AOpen AK79D Max
Wie von AOpen gewohnt, besitzt das AK79D Max die bekannte, schwarze PCB-Oberfläche, die besonders bei offenem Gehäuse gut zur Geltung kommt. Trotz der Tatsache, dass die Platine förmlich mit Bauteilen beladen ist, gibt es beim Layout sehr wenig zu beanstanden. Der ATX-Stecker sitzt am äußersten rechten Rand, so dass das Kabel des Netzteiles nicht dem Luftstrom des CPU-Lüfters in die Quere kommt. Auch die gerne an etwas ungünstige Stellen verfrachteten IDE- und Floppy-Anschlüsse sitzen ideal. Lediglich der zusätzliche IDE-Stecker des RAID-Controllers wurde etwas ungünstig positioniert. Probleme mit zu kurzen IDE-Kabeln sollten allerdings beim AK79D Max nicht auftreten.

Die für nForce2 Boards typischen drei DIMM-Slots bieten Raum für PC1600/2100/2700/3200 Speicher. Das System kann mit maximal 3 GB bestückt werden. Um das Twin-Bank Feature des nForce2 verwenden zu können, müssen mindestens zwei Speicher-Riegel verwendet werden. Das Handbuch schweigt sich hinsichtlich der genauen Bestückung allerdings aus, d. h. unerfahrene Anwender könnten eventuell die falschen Slots verwenden. Auch von einer dementsprechenden farblichen Kodierung hat man bei AOpen abgesehen. Zur Verdeutlichung daher noch einmal das genaue Schema:
- Slot 1 und 3
- Slot 2 und 3
- Slot 1, Slot 2 und Slot 3
Weitere Information zu diesem Gebiet findet man in unserem nForce2 Config-Guide.

Der CPU-Sockel ist nForce2-typisch um 90° gedreht und sitzt am äußersten Rand der Platine. Das Netzteil kann daher bei der Warmluftabfuhr der vom Kühler abgegebenen Luft nicht unterstützend wirken, da diese lediglich zur Seite entweicht und nicht direkt in den Luftkanal des Netzteiles geblasen wird. Besitzer kleinerer Tower könnten bei Verwendung vom Kühlern mit großer Befestigungsspange ebenfalls ein Problem haben, da die Distanz zum Netzteil sehr gering ist. Unter Umständen muss daher die Klammer ein wenig verbogen werden.
Erfreulich ist, dass man bei AOpen nicht dem allgemeinen Trend einer aktiven Kühlung der Northbridge folgt. Stattdessen wurde ein massiver Kühlkörper aus Aluminium verwendet, der seine Arbeit gut verrichtet. Auch bei der angebrachten Wärmeleitpaste gibt es nichts zu bemängeln - die Northbridge ist vollflächig damit überzogen (gerade auf diesem Gebiet wird oft gespart).
Wie man sieht, besaß unser Sample des AK79D Max bereits das neue A1-Stepping (allerdings ein Engineering Sample) des Crush18D, d. h. es ist für einen Betrieb von 200 MHz Athlon XP Prozessoren freigegeben. Ob sich dies auch mit einer normalen 133 MHz CPU (Stichwort "Overclocking") bewerkstelligen lässt, werden wir im Anschluss klären.
Beim AOpen AK79D Max wurde auf die Fähigkeiten der nForce2 MCP-T Southbridge vertraut, welche noch zusätzlich durch einen Kühlkörper versehen ist.Verglichen mit der normalen MCP beinhaltet diese IEEE 1394 Firewire und Dual-LAN, wobei Letzteres beim AK79D Max nicht realisiert wurde. Hier noch einmal die genauen Features im Detail:
- ATA 33 / 66 / 100 / 133
- 8 IRQ INT-Leitungen
- 6 USB-Ports
- USB 2.0
- Onboard LAN
- Onboard Sound
- Dolby Digital 5.1 Sound
- IEEE 1394 Firewire
Den zweiten LAN-Anschlüss lässt das AK79D Max wie bereits erwähnt ungenutzt. Der vorhandene wird durch einen Realtek RTL8201BL nach außen geführt und bietet dem User 10/100 MBit Qualitäten.
Die Soundqualitäten (5.1 Dolby Digital) der Southbridge werden durch den Realtek ALC650-Codec umgesetzt. Eine SPDIF-Blende gehört bei der Max-Version zum Lieferumfang
Auch das Firewire-Feature der MCP-T Southbridge wird vom AOpen AK79D Max genutzt. Mittels des bewährten Agere FW802B können IEEE 1394 Firewire Geräte (z. B. digitale Camcorder, Festplatten etc.) betrieben werden. Die beiden Anschlüsse können durch die im Lieferumfang enthaltene Slotblende genutzt werden.
Das mit Features vollgestopfte AK79D Max zwingt die IDE- und Floppy-Anschlüsse förmlich an den äußeren Rand - zu dicht gedrängt geht es auf der Platinenoberfläche zu. Selbst die Batterie für das CMOS muss diesem Umstand Sorge tragen. Sie steht hochkant auf dem Board.
Zusätzlich zum normalen IDE-Controller findet man auf dem AK79D Max noch einen Promise RAID Controller, der auch SATA 150 Qualitäten besitzt. Ein hierzu erforderliches Anschlusskabel ist im Lieferumfang enthalten.
Das AOpen AK79D Max bietet dem User fünf PCI-Steckplätze, die angesichts der vorhandenen Onboard-Geräte ausreichen sollten. Allerdings konnte man sich der für den Endkunden nicht nutzbaren ACR-Slot nicht verkneifen. Der AGP-Steckplatz wurde mit einem Arretierungshebel versehen um der Grafikkarte sicheren Halt zu gewähren. Allerdings sitzen AGP- und DIMM-Slots sehr nahe zusammen so dass bei einer Speicheraufrüstung die Grafikkarte ausgebaut werden muss, da ein Öffnen der Halteklammern (DIMM Steckplätze) durch die anliegende Grafikkarte nicht möglich ist.
Ein gern gesehenes Feature (vorallem in Zeiten eines nForce 2) ist das Die-Hard BIOS. Sollte ein Flashvorgang einmal misslingen, so kann der Anwender bequem per Jumper auf den zweiten EEPROM wechseln und sein System wiederbeleben. Beide Module sind gesockelt, d. h. sie können auch ohne Probleme ausgetauscht werden.

Das ATX-Panel entspricht dem zur Zeit herrschenden "Standard". Die Audionschlüsse sind allerdings um 90° gedreht, was aufgrund der beiliegenden ATX-Blende kein Drama darstellt. Der fehlenden Game-Port liegt in Form einer zusätzlichen Slot-Blende vor. Positiv anzumerken sind die vier USB-Anschlüsse, zwei weitere (insgesamt 6 Stück via MCP-T) werden durch eine weitere Blende realisiert.
Das AK79D Max besitzt einige Jumper wenngleich diese nur diverse Standard-Funktionen wie "CMOS-Clear" bzw. "Keyboard/Mouse Wakeup" bewirken. Einen weiteren Schutz hinsichtlich Übertaktungs-Orgien bietet die implementierte Watch-Dog Funktion. Sollte der experimentierfreudige Anwender einmal im BIOS zu weit gegangen sein und sich das Board daher weigert zu booten, so bewirkt das Drücken der "Pos 1" Taste ein Zurücksetzen auf Hersteller-Default. Das optional erhältliche "Dr. LED" Modul liefert noch zusätzliche Informationen zur Fehlersuche.
Zum Lieferumfang gehören ein ausführliches Handbuch (Englisch), ein Floppy-Kabel, ein 80-adriges und ein 40-adriges IDE Kabel, ein Floppy-Kabel, eine USB2.0-Slotblende, eine Gameport-Blende sowie eine IEEE 1394 Blende. Eine Treiber- und Tool-CD (incl. Norton Antivirus 2002) bzw. Treiber-Diskette für den Promise-Controller rundet das Paket ab.
Nach der Erörterung des AOpen AK79D Max wollen wir uns nun noch einmal einen Überblick über die genauen Merkmale verschaffen.
- nVidia nForce2 Chipsatz (nForce2 Crush18D Northbridge (A1 Stepping), nForce2MCP-T Southbridge)
- 3 x 184pin DDR DIMM für PC1600/2100/2700/3200 Speicher (max. 3 GB)
- 5 x PCI
- 1 x AGP (8x/4x/2x)
- 1 x ACR
- 2 ATA133 Kanäle für max. 4 Geräte
- 2 PS/2 Anschlüsse (Mouse, Keyboard)
- 2 USB 2.0 Anschlüsse (2 weitere möglich)
- Onboard Dolby Digital 5.1 Sound (via Realtek ALC650)
- 3 Soundanschlüsse
- 1 Gameport
- 1 COM und 1 Parallel Port
- Promise RAID bzw. SATA 150 Controller
- IEEE 1394 Firewire
- Onboard nVidia 10/100 Mbit LAN (via Realtek nach außen geführt)
Das AOpen AK79D Max besitzt im keine Revisionskennung (wie man es von anderen Platinen gewohnt ist), daher verzichten wir an dieser Stelle auf die gewohnte Abbildung.
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