Bei Wechselspannungsversorgungen ist der Leistungsfaktor (power factor - pf) definiert als das Verhältnis von Wirkleistung zu Scheinleistung. Verzerrungen der Sinuswellenform durch nichtlineare (Halbleiter-)Bauelemente oder Phasenverschiebungen zwischen Spannung und Strom durch induktive bzw. kapazitive Lasten führen zu einem Leistungsfaktor, der kleiner als 1 ist. Es tritt eine Blindleistung auf, die beim privaten Endabnehmer keine reale Arbeit leistet und auch den Stromzähler nicht beeinflusst, aber Verluste im Leitungsnetz sowie in Transformatoren und Generatoren beim Stromversorger hervorruft. Verzerrungen bringen außerdem wieder hochfrequente Oberwellen mit sich, die sich im Stromnetz ausbreiten und andere Geräte beeinträchtigen können. Die Aufgabe einer Leistungsfaktorkorrektur- (PFC-) Schaltung ist es daher, Verzerrungen zu minimieren und den Eingangsstrom mit der Spannung phasengleich zu machen, also das Netzteil aus Sicht des Stromversorgers wie einen Widerstand erscheinen zu lassen.
Schaltnetzteile ohne PFC haben nur einen Leistungsfaktor von 0.5-0.6. Deshalb ist eine PFC bei (> 50 / 75W konsumierenden) SNT in der EU seit dem 1. Januar 2001 vorgeschrieben. EN 61000-3-2 limitiert die zulässigen harmonischen Stromgrößen bis zur 39. Oberwelle in Absolutwerten, d.h. ein kräftigeres Netzteil muss einen effizienteren Leistungsfaktor aufweisen.
In unserem ersten Roundup 2004 hatten wir ein OCZ Netzteil, welches noch völlig ohne PFC daher kam. Auf unsere Anfrage damals konnte uns niemand so recht antworten. In den folgenden Roundups 2005 und 2006 waren hingegen alle Netzteile mit PFC ausgestattet. Hierbei ist zu bemerken, dass alle Hersteller von Markenprodukten auf aktives PFC bauen. Günstige Netzteile, zum Beispiel aus der unter 50 Euro Kategorie, benutzen allesamt noch passives PFC.
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