Bandbreiten/Angaben zum Hypertransportlink
AMD unterscheidet hier zwei Familienmitglieder in der Art und Weise der HTr-Anbindung. Zum einen den Athlon 64 mit zwei einzelnen Verbindungen, die aber auch zusammengeschaltet werden können zu einem einzelnen HTr-Link mit 16 Bit; und den Opteron, der von Natur aus 3 HTr-Links besitzt. Jeder einzelne Opteron HTr-Link hat eine Pfadbreite von 16 Bit. Die 16 Bit bedeuten 16 Bit für den Hinkanal und separat 16 Bit für den Rückkanal.
Die Bandbreite des HTr-Links wird folgendermaßen berechnet:
Hinkanal 16 Bit x Taktfrequenz des HTr-Links 800 MHz x 2 da die Daten im
DDR-Verfahren übertragen werden.
Macht 25600 MBit/sek.
Angaben zur Bandbreite/Geschwindigkeit des Systems werden aber in Byte/sek. angegeben.
8 Bit = 1 Byte
25600/8 MBit/sek. = 3200 MByte/sek. = 3,2 GBytes/s
Das Bild zeigt die zwei möglichen Arten der Kommunikation. Die ersten
Revisionen des HTr Standards legten großen Wert auf den Gastgeber. Nur er
wusste wohin die Datenpakete hin mussten, deswegen nannte sich dies Art der
Datenverwaltun/Steuerung Host Reflected Routing. Ab der Revision 1.1 im Herbst
2003 bekamen die einzelnen HTr-Bausteine viel mehr Autonomie, das Verfahren
nennt sich Peer to Peer Routing.
Die Summe des Hin und Rückkanals ergeben beim Opteron demnach eine Gesamtbandbreite von 6,4
GBytes/s.
Der Athlon 64 hat die gleiche Bandbreite, da hier die zwei 8 Bit HTr-Links zusammengelegt werden.
AMD kennt dazu noch eine weitere feinere Unterscheidung cHypertransport und Hypertransport.
cHypertransport steht für kohärenter HTr und ist speziell für Prozessor-Prozessor-Verbindungen konzipiert worden.
AMD spricht auch von HTc und in diesem Speziellen Fall kann kein Mitglied des
HTr-Konsortiums reinreden. Eigentlich ist es gar zulässig, dass für ganz
spezielle CPU-CPU Kommunikation jedes HT-Mitglied seine eigene Lösung bastelt.
Diese Sonderform ist deswegen notwendig, da so der Zusammenhalt der Daten in
einem Mehrfach CPU-System noch ganz eigenene Anforderungen stellt.
Hypertransport ohne diesen Zusatz „c“ dient der Verbindung von HTr-Links
zwischen allen möglichen HTr-Komponenten.
Der Opteron in seiner maximalen Bandbreite hat demnach 3 x 6,4 Gbytes/s, da 3 HTr-Links vorhanden sind. In der Praxis ist dies aber eine Milchmädchenrechnung.
Dazu kommt die Bandbreite des Doppelten Speicherinterface.
64 Bit für den einzelnen Speicheriegel x 2 für das doppelte Speicherinterface x 2 für das DDR Übertragungsverfahren x 200 MHz für die Taktfrequenz
= 51200 MBit/sek. = 6400MByte/s = 6,4GByte/s Speicherbandbreite
Theoretische Gesamtbandbreite des Opterons 3x HTr-link + Speicherbandbreite = 3 x 6,4 Gbytes + 6,4 Gbytes = 25,6 Gbytes/s
25,6 Gbytes/s
Wie schon beschrieben ist aber dies eine Milchmädchenrechnung, denn welcher Opteron hat ein vollständig beschaltetes Interface?
Der einfache Konsument jedenfalls nicht. Nur die ganz fetten Maschinen mit 4 und erst recht 8 Opterons können diese theoretische Bandbreite erreichen. Die Gesamtbandbreite eines 4-fach Opterons spare ich mir auf, da dies nur zu einer größeren Verwirrung führt.
Tatsache bleibt aber, dass die Speicherbandbreite ungebremst mitwächst mit jedem weiteren Opteron im System.
Jeder Opteron liefert automatisch eine weitere „Northbridge“ mit. Bei den klassischen anderen Lösungen in der x86 Welt, muss der Speicher mühsam über die externe Northbridge des Chipsatzes und bleibt limitiert auf die Bandbreite der einzigen Northbridge. (Northbridge ist nicht mehr ganz korrekt, da die klassischen Northbridges doch mehr sind als Speicherinterfaces).
Dem einfachen Konsumenten bleibt „nur“ eine Bandbreite von einem HTr-Link mit
3,2 GByte/s hin und 3,2 GByte/s zurück übrig.
Die Summe HTr ist demnach 6,4 GB/s. Dazu kommt noch das 64 Bit Speicherinterface (3,2 GB/s ), wenn man die Gesamtbandbreite des Systems haben will.
Ein Einzelopteron/AthlonFX64 haben folgende Bandbreiten: HTr-Link 6,4 GBytes/s + 6,4 GBytes/s (bei PC3200) . Dies ergibt “nur”
12,8 GBytes/s Gesamtbandbreite, da kann ein gewisser Konkurrent nicht wirklich mithalten. Nicht wirklich, weil die Speicherlatenzen deutlich die Konkurrenz übertreffen. Papierform ist nicht alles.
;-)
Der Konsumentenhammer Athlon 64
für Sockel 754 hat ein halbiertes Speicherinterface, daher ist dort die Gesamtbilanz für das System 9,6
GByte/s... auch nicht wirklich schlecht für eine kommende Billiglösung in einem Jahr.
;-)
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