Etwa vier Wochen intensiven Testens des MSI K9A Platinum liegen nun hinter uns. Diese Zeit hinterlässt jedoch einen sehr gemischten Eindruck.
Auf der einen Seite steht dabei in vielen lebenslagen eine gute bis hervorragende Performance. Hier sind allen voran 3DMark01 und WinRAR zu nennen, in denen das K9A neue Rekorde aufgestellt hat. Aber auch bei den anderen 3D-Benchmarks belegt das Mainboard im schlechtesten Fall Platz 3, sonst Platz 1 oder 2.
Im krassen Gegensatz dazu steht die Netzwerkperformance unseres heutigen Testkandidaten. Sehr schwache Ergebnisse in Sachen Übertragungsrate lassen kein gutes Licht auf das K9A Platinum aus dem Hause MSI scheinen. Schließlich haben die exakt gleichen Netzwerkchips RTL8110SC sowie RTL8111B auf anderen Mainboards bereits wesentlich bessere Ergebnisse abgeliefert (zum Teil 20 MB/s mehr). Hier kann also nur die Umsetzung seitens MSI Ursache sein. Zwar bekamen wir auf eine diesbezügliche Anfrage bei MSI schnell eine Antwort, diese brachte uns jedoch nicht weiter.
Die in der Einleitung genannte Frage, ob die in der Vergangenheit aufgetretene, mäßige Performance in Sachen IDE und PCI an der SB600 lag, kann durch den heutigen Test eindeutig mit ja beantwortet werden. Auch das MSI K9A Platinum hat mit einer niedrigen Transferrate zu kämpfen. Insofern ist dieser Sachverhalt zwar unschön, allerdings hat MSI hier keine Einflussmöglichkeiten.
Den wohl unschönsten Moment während des Tests mussten wir erleben, als wir beide PCI-Slots gleichzeitig mit zwei anderen Zusatzkarten nutzen wollten. Neben den Onboardkomponenten (alle bis auf FireWire aktiviert) steckten insgesamt 4 Erweiterungskarten im PC, wobei sich beide PCI-Karten einen IRQ teilen mussten. Entweder, unser Raidcontroller konnte nicht gestartet werden, oder - nach Tausch beider Karten, Windows brauchte rund zwei Minuten zum Start. Beides sind unhaltbare Zustände, weshalb sich MSI hier die Frage gefallen lassen muss, warum überhaupt zwei PCI-Slots verbaut werden.
Bei den genannten Negativpunkten hilft auch die gute Übertaktbarkeit des K9A Platinum nicht mehr, um die Kohlen aus dem Feuer zu holen. 320 MHz Referenztakt ohne Spannungserhöhung sind zwar ein guter Wert, können aber nicht über die Negativpunkte hinweg trösten.
Abschließend lässt sich sagen, dass wir uns vom heute vorgestellten Mainboard wesentlich mehr erwartet haben. Von den aufgetretenen Problemen fehlte bisher jede Spur bei verschiedenen Reviews im Internet. Das wirft die Frage auf, ob wir mit unserem Exemplar nur Pech hatten oder nicht. Jedoch lässt sich sagen, dass zumindest die mäßige LAN-Performance vom Ersteller eines Sammelthreads bei Hardwareluxx.de, dem User Feichti, bestätigt wurde. Er kam bei vergleichenden Tests ebenfalls auf Transferraten von rund 45 MB/s. Somit ist zumindest dieser Punkt kein Einzelfall, der unter dem Motto persönliches Pech abgetan werden kann.
Das fanden wir gut :)
gute 3D-Performance
gute Übertaktbarkeit
aktuelle Treiber auf der Mainboard-CD
Das fanden wir nicht so gut :(
mäßige LAN-Performance
niedrige IDE- und PCI-Performance
schlecht strukturiertes BIOS
IRQ-Konflikt bei gleichzeitier Nutzung mehrerer Zusatzkarten
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