Zunächst testeten wir die Übertragungsgeschwindigkeiten des LAN Drives. Getestet wurde mit einer Samsung SP2514N, das System bestand aus einem AMD Athlon 64 3500+ auf einem Asus A8N-SLI Premium nForce 4 Mainboard mit 1GB PC3200 DDR-RAM. Zunächst maßen wir die Übertragungsrate der Festplatte direkt an einen IDE-Port angeschlossen, danach bauten wir die Platte in das Gehäuse und wiederholten die Messung im USB- und im LAN-Modus.
Direkt an IDE angeschlossen übertrug die Samsung-Festplatte durchschnittlich 63,2 MB/sec, am USB 2.0-Port waren es dann noch 33,3 MB/sec. Zwar soll ein USB 2.0 Port per Spezifikation 480 MBit/sec, also 60 MB/sec schaffen, jedoch werden diese theoretischen Werte in der Praxis nie erreicht, die 33,3 MB/sec entsprechen dem Maximum in der Praxis. Die Platte kann hier also so viel übertragen, wie der USB-Port hergibt.
Anders sieht es jedoch im LAN-Modus aus. In der Theorie können bis zu 100 MBit/sec übertragen werden, was 12,5 MB/sec entspricht. Auch hier schluckt die Praxis Bandbreite, jedoch erreichen aktuelle Netzwerke durchaus einen Datendurchsatz von ~10 MB/sec. Hier kann das LAN Drive nicht mithalten, in Benchmarks ist bei 3,5 MB/sec das Ende der Fahnenstange erreicht. Unter Windows dauert das Kopieren eines CD-Images auf das das fantec Laufwerk 3 Minuten 10 Sekunden, wogegen es bei einem "echten" Computer im Netzwerk nur 1 Minute 18 Sekunden dauert. Hier muss man also mit Geschwindigkeitseinbußen um einen Faktor ~2,5 rechnen, was sich durchaus auch schon bei mittleren Dateimengen bemerkbar macht. Will man beispielsweise täglich mehrere GB sichern, sollte man viel Zeit mirbringen oder sich nach schnelleren Lösungen umsehen.
Generell ist der Umgang mit dem fantec LAN Drive recht einfach und problemlos. Im USB-Modus ist eigentlich nichts zu beachten, es verrichtet seinen Dienst anstandslos. Möchte man das Laufwerk allerdings auch per Ethernet betreiben, sollte man drauf achten, die Platte zuvor in FAT32 formatiert zu haben. Per USB lässt Windows zunächst nur die Option NTFS zu, die LAN-Steuerungssoftware kann aber mit diesem Dateisystem nichts anfangen. Daher empfiehlt es sich, das Gerät zunächst per LAN zu konfigurieren. Normalerweise brächte FAT32 jedoch einen entscheidenden Nachteil mit, denn es hat eine Limitierung bei der Dateigröße von 4 GB. fantec umgeht diese Sperre aber mit einem Trick, indem größere Dateien intern in mehrere kleine aufgeteilt werden. So sind Dateien bis zu einer Größe von 16 GB abspeicherbar, was den meisten Anwendern genügen dürfte.
Die Steuerungssoftware ist übersichtlich, alle Optionen findet man auf den ersten Klick. Dank der Trennung von Samba- und FTP-Server lässt sich komfortabel die Zugriffsverwaltung einstellen. Lediglich die Sleep-Funktion machte im Test Probleme. Bei der Sleep-Funktion ist eine Zeit anzugeben, nachdem das Gehäuse die Festplatte abschaltet. So schont es die Lebenszeit der HDD und spart gleichzeitig Strom. Die Kontrollsoftware sollte aber weiterlaufen, so dass die Platte bei Zugriff wieder hochgefahren werden kann und man mit dem Laufwerk weiter arbeiten kann. Leider schläft aber hierbei nach 1-2 Tagen Betrieb auch die Steuerungssoftware ein und das Laufwerk muss per Netzschalter „aufgeweckt“ werden. Hier ist abzuwarten, ob man per Firmware-Update noch nachbessern kann.
Fantec verspricht ein ausgeklügeltes Wärmeableitungskonzept. Durch die 4 Rändelschrauben wird die obere Abdeckung gegen die Festplatte gedrückt um möglichst viel Wärme aufzunehmen. Dies funktioniert in der Praxis auch sehr gut, auch bei längerem Betrieb stiegen die Temperaturen nie in kritische Bereiche. Allerdings ist nicht jede Festplatte für dieses Gehäuse geeignet. 3,5“-Platten mit niedrigerer Bauhöhe, wie etwa die Maxtor DiamondMax Plus 8-Serie haben keinen Kontakt zur Abdeckung, es findet kein Wärmeabtransport statt. Im Test erhitzte sich die Maxtor recht schnell, von einem Dauerbetrieb würden wir absehen.
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