Fazit Foxconn K8M890M2MA
Der erste Test eines AM2-Mainboards mit Via-Chipsatz liegt nun hinter uns. Der Test hat gemischte Gefühle hinterlassen, die wir an dieser Stelle noch einmal kurz Revue passieren lassen wollen.
Wir hatten es heute mit einem Mainboard zu tun, was kompromisslos in eine Richtung optimiert ist: den Preis. Ab rund 42 Euro kann man die Hauptplatine käuflich erwerben, was selbst für ein AM2-Board noch traumhaft günstig ist (-> Preisvergleich starten...). Für den Preis liefert das Mainboard eine tadellose Leistung, in einigen Tests sind sogar neue Bestleistungen zu verzeichnen. Aber auch sonst macht das Board einen potenten Eindruck, welcher sich durch weitere Ergebnisse im forderen Teilnehmerfeld äußert. Die genannten Punkte gelten jedoch nur solange, wie eine zusätzliche Grafikkarte zum Einsatz kommt.
Greift man hingegen auf den integrierten Grafikchip zurück, so sieht die Welt gleich ganz anders aus. Im 2D-Betrieb läuft noch alles zu unserer Zufriedenheit, im 3D-Betrieb bricht die Leistung hingegen ein. Selbst der betagte OpenGL-Titel Quake3 ist bei einer Auflösung von 1024 x 768 unspielbar, ganz zu schweigen von der DirectX8 bzw. -9-Performance. Dennoch wird die Via Chrome9 IGP mit Windows Vista beworben - wobei es laut Aussagen einiger User im World Wide Web nicht möglich sein soll, die Aero-Oberfläche von Windows Vista ruckelfrei darzustellen. Eine Antwort müssen wir an dieser Stelle schuldig bleiben, da unser Testparcours zu Gunsten der Vergleichbarkeit mit den bisherigen Tests Windows XP als Referenz vorsieht.
Insofern lässt sich zum integrierten Grafikchip sagen, dass er für den reinen 2D-Betrieb tadellos geeignet ist, auch wenn nicht verschwiegen werden soll, dass die UMA-Speicherverwaltung auch im 2D-Betrieb auf die Leistung des Gesamtsystems drückt. Für 3D bekommt er jedoch keine Empfehlung von unserer Seite, hier sind andere integrierte Lösungen wesentlich performanter. Jedoch kann dieser Umstand nicht Foxconn zur Last gelegt werden, da sie auf die Bündelung von Chipsatz und IGP keinen Einfluss haben.
Positiv angetan sind wir von der Leistungsaufnahme unseres heutigen Testkandidaten. In drei von sechs Messungen konnten wir neue Spitzenwerte verzeichnen, bei einer weiteren Messung schrammte das Mainboard nur knapp am Platz an der Sonne vorbei. In Summe hatten wir es somit mit dem genügsamsten Chipsatz seit Beginn unserer Verbrauchsmessungen zu tun. Zwar wirkt diese Aussage nach erst 3 damit getesteten Mainboards etwas verfrüht, in Anbetracht der Tatsache, dass sogar der als so sparsam geltende RD580 übertrumpft wird, ist sie jedoch absolut gerechtfertigt.
Doch nicht alles ist Gold, was glänzt. Denn leider überschattet ein ungelöstes Problem mit dem unteren PCI-Slot den positiven Gesamteindruck des Foxconn K8M890M2MA. Sobald wir besagten unteren PCI-Slot für unseren PCI-Raidcontroller verwenden wollten, verweigerte das Mainboard komplett den Dienst. Ein klassischer IRQ-Konflikt ist aufgrund der getesteten Kombinationen relativ unwahrscheinlich, wenngleich es die einzig verbleibende Erklärung wäre. Insofern verbleibt hier ein fader Beigeschmack.
Das fanden wir gut :)
- geringe Leistungsaufnahme (im Vergleich zu anderen Mainboards)
- gute Performance (in Verbindung mit einer zusätzlichen Grafikkarte)
- Preis-/Leistungsverhältnis
Das fanden wir nicht so gut :(
- mangelhafte Performance des integrierten Grafikchips
- keine Einstellmöglichkeiten für Speichertimings im BIOS
- Bootfehler bei gleichzeitiger Nutzung von IDE-, SATA- und PCI-Raid 0
- nur durchschnittliche Signalqualität des Onboardsounds
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