Man kann die Leistung des eigenen Netzteils schnell und einfach selbst errechnen. Hierzu muss man einfach die Spannung (Volt) mit der Belastung (Ampere) multiplizieren. Das Ergebnis ist die tatsächliche Leistung der einzelnen Leitung. Addiert man diese nun miteinander, bekommt man die maximal mögliche Leistung des Netzteils. Schwierig wird es bei der kombinierten Leistung von heutigen Netzteilen. Hierzu werden die 3,3V, die 5V Leitung und die verschiedenen 12V Leitungen kombiniert. Ihnen ist es nicht möglich, mehr als diese kombinierte Leistung zu erbringen. In unserem Beispiel macht es Cooler Master sehr deutlich. Als kontinuierliche Leistung schreibt man die tatsächlich kombinierbare Leistung. Jede einzelne Leitung ist allein aber zu mehr im Stande. So wird die kontinuierliche Leistung der 3,3V Leitung mit 66 Watt beziffert. Die 5V Leitung mit 75 Watt. Zusammen sind dies 141 Watt. Die Leitungen einzeln sind aber bis zu 82 Watt bei 3,3V und 100 Watt bei der 5V Leitung fähig.
Bei den meisten Billiganbietern wird dieses gegenteilig beschrieben. Hier wird eine viel zu hohe maximale Ausbringung beschrieben, wozu das Netzteil in der Praxis gar nicht fähig ist. Ein Billiganbieter hätte zum Beispiel die obere Bezeichnung folgendermaßen aussehen lassen:
Und so schaffen es solche Anbieter immer wieder billige Netzteile mit mehr als 500 Watt abzustempeln und somit als vermeintlich günstiges Angebot dieser Leistungsklasse auf dem Markt zu platzieren. Nachprüfen kann man dies als ahnungsloser Käufer leider nicht bzw. nur sehr schwer. Die beschriebenen Daten sind zwar in den meisten Fällen sicherlich nicht verkehrt, aber es wird die äußerste Leistung als normale ausgegeben, welches unter Berücksichtigung der kombinierten Leistung gar nicht möglich ist. Man kann sollte in der Regel Vorsicht walten lassen, wenn der Hersteller nicht die kombinierte Leistung auf dem Typenschild angibt. Einige suspekte Angebote kann man somit schon einmal meiden.
Wirklich Prüfen kann man diese Netzteile nur auf einer programmierbaren Last. Denn mit einer solchen Vorrichtung lässt sich das Netzteil genau auf die beschriebenen Daten ausreizen. Dass dies die meisten Netzteile nicht mitmachen, haben wir in unserem ersten Netzteilroundup 2004 gesehen. Zu dieser Zeit ist uns ein LC-Power Netzteil schon bei einer Auslastung von nur 80% über den Jordan gegangen. Ganz davon abgesehen, dass das Netzteil nicht die erforderlichen Werte einhielt, es funktionierten auch keinerlei Sicherheitsvorrichtungen, welche das Netzteil vor einem solchen Schaden hätten schützen sollen. Dies kann später nicht nur zu Schäden im Netzteil führen, sondern auch am PC selbst.
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