Um die allgemeine Umgebungslautstärke während der Testphase so gering wie möglich zu halten, setzen wir (wenn möglich) vorzugweise den Alpha PAL8045 ein. Leider zeigte sich das AOpen AK77-333 dem Koloss gegenüber als nicht besonders einladend. Zu dicht sitzen die umliegenden Kondensatoren.
Der Cooljag JAC 102C dagegen hat genügend Luft zum Atmen. Ein weiteres Probeliegen eines GlobalWin WBK38 XL erbrachtet ebenfalls grünes Licht.
Waren wir bisher gewohnt, den Multiplikator bequem im BIOS einzustellen, wurden wir beim AK77-333 wieder einmal zu etwas "Handarbeit" gezwungen. Dies gilt selbstverständlich nur dann, falls übertaktet werden soll - die eingesetzte CPU wird natürlich mit dem Default-Multi angesprochen. Die verfügbaren Möglichkeiten reichen hier von 5x bis 12.5x. Die Positionierung der DIP-Switches ist allerdings doch ein wenig ungünstig, da diese am äußersten oberen Ende sitzen. Wer also im Rahmen von ausartenden Overclocking Versuchen des öfteren Änderungen vornimmt, muss seine Hand tief in das Gehäuse über den Kühler hinweg strecken.
Wie so oft führte uns nach den allgemeinen Einstellungen der Weg in das Speicher-Timing-Menü um die vorhandenen Optionen auszuloten. Hier wurden wir erst einmal auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Zwar ist das Wichtigste vorhanden, doch Punkte wie "Precharge To Active", "Active To Precharge" und "Active to CMD" überlässt das aktuelle BIOS dem SPD des eingesetzten Speichers. Um gegenüber den bisher getesteten Platinen keinen Nachteil aufkommen zu lassen, haben wir die fehlenden Timings per Wpcredit manipuliert. Für die kommende BIOS Version wurde uns von Seiten AOpen allerdings versichert, die fehlenden Optionen mit zu implementieren.
Sollte die CPU aufgrund von Übertaktung nach mehr Spannung gieren, stehen beim AOpen AK77-333 eine maximale Vcore von 1.850V zur Verfügung.
Die Erhöhung des FSBs erfolgt in zwei Varianten: "Table" (vorgegebene Takraten): 100, 102, 105, 108, 110, 113, 115, 117, 120, 122, 124, 133, 136, 138, 140, 142, 144, 147, 152, 154 und 156 MHz
"Manual": abhängig vom per Jumper eingestellten Frontsidebus (100 oder 133 MHz) stehen die Bereiche 100 - 129 MHz bzw. 130 - 248 MHz, einstellbar in 1er Schritten, zur Verfügung. Angesichts der bisher vorgefundenen Optionen keimen die Fragen "DIMM-Spannung?" und "FSB:PCI-Teiler?" auf. Gerade bei Übertaktung kann die Erhöhung der DIMM-Spannung die benötigte Stabilität herbei führen. Leider wurde das AOpen AK77-333 mit einer solchen Möglichkeit nicht versehen. Man ist gewissermaßen auf einen qualitativ guten Speicher, wie z. B. unser Corsair CMX256A-3000C2 Sample, angewiesen. Um einen etwaig existierenden Teiler zu diagnostizieren haben wir selbstverständlich wieder unseren PC-Geiger bemüht. Das Aktivieren von 166/166 brachte jedoch Ernüchterung - 41,5 MHz waren auf den Display zu erkennen und ein POST war nicht möglich. Stattdessen griff der sog. "Watch-Dog-Timer" ein. Dieser führt bei einem fehlgeschlagenen Overclocking-Versuch (kein POST) einen Reset durch, um das System vor Beschädigung zu schützen. Auch den fehlenden Divisor versprach man, künftig zu implementieren.
Ein weiteres nützliches Feature stellt die Möglichkeit dar, die bervorzugte BIOS-Einstellung abzuspeichern ("Save EEPROM Defaults"). Wer im Rahmen von Tests diverese EInstellungen verändert, kann auf diesem Weg problemlos wieder zu seinen normalen Settings zurückkehren ("Load EEPROM Defaults").
Wer den vorhandenen USB 2.0 Controller nicht nutzt, kann diesen im BIOS deaktivieren, um Ressourcen zu sparen. In Vergangenheit war es ja z.B. bei einigen Platinen mit NEC-Chip (z. B. MSI K7T266 Pro2 RU) nicht möglich.
Das Auslesen der XP-internen Diode beherrscht das AK77-333 nicht - lediglich eine "CPU Warning Temperature" kann eingestellt werden, die den User bei Erreichen warnt.
Zurückstellen müssen wir an dieser Stelle leider die bekannte INT-Request-Table, da das AOpen die genaue Verteilung im BIOS nicht auflistet. Auf unsere Anfrage hin wurden wir erst einmal vertröstet. Man versicherte aber, sie nachzureichen.
Overclocking
Angesichts des fehlenden Teilers bzw. einer Manipulierung der DIMM-Spannung waren wir natürlich gespannt, was im Rahmen des gegebenen möglich ist. Bis zur Einstellung "147 MHz" verhielt sich das AK77-333 lammfromm - "152 Mhz" resultierte in sporadischen Bluescreens. Getestet wurde allerdings mit der Einstellung "PCI CLK x5", was in einem Speichertakt von knapp 184 MHz resultiert. Für Übertakten im normalen Bereich ist also gesorgt.
Die Installations der Betriebssystems (Windows 98 SE) verlief ohne Komplikationen. Abgesehen von den VIA 4-in-1 Treibern für die Chipsatzunterstützung (die Windows ja nicht mit sich bringt) waren keine weiteren Eingriffe nötig.
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