Installation
Der Einbau des Shuttle AK35GTR verlief wie erwartet ohne Probleme. Sämtliche Anschlüsse sind bestens beschriftet. Bevor wir allerdings unseren Global Win WBK 38 XL montierten, musste ein Alpha PAL 8045 zum Probeliegen antreten. Hier traf dann auch prompt das an, was wir bereits angesprochen hatten.
Obige Abbildung zeigt, daß der großvolumige Kühlkörper auf dem Kondensator aufliegt. Die Aufnahme wurde übrigens bei nicht festgeschraubten Kühler angefertigt. Da durch das Anziehen der Schrauben der Anpressdruck noch vergrößert wird, ist ein korrekter Sitz des Alphas nicht mehr gewährleistet. Mutige Naturen können natürlich den Kondensator zur Seite biegen - empfehlenswert ist dies allerdings nicht. Die kurze Distanz des Northbridge-Lüfters zum Sockel ist allerdings keine Gefahr - hier hat der Alpha Freiraum (wenn auch sehr knapp ;) ...
Der GlobalWIN WBK 38 XL dagegen fand ohne Komplikationen seinen Arbeitsplatz. Zu den beiden kritischen Bauteilen hielt er genügend Respektabstand. Unser nächster Weg führte uns anschließend ins BIOS um die gebotenen Optionen zu analysieren. Die Tatsache, daß es sich beim Shuttle AK35GTR um ein fast jumperloses Board handelt (was "Tuning" angeht) lies natürlich Einiges erhoffen.

Alle notwendigen Takt-Optionen (Speicher und CPU) können hier bequem eingestellt werden. Der. FSB kann per Tastatur eingegeben und manuell in 1 MHz Schritten erhöht werden. CPU Multiplikator (bis max. 12.5) und DIMM-Spannung (2.55 V, 2.60 V und 2.70 V) sind ebenfalls modifizierbar. Lediglich die I/O Spannung kannt nicht verändert werden. In der obigen Abbildung deutet sich allerdings das erste Overclocker-Bonbon an. Hatte das Vorgängermodell noch seine Probleme mit einer Vcore-Erhöhung, so scheint das AK35GTR diesen Bereich neu definieren zu wollen. In der Standard-Einstellung stehen dem User die Bereiche von 1.100 V bis 1.825 V zur Verfügung. Wer dagegen 1.850 V wünscht, wählt "Above 1.85 V" an, speichert die BIOS Einstellungen und verlässt es zunächst. Nach erneutem Aufruf schaltet das AK35GTR den Schatz frei.

Von nun sind weitere Bereiche anwählbar. Gipfel der Fahnenstange sind sagenhafte 2.300 V - ein Wert, den andere Platinen nur nach entsprechender Modifikation bieten. Hier hat Shuttle nicht nur die Probleme der Vergangenheit beseitigt, sondern auch noch um einiges verbessert. Selbstverständlich ließen wir uns nicht von der puren Anwesenheit beeindrucken, sondern testeten das Ganze mittels Motherboard Monitor nach.
Wie man sieht, existiert die Option nicht nur "auf dem Papier". Das HW-Monitoring Tool bestätigte uns eine Vcore von 2.32V. Wer sich über die hohe Lüfterdrehzahl wundern sollte - zu diesem Zeitpunkt verrichtete ein COOJAG JAC 102C seinen Dienst im System ;)
Bezüglich der Möglichkeiten, einen widerspenstigen Speicherriegel zu zähmen, muss man sich beim AK35GTR keine Sorgen machen. Sämtliche wünschenswerten Tweaks sind vorhanden. Lediglich die von anderen KT266A Platinen bekannte "Burst Length" fehlt. Dies existierte allerdings in einem uns zur Verfügung stehenden Beta-BIOS, das beim Review keine Verwendung fand. Noch ein Wort zum Thema Overclocking: Nachdem einige Hersteller bei steigendem FSB die Speicher-Timings drosseln, haben wir versucht dies bis zu einem gewissen Grad zu beleuchten. Zumindest bis zu 140 MHz heißt es "freie Fahrt" (bei schärfstem Timing). Die absolute Schmerzgrenze auszuloten liegt in der Hand des Einzelnen *G*.
Das Bändigen der 4 INT Leitungen des VIA KT266A kann ja bekanntlich etwas Nerven kosten. Die Shuttle Platine stellt dafür die Möglichkeit bereit, diesen manuell einen IRQ anzuweisen.
Nachdem man ja (wie schon erwähnt) die genaue Belegung der INT-Leitungen im Handbuch leider vergeblich sucht, haben wir diese "manuell" ausgetüftelt.
Misstrauische Naturen können im "PC Health" Menü eine "CPU Warning" und "Shutdown Temperature" einstellen, die das Board bei Erreichen einer kritschen Temperatur abschaltet. Das Auslesen der internen CPU Temperatur (beispielsweise beim Athlon XP) unterstützt das AK35GTR allerdings nicht.
Die Installations der Betriebssystems (Windows 98 SE) verlief ohne Komplikationen. Abgesehen von der VIA 4-in-1 Treiber für die Chipsatzunterstützung (die Windows ja nicht mit sich bringt) waren keine weiteren Eingriffe nötig.
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