Dieses mal haben wir uns dafür entschieden, im Abschnitt "Individuelle Konfiguration" das Konfigurationstool YaST in den Mittelpunkt zu stellen.
Die Abkürzung YaST steht dabei für "Yet another Setup Tool", was soviel heißt wie "Noch ein weiteres Installationswerkzeug". Man kann YaST durchaus als einen Dreh- und Angelpunkt im SuSE Linux System bezeichnen, denn von hier ist es problemlos auch für Laien möglich, alle wichtigen Einstellungen am System vorzunehmen.
Egal ob es um die die Installation von Software, die Konfiguration von Hardware oder die Einrichtung von Serverdiensten geht, an YaST führt kaum ein Weg vorbei. Nach dem Start von YaST und der Eingabe des zwingend benötigten root-Passworts ist jedoch Vorsicht und genaues Nachdenken gefragt, denn nicht selten führen falsche Einstellungen zu allem, nur nicht zu den gewünschten Resultaten. Prinzipiell ist YaST sehr logisch und gut strukturiert aufgebaut und selbst der unerfahrene Benutzer findet unter den sieben verschiedenen Kategorien "Software", "Hardware", "System", "Netzwerkgeräte", "Netzwerkdienste", "Sicherheit und Benutzer" und "Andere" alle gesuchten Einstellmöglichkeiten.
Eine der wohl nenneswertesten Optionen in YaST stellt das sogenannte "Novell AppArmor" dar. Bei der ursprünglich von der Firma Immunix entwickelten Software handelt es sich um eine Art Firewall für Betriebssystem und Software. Laut Novell soll "Novell AppArmor" die Möglichkeit, in ein Linux-System einzudringen, auf ein Minimum reduzieren und somit sowohl für Heimanwender als auch für Unternehmen höchste Sicherheit bieten.
Das Paket wird mit Hilfe von YaST aufgerufen und schreibt sich nach dem ersten Start automatisch in den Runlevel-Editor hinein und ist somit nach jedem Neustart von Anfang an aktiv. Beim ersten Start von "AppArmor" führt ein Assistent den Benutzer durch das Aufstellen von Regeln und Einstellungen zum Schutz des PCs.
Ein weiterer sehr erwähnenswerter Punkt ist die Konfiguration des HTTPD-, oder auch Apache-Server. Dieser Servernetzwerkdienst ist der Standard-Webserver von Linux und lässt sich durch YaST unwahrscheinlich einfach konfigurieren. Beim ersten Start des HTTPD-Server kommt auch hier ein Assistent zum Einsatz, der den Benutzer nach Einstellungen wie dem "Document Root" (Wurzelverzeichnis des Webservers), "Netzwerkport" uvm. fragt. Sofort nach der Einrichtung wird der Apache gestartet und lässt sich unter der IP-Adresse aufrufen. Dort meldet sich dann der Standard-Apache-Bildschirm mit dem motivierenden Satz "Es klappt! Der Apache-Webserver ist auf dieser Website installiert!".
Doch nicht nur die Administration des Webservers läuft sehr einfach über YaST. Auch ist es kinderleicht und mit nur ein paar Klicks möglich, eine Schnittstelle in die Windows-Welt zu schaffen. Genau wie auch bei Ubuntu heißt der Schlüssel hierbei SAMBA.
SAMBA wird, wie schon erwähnt, ebenfalls über YaST konfiguriert. Das Modul ist unter der Kategorie "Netzwerkdienste" zu finden. Nach dem Start dieses Moduls werden alle Informationen aus der SAMBA Konfigurationsdatei (/etc/samba/smb.conf) geladen und das grafische Konfigurationsfrontend startet.
Im nun folgenden Menü ist es nun möglich, alle wichtigen Einstellungen, wie beispielsweise Startart (System/Manuell) und Firewalloptionen zu treffen. Hier ist darauf zu achten, dass der Port für SAMBA freigegeben wird, da sonst keine Verbindung nach außen möglich ist. Im Reiter "Shares" ist es dann möglich, die freigegebenen Verzeichnisse auszuwählen.
Sobald die Einstellungen dann gespeichert wurden, ist der SAMBA-Dienst aktiv und kann verwendet werden.
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