AMD hat heute offiziell seine neue Tablet-Plattform "Hondo" vorgestellt. Dabei kommen keine völlig neuen Komponenten zum Einsatz, vielmehr hat der kleinere x86-Riese vorhandenes für diesen speziellen Markt optimiert. Zentraler Bestandteil von "Hondo" ist die neue Z-60 APU, welche sich vom Vorgängermodell Z-01 lediglich in der TDP unterscheidet. Die zwei x86-CPU-Kerne takten weiterhin mit maximal 1 GHz und die GPU mit 275 MHz. Einen Turbo-Modus gibt es nicht, jedoch können die CPU-Kerne und die GPU unabhängig voneinander den Takt an die anliegende Arbeitslast anpassen. Die Absenkung der TDP von 5,9 Watt beim Z-01 auf jetzt 4,5 Watt hat AMD eigenen Angaben zufolge durch eine neue Revision des bekannten "Ontario"-Dies erreicht, wobei insbesondere Optimierungen am Power-Gating vorgenommen wurden. Hierdurch lassen sich einzelne Funktionsblöcke komplett von der Spannungsversorgung trennen, sodass die Leckströme der darin verbauten Transistoren praktisch auf Null reduziert werden können. Letztlich wird diese Technik genutzt, um Funktionseinheiten auf dem SoC (beispielsweise die PCIe-Lanes) vollständig zu deaktivieren, die in einem Tablet gar nicht oder nur aktuell nicht benötigt werden.
Da der "Ontario"-SoC selber noch nicht über eine I/O-Funktionalität verfügt, gesellt sich zur Z-60 APU noch der Fusion Controller Hub (FCH) A68M, welcher ebenfalls auf eine möglichst geringe Leistungsaufnahme getrimmt wurde. Hierzu hat AMD die angebotenen Schnittstellen auf zwei USB-3.0- und acht USB-2.0-Ports beschnitten. Die USB 1.1 Schnittstellen fallen komplett heraus. Für den Anschluss eines Laufwerks steht eine einzige SATA-6.0-Gbit/s-Schnittstelle bereit. Lohn der ganzen Arbeit soll eine Leistungsaufnahme der Gesamtplattform von 2,88 Watt im Idle, 3,89 Watt während des Surfens im Internet und maximal 4,79 Watt während der Wiedergabe eines 720p-Videos sein.
Unter dem neuen Marketingbegriff Start Now Technologie vereint AMD zudem ein Paket an weiteren Optimierungen an der Plattform, die einen besonders schnellen Wechsel zwischen besonders tiefen Schlafzuständen und dem Aktiv-Zustand (S0) ermöglichen sollen. Diese Optimierungen für Windows 8 dürften auch daran Schuld sein, dass vorerst keine Tablets mit Linux oder Android als Betriebssystem vorgesehen sind.
Zu den Design-Wins wollte sich das Unternehmen nicht näher äußern. Einige wenige Projekte seien allerdings in der Pipeline, auf die sich das Unternehmen konzentriere. Mit welchen Partnern dabei zusammengearbeitet wird, wollten die Sprecher ebenfalls nicht preisgeben. Zum Start von Windows 8 sei aber mit ersten Ankündigungen zu rechnen.
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