorhanden. Sollte man aufgrund von Speicherproblemen einmal die Schraube etwas fester anziehen müssen, ist für alles bestens gesorgt. Neu ist allerdings (aufgrund der Verwendung des KT333 Chipsatzes) die Möglichkeit, den Speicher mit 166 MHz betreiben zu können. Die obigen Einstellungen sind übrigens die schärfsten, die möglich waren und fanden auch bei den folgenden Benchmarks ihr Verwendung (die CPU wurde dort allerdings mit 266 MHz betrieben ;)
Für Overclocker wurde auch das AK35GT2 wieder mit mannigfaltigen VCore-Einstellungen versorgt. Standardmäßig ist diese bis maximal 1.825V justierbar. Erst nach Anwählen von "Above 1.85V" und erneutem BIOS Aufruf gelangt man in die nächste Stufe.
Hier stellen dann 2.3V das Ende der Fahnenstange dar. Aufgrund der nun doch recht massiven Wärmeentwicklung sollte allerdings für ausreichende Kühlung gesorgt sein - andernfalls blüht der CPU schnell ein unrühmliches Ende.
Gerade bei Übertakten per FSB benötigt der Speicher desöfteren ein Quentchen mehr Spannung, um stabil betrieben werden zu können. Hier sind maximal 2.70V einstellbar. Auch wenn Bereiche von 2.8V nicht gerade als "gesund" gelten, wäre es doch wünschenswert, daß Shuttle sich dem allgemeinen Trend anschließt und zumindest 2.9V als Höchstwert anbietet. Der von uns verwendete Corsair CMX256A-3000C2 gierte jedoch nicht nach einer Spannungsanhebung.
Das Ende der Tuning Maßnahmen: Der wählbare Multiplikator reicht bis 14.0, der Frontside Bus kann stufenlos von 100 bis 200 MHz in 1 MHz Schritten angepasst werden.
Sollte sich einmal eine Erweiterungkarte sträuben, den korrekten Betrieb aufgrund von Sharing-Problemen aufzunehmen, kann dieser ein fester IRQ zugewiesen werden. Nachfolgend noch einmal die INT-Request Table.
Erwähnenswert wäre noch das PC-Health Menü. Hier können ängstliche Naturen eine CPU-Warning und Shutdown Temperature einstellen, um das System bei Überhitzung abzuschalten. Das Auslesen der internen Diode des Athlon XP beherrscht das Shuttle AK35GT2 allerdings nicht.
Overclocking
Abschließend wollen wir uns noch kurz mit dem Thema Overclocking befassen. In jüngster Vergangenheit kam ja das Gerücht auf, dass das Vorgängermodell AK35GT/R (und auch weitere KT266A Boards) einen PCI-Teiler besitzen würde. Dieser ermöglicht, dass bei einem hohen FSB der PCI- und AGP-Takt nach wie vor regelkonform laufen (33,3 MHz und 66,6 MHz). Anfragen bei Shuttle ergaben, dass dies zwar nicht der Fall sei, aber für das KT333 Board geplant wäre. Diesen Umstand haben wir natürlich mittels unseres RD2 PC Geiger nachgeprüft.
Wird unsere Test-CPU (7,5 x 133 MHz) regelkonform mit 133 MHz FSB betrieben, resultiert dies in einem Standard-Takt von 33,3 MHZ des PCI-Buses.
Anschließend wurde der Multiplikator auf 6.0 herunter gesetzt, der FSB auf 166 MHz angehoben und die VCore vorsorglich auf 1.90V erhöht. Wäre kein 1/5 Divisor vorhanden, müsste dieser Vorgang in einem PCI-Bus von 41,5 MHz bewirken. Doch weit gefehlt - der POST lief ordnungsgemäß ab und auch der Bootvorgang in das Test-OS verlief ohne Blue-Screens. Der PC Geiger lieferte uns auch den Grund dafür - der implementierte 1/5 Teiler hatte eingesetzt und lieferte dadurch einen "leicht untertakteten" PCI-Bus von 33,2 MHz. Die Geräte liefen innerhalb der Specs.
Um eine Fehlfunktion des PC Geigers auszuschließen, hoben wir den Takt weiter auf 172 MHz. Prompt stieg auch die Frequenz weiter und bescheinigte uns 34,4 MHz. Ein Gegentest mit 138 MHz FSB brachte das gleiche Ergebnis.
Auch wenn ein Screenshot noch lange kein Beweis für die damit in Verbindung stehen Stabilität ist - Trotz des hohen FSB war das System rocksolid. Als kleines Bonbon noch ein Screenshot eines Sandra-Durchlaufes bei 166/166.
Die Installations der Betriebssystems (Windows 98 SE) verlief ohne Komplikationen. Abgesehen von den VIA 4-in-1 Treibern für die Chipsatzunterstützung (die Windows ja nicht mit sich bringt) waren keine weiteren Eingriffe nötig.
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