Optisch gesehen handelt es sich beim AK77-333 eindeutig um ein Kind aus dem Hause AOpen. Das schwarze Platinen PCB, welches auf den aktuellen Produkten zu finden ist, verleiht dem Board einen wahrhaft edlen Charakter und dürfte auch Fans offener bzw. modifizierter Gehäuse ansprechen. Die im Lieferumfang enthaltenen IDE- und Floppy-Kabel (1 x ATA66/100/133, 1 x ATA66 und Floppy-Kabel) besitzen ebenfalls eine passende schwarze und gelbe Färbung. Die vorhandenen drei DIMM Slots (PC1600/2100/2700) bieten Raum für einen maximalen Speicherausbau von 3 GB. Diese sind weit genug vom AGP-Slot entfernt, um der Grafikkarte nicht in die Quere zu kommen. Einer zusätzlichen Speicherbestückung bei eingebauter Grafikkarte steht hier nichts ihm Wege. Auffällig ist allerdings die Platzierung des ATX-Steckers. Die, verglichen mit anderen Platinen, äußerst tiefe Positionierung dürfte Besitzer von Netzteilen mit langen Steckern in Verlegenheit bringen, da der Kabelstrang vermutlich direkt über den Ansaugraum des CPU-Lüfters führt und damit negativen Einfluss auf die Kühlung nehmen könnte. Der Sitz der IDE- und Floppy Stecker dagegen ist vorbildlich - auch große Gehäuse dürften hier kein Hindernis darstellen. Zum ATX-Panel gibt es nichts Besonderes zu sagen - es entspricht dem normalen Standard. Waren in der jüngsten Vergangenheit vorwiegend jumperlose Boards bei uns anzutreffen, so tanzt das AK77-333 hier deutlich aus der Reihe. Der CPU-Multiplikator wird mittels DIP-Switches manipuliert, der Frontsidebus per Jumper wahlweise auf 100 bzw. 133 MHz gesetzt. Neben dem wohlbekannten CMOS-Clear Stecker findet man allerdings noch einen weiteren mit dem wir uns kurz beschäftigen wollen.
Das sogenannte "Die-Hard BIOS" Feature (allerdings optional) bietet dem User eine zusätzliche Absicherung, sollte einmal ein Flash-Vorgang misslingen oder ein Virus das BIOS in Mitleidenschaft ziehen. Hier kann dann komfortabel per Jumper gewechselt werden. Der vorhandene, fest verlötete, EEPROM schreit allerdings gerade nach diesem Upgrade, da bei einem etwaigen Missgeschick die ganze Platine eingeschickt werden muss. In Zeiten von experimentierfähigen Usern stellt diese Einrichtung auf jeden Fall eine vorzügliche Absicherung dar.
Die Northbridge des AOpen AK77-333 wird aktiv gekühlt. Bezüglich der Lautstärke konnten wir keinen erhöhten Lärmpegel feststellen. Zwar wirkt der Kühlkörper recht massiv, doch wäre es wünschenswert gewesen wenn dieses mittels Steckschrauben fest mit der Platine verbunden wäre. Der Halt wird lediglich mittels Wärmeleitkleber gewährleistet. Die Stabilität des Systems wurde jedoch zu keinem Zeitpunkt durch eine Überhitzung negativ beeinflusst - der Kühlkörper blieb handwarm.
Hinsichtlich der Erweiterungsmöglichkeiten tritt das AK77-333 eher klassisch auf. Fünf PCI-Steckplätze, ein AGP- und der für den Endkunden nicht nutzbare CNR-Slot wurden verbaut. Um den Sitz der Grafikkarte zusätzlich zu fixieren, haben die Ingenieure den in Userkreisen gern gesehenen Befestigungshebel am AGP-Slot verbaut. Der direkt unterhalb sitzende Kondensator stellt übrigens kein Hindernis für die aktuellen GeForce4 Karten dar - einem perfekten Sitz steht nicht im Wege.
Die drei DIMM-Slots (6 Bänke) ermöglichen einen maximalen Speicherausbau von 3 GB (auch Registered Module).
Auf eine farbliche Kodierung der IDE-Anschlüsse (Primary, Secondary) wurde verzichtet - der Anschluss dürfte allerdings aufgrund der sorgsamen Beschriftung kein Problem darstellen.
Die VT8233A Southbridge (Stepping CD). Entgegen weitläufiger Gerüchte besteht allerdings kein Performance-Unterschied zur "CE" Variante (nicht zu verwechseln mit den CE-Stepping der Northbridges). Maximal 4 IDE-Geräte (ATA133) können angesprochen werden.
Zusätzlich zu den vorhanden vier USB 1.0/1.1 Anschlüssen wurde auf dem AOpen AK77-333 ein VIA VT6202 USB 2.0 Controller verbaut. Durch ihn können vier weitere Geräte angeschlossen werden und von einer Übertragungsrate von 480 Mbps profitieren. Eine zusätzliche Slotblende gehört zum Lieferumfang. Bei der Soundlösung vertraut man auf die klanglichen Qualitäten des Realtek ALC650 Chips, welcher 5.1 Kanal Sound bietet. Noch zu erwähnen wären die Anschlüsse für S/PDIF, IrDA, WOM (Wake On Modem) und WOL (Wake On Lan). Leider nur optional erhältlich ist das "Dr. LED" Feature. Hier wird der User anhand von acht, auf einem zusätzlichen 5 1/4" Einbaueinschub angeordneten LEDs über auftretende Fehlfunktionen (z.B. CPU, Speicher oder PCI-Karte) informiert. Ein englisches Handbuch, eine Treiber- und Tool-CD sowie Norton Antivirus 2002 runden das Paket ab.
Nachdem der Erörterung des AOpen AK77-333 wollen wir uns nun noch einmal einen Überblick über die gesamten Features verschaffen.
VIA KT333 Chipsatz (VIA KT333 CE Northbridge, VT8233A Southbridge)
3 x 184pin DDR DIMM für PC1600/2100/2700 Speicher (max. 3 GB)
5 x PCI
1 x AGP 4x
1 x CNR
2 ATA133 Kanäle für max. 4 Geräte
2 PS/2 Anschlüsse (Mouse, Keyboard)
8 USB Anschlüsse (4 x USB 1.1, 4 x USB 2.0)
Onboard Realtek ALC650 6-Kanal Soundchip
3 Soundanschlüsse
1 Gameport
2 COM und 1 Parallel Port
Das AOpen AK77-333 besitzt im herkömmlichen Sinne keine Revisonskennung - stattdessen wird diese im Namen geführt (AK77Pro, AK77Pro(A), AK77Pro-133, AK77-333). Daher der Vollständigkeit wegen die Teile- und Seriennummer.
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