Nach der Installation von Ubuntu startet der PC neu und der soeben installierte Bootmanager meldet sich zu Wort. In diesem kann man nun zwischen dem schon installierten Windows XP Professional und dem neu hinzugekommenem Ubuntu Linux wählen.
Nachdem man im Bootmanager "Ubuntu" ausgewählt und mit >>ENTER<< bestätigt hat, zeigt Ubuntu das erste Mal sein wahres Gesicht.
In der aktuellen Maske muss der in der Installation vergebene Benutzername und das Passwort eingegeben werden. Nach der Eingabe startet Ubuntu mit dem GNOME Desktop. Ein Start über KDE ist nur durch den extra Download, oder etwa die Verwendung von Kubuntu möglich, da auf der CD die Daten für KDE fehlen. Auf der Installtions-CD von Kubuntu hingegen ist nur der KDE Desktop zu finden, wobei allerdings der Leistungshunger wesentlich größer ist als beim Produktbruder mit dem GNOME Desktop.
Das Design von Ubuntu ist in beruhigenden Brauntönen gehalten, welches für KDE oder Windows XP verwöhnte User ziemlich gewöhnungsbedürftig ist. Allerdings lassen sich die Vorteile wie Geschwindigkeit und Übersichtlichkeit nicht von der Hand weisen. Zudem ist es auch möglich weitere Themen für GNOME aus dem Internet herunterzuladen, denn ob die 8 standardmäßig installierten Themen den Ansprüchen der User ausreichen, ist fraglich.
Den Anwender von Ubuntu erwartet nicht nur einen schlichten Desktop, sondern auch der Datei-Browser "Nautilus", welcher mehr auf Geschwindigkeit als auf Features getrimmt ist.
Eines der größten "Was ist denn das hier?" Momente wird der ehemalige Windows-Benutzer wohl beim Öffnen von Nautilus haben, denn es gibt nicht diese "alt"bekannte Anordnung, in der man die einzelnen Festplatten sieht, sondern alles geht vom Wurzelverzeichnis "/" aus. Der gesamte Festplattenspeicher (soweit er für Ubuntu partitioniert wurde) baut auf dem Wurzelverzeichnis auf. Aber nicht nur die Festplatten befinden sich im Wurzelverzeichnis, auch die Massenspeicher-Laufwerke wie CD-ROM oder DVD-ROM befinden sich im Wurzelverzeichnis (/media/).
Ubuntu bietet eine vielfältige Auswahl an Einsatzmöglichkeiten und Software, wobei bei der Standardinstallation Pakete wie zum Beispiel der FTP-Server pure-ftp, der Web-Server Apache 2, der Browser Firefox 1.0.2 und Mozilla 1.7.6, der Instant-Messanger GAIM 1.1.4, das CD-/DVD-Brennprogramm k3b, der Datenbankserver MYSQL 4.0.23, das Officepaket OpenOffice.org 1.1.3 und der WinAMP-Clone xmms 1.2.10 installiert werden. Die komplette Liste der standardmäßig installierten Pakete von Ubuntu ist in der Software-Paket Übersicht, auf der Homepage von Ubuntu zu finden.
Direkt nach der Installation ist je nach Einstellung höchstens der DHCP-Port geöffnet, wodurch selbst bei der Standardinstallation hohe Sicherheit für das System gewährleistet ist.
Nach der Standardinstallation ist es problemlos möglich, MP3-Dateien über den mitinstallierten XMMS-Player zu hören oder sich AVI oder MPEG Filme anzuschauen. Somit ist Ubuntu von Anfang an voll einsatzfähig und es müssen keine extra Einstellungen vorgenommen werden.
Wem es in den Fingern juckt der kann auch mit Ubuntu spielen. Es existiert eine immer größer werdende Vielfalt an PC-Spielen für Linux. Das einzige Problem ist die 3D Unterstützung der Treiber, denn die Standardtreiber für aktuelle ATI und NVIDIA Karten unterstützen zurzeit keine 3D-Anwendungen. NVIDIA hat jedoch schon reagiert und bietet Linux-Treiber mit 3D-Unterstützung an. Die genaue Anleitung zur Installation ist im Online-Guide für Ubuntu zu finden.
Auch eines der "alten" Probleme von Linux wurde mit Ubuntu in den Griff bekommen. Die Einbindung von USB-Sticks in das System funktioniert soweit wir dies beurteilen können recht gut. Ubuntu wies bei 8, sowohl aktuellen als auch älteren USB-Sticks keinerlei Fehler auf.
Was die Onlineupdates bei Ubuntu angeht, gibt das Ubuntu-Team ein gutes Vorbild für alle anderen Distributoren. Es ist möglich, sich in eine Mailingliste einzutragen, um immer auf dem neuesten Stand zum Thema Sicherheit und Updates zu sein. In der Mail erscheint keinerlei Werbung oder SPAM, sondern nur die konzentrierte Masse an News rund um die Sicherheit von Ubuntu. Das automatische Updatesystem von Ubuntu ist sehr ausgereift und meist sind die Updates gut einen Tag früher verfügbar, als die des großen Bruders Debian. Natürlich werden alle Updates auch online, unter http://www.ubuntulinux.org/support/documentation/usn/ zum Download angeboten.
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