Der Frontside-Bus läuft typisch für Retail-Boards leicht über dem Soll von
133,33 MHz.
Bei 166 MHz Systemtakt ist die werksseitige Übertaktung weniger ausgeprägt.
Die Chipsatz-Register ausgelesen mit WPCrEdit offenbaren ein paar Einblicke
und die Geheimnisse des Soyo KT400 Dragon Ultra. Die Speichertimings bei 133/166
sind wie im BIOS eingestellt auf der schnellsten Stufe (2-2-2-5, Register 64h).
Delayed Transaction (Register 70h, Bit 1) ist wie erwähnt aktiviert. Der
berühmte ROMSIP-Parameter befindet sich in Register D0 und D1. Folgende
Einstellungen werden beim Soyo umgesetzt:
Normal: Register D0 = 17, D1 = A3
Fast: Register D0 = 16, D1 = F4
Ultra: Register D0 =15, D1 = F5
Hier der Screenshot bei 133/200. Typisch für VIA KT400 Chipsätze mußten wir
den Parameter RAS Precharge auf Einstellung "3" entschärfen. Da es jedoch
bei 200 MHz kein Timing 3T gibt, interpretiert der KT400 dies als 4T.
Bei 166 MHz synchron konnten wir die RAM-Timings wieder auf den schärfsten
Einstellungen fahren. Nur den ROMSIP-Parameter mußten wir wie erwähnt
von "Ultra" auf "Fast" entschärfen.
Overclocking
Wie üblich interessiert uns bei den Overclocking-Tests weniger der absolute
Übertaktungserfolg. Der ist von so vielen Faktoren abhängig, die nicht mit
dem Board zusammenhängen, daß wir uns im Gegensatz zu früher nicht mehr
zu absoluten Zahlen hinreißen lassen, nur damit anschließend Leser, die
weniger Glück hatten, enttäuscht sind. Nein, uns interessiert vor allem,
wie sich das Board beim Übertakten verhält. Es gibt nicht wenige Hersteller,
die auf diesem Gebiet mit ihren Kunden ein wenig Katz und Maus spielen,
Chipsatz-Timings bei steigendem Takt einfach ungefragt entschärfen (z.B
Command Rate auf 2T, obwohl man 1T im BIOS eingestellt hat, uvm), um
höhe OC-Erfolge vorzugaukeln
Wie man sieht gehört das Soyo KT400 Dragon nicht zu diesen Boards. Zumindest
in unseren vorgegebenem Testfenster skaliert das Board mit steigendem FSB linear,
was zeigt, daß Soyo die Timings so beläßt, wie sie der Anwender im BIOS eingestellt hat.
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