Das Layout des Mainboards macht auf den ersten Blick einen durchdachten Eindruck und die Tatsache, dass es keinen aktiven Kühler besitzt, erfreut. Der Prozessorsockel ist mittig oben platziert, was bei Vielen für einen guten Luftstrom sorgen dürfte. Ein um 90° gedrehter Sockel wäre für die User besser gewesen, die einen senkrechten Luftkühler besitzen, wie z.B. Zalmans CNPS 9500, so dass die Abluft direkt durch den Gehäuselüfter abtransportiert worden wäre.
Besonders ins Auge sticht natürlich die Silent-OTES-Kühlung von ABIT. Die Abwärme der Northbridge wird dabei über eine Heatpipe zu einem großen Kühlkörper auf den MOSFETs geleitet - somit werden beide hitzigen Bauteile effektiv gekühlt. Dies wird vor allem durch den Lüfter des Prozessorkühlers bewerkstelligt, der die warme Abluft durch Lüftungsschlitze in der I/O-Blende aus dem Gehäuse bläst.
Aufpassen muss man bei Prozessorkühlern mit großen Abmaßen. Wahrscheinlich ist dann der erste DIMM-Slot sowie der ATX-12V-Stromanschluss nur sehr schwer erreichbar. Auf unserem zweiten System kam ein Zalman 7000B zum Einsatz und mit diesem wurden die maximalen Abmaßen für einen komfortablen und einfachen Einbau erreicht. Bei dem 120 mm-Pendant dürfte das schon wieder anders aussehen.
Hier unten sind wir auch schon in der kritischen Ecke des Mainboards angelangt. Zunächst ist zu sagen, dass der obere PCIe x16-Slot der Slave- und der untere der Master-Slot ist. Das bedeutet, dass man eine einzelne Grafikkarte für die volle x16-Bandbreite unten einstecken muss, wodurch bei vielen Grafikkarten auf Grund des Kühlers mindestens ein PCI-Steckplatz verloren geht. Viele dürften daher den oberen Slot für ihre Grafikkarte benutzen. Das hat vor allem bei nicht-High-End-Grafikkarten Auswirkungen auf die 3D-Performance, wie die Benchmarks später zeigen werden. Der Bandbreitenverlust ist ziemlich ärgerlich und daher wäre aus unserer Sicht eine gespiegelte Platzierung die bessere Variante gewesen.
Zwischen beiden PCIe x16-Slots ist zudem die Batterie untergebracht. Eine schlechte Lösung, denn an diese kommt man natürlich nicht mehr heran, wenn eine Grafikkarte verbaut ist. Noch ungünstiger ist der Kondensator neben der Batterie. Durch diesen hat man keine Chance mit den Finger an die Kippverrieglung des Grafikkartensteckplatzes zu kommen. Man sollte es auch auf gar keinen Fall mit Gewalt versuchen, da man damit den Kondensator abknicken kann. Hier hilft nur ein Schraubenzieher, mit dem man von oben vorsichtig Druck auf die Kippverriegelung ausübt, um die Grafikkarten wieder auszubauen. Keine Sorge muss man sich aber wegen des passiven Kühlers auf der Southbridge (rechts) machen. Dieser ist flach genug und stört auch sehr lange Grafikkarten keineswegs.
Der Floppy-Steckplatz könnte kaum schlechter platziert werden. Selbst bei einem Midi-Tower ist es nur gerade so möglich das Floppy-Laufwerk mit dem mitgelieferten Kabel zu verbinden. Auch äußerst ungünstig ist der CMOS-Jumper positioniert, welcher ein Stück weit rechts vom Floppy-Anschluss sitzt. Möchte man mit diesem das BIOS resetten, muss zwangsläufig die PCI-Karte ausgebaut werden. Gleiches Spiel wie bei der Batterie sozusagen. So macht das Herumexperimentieren im BIOS natürlich keinen Spaß, da man nur selten Lust hat, fast alle Zusatzkarten auszubauen.
Zu sehen sind die vier SATA- sowie die beiden IDE-Ports. Die Meinungen über diese abgeknickten IDE-Schnittstellen mögen auseinander gehen - wir finden sie gut. Ärgerlich ist hier aber, dass die Plastik der zweiten IDE-Schnittstelle in den Raum der unteren, rechten Verschraubung hinein reicht. Damit kann natürlich keine Schraube angezogen werden. Praktisch ist hingegen die POST-Code-Anzeige, womit bei Bootproblemen die Fehlersuche erleichtert wird.
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