Der Zusammenbau des Asus A7M266-D Systems gestaltet sich mit Standard-Komponenten problemlos. Das Board wird
wie erwähnt im Jumper-Modus auf 133 MHz ausgeliefert - der Default-Einstellung für den AMD Athlon MP.
Connectoren für Fans sind mehr als genug vorhanden und sämtliche übrigen Anschlüsse sind auf dem Mainboard
und im Handbuch sowieso beschrieben.
Probleme jedoch kann es bei der Verwendung üppiger Hochleistungkühler geben. Zum einen stehen einige
Kondensatoren rund um die beiden CPU-Sockel äußerst ungünstig und zweitens sind die Löcher für
schraubbare CPU-Kühler wie etwa dem Alpha 8045 nicht gebohrt. Damit sind viele der beliebten
Power-Cooler nicht mehr einsetzbar. Problemlos auf das Board jedoch passen gängige 60 mm Kühler, sowie zum Beispiel
der Noisecontrol Silverado und der Redcooler P-1600BB.
Bei der Auswahl der PCI-Slots hilft mal wieder die im Handbuch abgedruckte INT-Request Table. Allerdings
entspricht diese nicht dem aktuellen Stand, so daß wir die derzeit gültige hier anmerken möchten.
Sofern man den Onboard-Sound nicht verwenden möchte, empfiehlt sich für Soundkarten der PCI-Slot 3 (Onboard-Sound
im BIOS deaktivieren!). Die beiden übrigen 32-Bit Slots können wie man sieht frei bestückt werden.
Laut AMD und Asus können für den Dual-Betrieb ausschließlich AMD Athlon MP Prozessoren verwendet werden.
Jedoch haben unsere beiden Athlon XP 1500+ CPUs ebenso funktioniert, wie zwei Duron Spitfires. Allerdings
gibt hier natürlich niemand die Garantie, daß es funktioniert, da weder der Duron, noch der Athlon XP, noch
der Athlon "Thunderbird" exemplarweise auf ihre Dual-Tauglichkeit überprüft werden. Es kann funktionieren,
muß aber nicht. Das ist abhängig von den individuellen Exemplaren, die man besitzt. Erwirbt man dagegen
reinrassige Athlon MPs, kauft man die getestet Dual-Fähigkeit gleich mit.
So begrüßt uns das Board beim ersten Startversuch. Übrigens werden auch die Athlon XP CPUs als MPs erkannt, sofern
zwei davon im System stecken.
Auf diesem Foto sehen wir das Advanced BIOS des A7M266-D. Im Jumperfree-Modus kann man hier den Frontside-Bus
Takt in 1 MHz Schritten bis 180 MHz verstellen. Wir haben das Board jedoch im Jumper-Mode (133 MHz) betrieben, wie
es ab Werk ausgeliefert wird. Im Bild ebenfalls zu sehen die Option "System Performance", welche die Parameter
"Fast Writes", "Delayed Transaction", "AGP to DRAM Prefetch" und "PCI to DRAM Prefetch" regelt. Da Asus die kritische
Killer-Option "Delayed Transaction" für uns völlig unbegreiflich nach wie vor an die
System-Performance "Turbo" koppelt, haben wir das System im
Normal-Modus betrieben. Die für die Performance wirklich entscheidenden Parameter werden dadurch nicht tangiert
und so verwundert es auch nicht, daß die Benchmark-Werte zwischen Normal- und Turbo-Mode nur im Bereich der
Meßgenauigkeit voneinander differieren. Daher können wir nur jedem Anwender empfehlen, das Board ebenfalls
im Normal-Modus zu betreiben.
Das Chipset-BIOS des A7M266-D unterscheidet sich im Grunde nicht von den Interfaces anderer Asus-Mainboards. Die
wichtigsten Optionen sind vorhanden, allerdings können viele davon wie erwähnt nicht frei belegt werden, da Asus
sie an die Option "System Performance" gekoppelt hat. Die oben erwähnten Optionen können nur dann
einzeln manipuliert werden, wenn man die Werte setzt, sofort ohne das Menü zu wechseln mit F10 abspeichert und
das BIOS verläßt. Beim nächsten Aufrufen des BIOS jedoch werden die Optionen umgehend wieder auf den Wert gesetzt,
der durch die "System Performance" vorgegeben wird. Insofern fühlt man sich hier ein wenig bevormundet und Asus
sollte sich bei Gelegenheit vielleicht mal überlegen, ob diese Methode wirklich notwendig ist oder nicht doch mehr
Unmut als Vorteile hervorruft.
Im Boot-Menü des BIOS finden wir zwei Einträge namens MPS 1.4 Support und MPS Table. Auch das neueste Handbuch
schweigt sich über die Hintergründe dieser Optionen aus. Mittlerweile jedoch wissen wir, daß der MPS
1.4 Support aktiviert werden sollte, wenn Windows XP mit zwei CPUs zum Einsatz kommt. Für NT, 2000 oder gar
einem Non-SMP OS dagegen sollte es deaktiviert bleiben! Die MP Table muß grundsätzlich aktiviert werden, wenn
das System im Dual-Modus gefahren werden soll.
Die Installation des Betriebssystems, in unserem Falle Windows XP Professional (die Home-Edition unterstützt
keine SMP-Systeme), gestaltet sich erst einmal völlig problemlos. Das System wird von Windows XP sofort als
Dual-System mit zwei CPUs erkannt.
Am Ende der Installation benötigt das System noch die letzten Updates für den Chipsatz, die Windows nicht in der
Lage ist bereitzustellen. In unserem Falle handelt es sich um das AMD Treiberpaket
1.30 und die neuen IDE-Treiber 1.43. Die Treiber könnt Ihr aus unserem FAQ/Files-Bereich downloaden.
Die erste Hürde war völlig überraschend der Grafiktreiber für die nVidia GeForce 3. Damals war die neueste Version
der Detonator 23.11 und damit quittierte das System das Verlassen einer Grafik-Anwendung jeweils mit einem totalen
Systemfreeze. Auch die älteren Versionen machten uns nicht glücklicher. Mittlerweile wissen wir,
daß es sich dabei um einen SMP-Bug im nVidia-Treiber handelte. Vor ein paar Tagen sind
die 27er Versionen released worden, die dieses Phänomen nicht mehr aufweisen. Doch das half uns damals
natürlich auch nicht weiter.
Aber nicht nur die Grafik-Treiber machten Ärger. Einige Programme oder Treiber ließen sich erst gar nicht
installieren, wenn sie ein Dual-System vorfanden
und andere wiederum, etwa die Video-Schnitt Software von Pinnacle, quittierte in der Version 7.09 den Programmstart
kurzerhand mit einem kommentarlosen Verlassen des Programms, während die ältere Version 7.04 problemlos auch mit
dem Dual-System
zusammenarbeitete. Völlig verdrehte Welt also. Hier gibt es von Seiten der Software-Häuser noch eine ganze Menge zu tun, ehe
man von breiter Unterstützung für SMP-Systeme sprechen kann - und dabei reden wir noch nicht einmal von SMP-Fähigkeit
der Anwendungen, Programme also, die beide Prozessoren des Systems auch wirklich zu ihrem Vorteil nutzen können.
Dennoch gibt es natürlich auch für den x86-Bereich bereits einige brauchbare SMP-Anwendungen, die wir uns für die
Benchmarks gleich im Anschluß herausgegriffen haben.
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