Der Hypertransportlink; AMD’s Unabhängigkeitserklärung
Von: Bokill (Gast-Redakteur) 16. Januar 2004 letztes Update: 29. Januar 2004
4. Der entscheidende neue Stein
Der letzte entscheidende Stein zur totalen Unabhängigkeit ist, meiner Meinung nach, das Datentransportprotokoll Hypertransport. Mit dem K7 hatte AMD ja schon einen eigenen Sockel und ein eigenes CPU-Design gehabt, kreativ haben sie auch x86 mit 3DNow! erweitert. Natürlich sind alle Goodies (AGP, PCI, ISA, Gate A20 und andere Merkmale der „IBM PC kompatiblen PC’s“) aus der Intel-Welt übernommen worden, der K7 sollte ja unbedingt softwarekompatibel bleiben.
Ganz unabhängig war AMD damit aber noch nicht, denn sie hatten das EV-6 Verbindungsprotokoll für CPUs von DEC’s Alpha gekauft. Rein theoretisch könnten die Chipsätze für den K7 auch die Alpha CPUs mit dem Verbindungsprotokoll EV-6 damit betreiben - rein theoretisch! Im Zuge der Übernahme von Compaq durch HP wurde „zufällig“ die CPU Sparte für die Alphas von Compaq an Intel verkauft, da sonst Kartellrechtliche Schritte drohten. So wurde der Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben.
Nachtrag: Es gab sogar AMD-Alphalösungen
zu kaufen, die auf den Irongate von AMD setzten. Die Steckmechnik basierte auf
dem SlotA. Aber das Board wurde schon speziell für diese Lösung geschaffen,
denn ein korrektes Bios musste schon sein. Und ein Kostverächter war der Alpha
damals auch nicht, wer sich heute über Verlustleistungen von 100W Lustig macht,
kannte den Alpha nicht.
Vielen Dank für den Hinweis StephenS. ;-)
Was ist denn das besondere am Hypertransportlink?
1. Ein Konsortium
verwaltet die Wünsche der Mitglieder, dort wird das Transportprotokoll beständig weiterentwickelt, um so auch die Belange der anderen Anbieter zu befriedigen.
Ziel ist es die Projekte zu bündeln. Profit will dieses Konsortium nicht
erwirtschaften. Allerdings kostet eine Mitgliedschaft schon Geld. Durch die
Mitgliedschaft bekommt man weitere Einblicke in die Entwicklung von HTr. Als Laie
darf man aber vergleichsweise viel Infomaterial
sehen.
2. Es schien anfangs „nur“ ein Transportprotokoll für CPUs zu sein, aber in Wirklichkeit viel vielfältiger.
Dies war am Anfang der Veröffentlichung vermutlich eine Vernebelungsaktion.
Konkurrenten sollten so keinen Wind bekommen von dem geplanten Potential.
3. Intern schien es aber von Anfang an für Chip zu Chip-Verbindung vorgesehen
zu sein. Alle Nachrichten aus der Frühphase deuten schon an, dass eben nicht
nur eine neue CPU "Systemverbindung" ersonnen wurde.
Die Basismerkmale vom HTr-Link
& Topologie (Aufbau)
HTr sollte unbedingt PCI-Kompatibel sein:
Software sollte unbedingt problemlos auch in HTr-Umgebung laufen. HTr sollte
sowohl mit der Hardware, als auch mit der Treibersoftware verträglich sein.
Programmierer sollten sich keinen Kopf über HTr selber machen. HTr-Komponenten
werden aus der Sicht von Programmen wie andere Komponenten auch angesprochen. Ob
da eine Soundkarte, Grafikkarte, HTr-Komponente oder ein Netzwerkchip
angesprochen wird, ist funktionell gleich.
Die Topologie; Prinzipieller Aufbau des HTr-Links: Es werden nur Punkt zu Punkt-Verbindungen geschaffen.
Die Daten werden in Datenpaketen verschickt, wie es gegenwärtige Netzwerke im
LAN ebenso machen.
Bild 2 zeigt symbolhaft die Organisation der Daten in Paketen. Es wird aber auch
schon angedeutet, dass der Host ganz spezielle Begabungen hat, die ihn
unterscheiden von der Höhle (Cave) und dem Tunnel ;-). Der Host ist ein
Multitalent im Übersezten und Verteilen von Daten. Nur Simples durchreichen der
Daten ist nicht seine Sache.
Legoartige Erweiterbarkeit: Mainbordbauer spielen Lego. Mainboardbauer können gegebenenfalls weitere Glieder einfügen, 3 AGP und 10 PCI Verbindungen? Kein Problem! 3 AMD-8151 und 2 AMD-8111 könnten theoretisch dies problemlos ermöglichen (ob dies sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt). Die Grundstrukturen für die legoartige Erweiterbarkeit bilden 3 Grundbausteine.
Host, Tunnel und Cave. Die folgenden Seiten erläutern die Grundfähigkeiten der
"Legobausteine".
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