File-Sharing mit eDonkey – ein Konzept mit Potential?
Von: Nero24 10. Juli 2002 (Letztes Update: 14. Juli 2002)
eDonkey ist unverwundbar
Bei eDonkey ist das anders. Hier sind nicht nur die Dateien auf die Teilnehmer ausgelagert,
sondern auch die Server. Sprich: bei eDonkey gibt es keinen zentralen Suchserver, zu dem alle
verbunden sind. Nein, die Anwender selbst können Suchserver einrichten, wenn sie lustig sind.
Damit sind hunderte von verstreuten Suchservern online, die untereinander kommunizieren,
File-Listen (keine Files!) austauschen und sich die IPs von anderen Servern „weitersagen“. Das
eDonkey-Netzwerk
ist demnach völlig autark und somit immun gegen Deaktivierung eines zentralen Netzwerk-Knotens.
Daher dürfte eDonkey wohl das Netzwerk sein, das am längsten währen wird, denn es gibt keinen
Betreiber, gegen den etwa geschädigte Plattenfirmen, wie im Falle von Napster, klagen und
Einstellung des Dienstes erwirken könnten.
VARIABEL Bei eDonkey sind selbst die Server dezentral. Wehe dem, der keine aktuelle Serverlist
besitzt...
Doch dieses Prinzip hat natürlich auch einen gravierenden Nachteil! Wenn die Suchserver
von freiwilligen Anwendern gestellt werden, Anwendern mit einer normalen Internet-Verbindung
und damit einer dynamischen IP; woher soll der Client dann wissen, zu welchem Server er
verbinden kann? Genau das ist die Falle, in die eDonkey-Newbies immer wieder tappen. Sie
installieren den Client und dieser versucht 20 Minuten lang vergeblich zu einem Server zu
connecten. Nein, man muß dem Client sagen, welche Server gerade aktiv sind. Im Web findet der
Anwender ein dutzend Webseiten, auf denen man Listen mit aktuellen und aktiven Servern bekommen kann.
Die bekannteste Liste ist vermutlich die Maurice’sche. Einfach ansurfen, auf „Add all“ klicken
und schon besitzt der Client die neueste Serverliste. Dann steht dem erfolgreichen Connect zu
einem Suchserver auch nichts mehr im Wege.
Update
Das Hinzufügen der Serverliste per "Add all" Knopf (Javascript!) ganz unten auf
der Maurice'schen Seite
funktioniert offenbar nur mit dem MS Internet Explorer zufriedenstellend, wie ich mir eben habe
sagen lassen. Daher hier noch eine Alternative: die Serverliste speichert der Client in der
Datei server.met im eDonkey-Verzeichnis. Man kann sich im Web auch eine fertige server.met
mit aktuellen Servern herunterladen und einfach die alte auf der Festplatte damit ersetzen.
Und schon weiß der Client
über die aktuellen Server-IPs Bescheid. Eine Liste im server.met Format findet Ihr z.B. bei
Donkey-Tipps.
Eine weitere Besonderheit, die unmittelbar mit den dezentralen Server-Standorten zu tun hat,
ist die Suchfunktion an sich. Wer einen Suchbegriff eintippt und dann auf „Submit“ klickt, wird
sich vielleicht wundern, wie wenig Ergebnisse der Client ausspuckt. Das liegt daran, dass der
Client den Suchbefehl erst einmal nur an den Server schickt, zu dem er selbst verbunden ist.
Damit erhält der Anwender als Ergebnis nur jene Dateien, deren Besitzer ebenfalls mit diesem
Server verbunden sind und das sind je nach dem nur zwischen 10 und 5000 Leute; also nichts im
Vergleich dazu, wie viele Anwender im eDonkey-Netz online sind. Wer seine Suche auf weitere Server
ausdehnen will, der muß anschließend auf den „Extend Search“ Knopf drücken und die Suche wird auf den
nächsten in der Serverliste stehenden Suchserver ausgedehnt; ein weiterer Klick auf den Übernächsten
und so fort.
ZWEITE CHANCE Der Client sucht zunächst nur auf dem Server, mit dem man verbunden ist.
Wer das gesamte Netzwerk durchsuchen will, muß den "Extend Search" Button bemühen.
Ist gefunden, was man gesucht hat, nur noch auf „Download“ klicken und der Client fügt die
Datei zu den geplanten Downloads hinzu. In der Folgezeit versucht der Client nun automatisch, so viele
Download-Punkte wie nur irgend möglich im eDonkey-Netz ausfindig zu machen. Denn erinnern
wir uns: je mehr, desto besser. Die einzelnen User fügt der Client dann in die Liste hinzu
und springt in die jeweilige Upload-Warteschlange. Je nach dem, wie lange der Download-Partner
bereits online ist, kann es sein, dass sich bereits etliche Anwender in dessen Warteschlange
befinden. In diesem Fall kann der Client natürlich nicht sofort mit dem Download beginnen,
sondern muß warten, bis er an der Reihe ist. Bei genügend vielen Download-Punkten jedoch sollte
der Client bald einen Anwender gefunden haben, von dem er den Download beginnen kann.
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