Aufgrund der verschiedenen Schwerpunkte des Artikels, wollen wir auch unser Fazit entsprechend aufteilen.
1. Dual-Opteron-System
Unser Dual-Opteron-System hat unsere Erwartungen voll erfüllt. Zusammenbau und Betrieb gestalteten sich problemlos und auch die
Performance stimmt. Wie bei jedem Dual-CPU-System muss man in der Praxis allerdings darauf achten, dass die eingesetzte Software auch
SMP-fähig ist. Ist dies der Fall, so wird man mit Rechenleistung belohnt, von der Besitzer von Single-CPU-Systemen nur träumen können.
Für einen Hochgeschwindigkeitsserver im geschäftlichen Einsatz kann sich die Investition in ein Dual-Opteron-System mehr als bezahlt machen.
Für die private Nutzung lohnt sich ein Dual-System auf Opteron-Basis aufgrund des hohen Preises jedoch kaum.
2. Windows XP 32-Bit vs. Windows XP-64 Beta
Die Beta-Version von Windows XP-64 konnte in unseren Benchmarks ihr Performance-Potenzial nur andeuten. Treiber
und Betriessystem sind schlichtweg noch zu unausgereift; die Software häufig noch nicht auf 64-Bit angepasst.
Dies zeigt sich am deutlichsten im WinRAR-Test, wo die Performance unter 64-Bit deutlich hinter dem 32-Bit-
Betrieb zurückblieb.
In den anderen Tests zeichnete sich hingegen durchweg ein kleiner Vorsprung für die neue Windows-Plattform ab.
Sind Software und Treiber erstmal auf 64-Bit optimiert, so können sich Besitzer eines AMD64-Systems höchstwahrscheinlich
auf spürbare Leistungszuwächse bei der mehrzahl von Anwendungen freuen.
3. Die NUMA-Architektur des Opteron
Im synthetischen Speichertest von SiSoft Sandra konnte die NUMA-Architektur ihre Leistungsfähigkeit deutlich unter Beweis stellen.
Trotz Single-Channel-Betriebs stieg der Speicherdurchsatz um mehr als ein Viertel an. Bedenkt man, dass mit 4 oder mehr Speichermodulen
Dual-Channel und NUMA gleichzeitig genutzt werden können, so kann man nur zu dem Schluss kommen, dass NUMA der richtige Weg ist, um Server-
Systemen zu einer noch höheren Speicherperformance zu verhelfen. Bei Systemen mit 4 oder gar 8 CPUs dürfte dies noch deutlicher zu sehen sein,
als bei unserem Dual-System. Ein 8-fach Opteron-Rechner kommt mittels NUMA auf einen gigantischen theoretischen Speicherdurchsatz von
bis zu 51.2 GB/s. Bei einem nicht NUMA-fähigen System zum Beispiel auf XEON-Basis kann man von solchen Zahlen nur träumen.
In der Praxis profitierte von den eingesetzten Applikationen allerdings nur WinRAR spürbar von der neuen Speicherverwaltung, jedenfalls im
Vergleich zu unserer Dual-Channel-Konfiguration. Hier müssen Tests mit mehr Speichermodulen und weiteren Anwendungen zeigen, was letzlich
von der Leistung beim Nutzer ankommt. Unser Anliegen lag heute zunächst darin, die theoretische Leistungsfähigkeit der NUMA-Architektur
zu zeigen. Dieses Vorhaben können wir bei der gemessenen Speicherperformance durchaus als gelungen beizeichnen.
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