Ein Highlight in der Historie unserer Mainboard-Tests war sicherlich der Test eines VIA KT333 Prototypen im Februar dieses
Jahres, vier Wochen vor der offiziellen Vorstellungen. Aus heiterem Himmel war dieses Juwel bei uns eingetrudelt und
wir nutzten die Gelegenheit, unseren Lesern weltexklusiv einen ersten Blick auf die kommende DDR333-Ära zu verschaffen.
Doch auch sonst konnten wir uns über positive Erlebnisse bei den Tests gewiß nicht beklagen.
Der Knüller...
Zu erwähnen wäre hier der furiose Auftritt des EPoX EP-8KHA+, das erste Board mit VIA KT266A Chipsatz, das uns erreichte.
Es war derart
dramatisch viel schneller war, als alles bis dato getestete, daß wir anfangs an der Integrität des
aufgelöteten Taktgebers zweifelten. Doch alles ging mit rechten Dingen zu.
Der KT266A beflügelte die Sockel A Plattform,
wie kein Chipsatz davor oder danach. Das ganze kam zu einer Zeit, als AMD mit dem Thunderbird deutlich hinter Intel
zurückhinkte. Zeitgleich mit dem KT266A wurde damals auch der Athlon XP vorgestellt, der die Performance-Krone
wieder ins grüne Lager zurückholte. Wie sehr dies auch der Verdienst des neuen Chipsatzes war, zeigen Benchmarks
wie dieser aus jener Zeit - alle durchführt mit unserem TBird 1000C.
Die Überraschung...
Als die positive Überraschung der letzten 18 Monate entpuppte sich der nVidia nForce Chipsatz. Als Grafik-Chip Hersteller
eine Ikone, als Produzent von Mainboard-Chipsätzen ein blutiger Anfänger. Und dennoch zauberten die Kalifornier
einen Sockel A Chipsatz vom Feinsten auf's Parkett. In Sachen Performance an vorderster Front, gespickt mit Features,
die den Kenner mit der Zunge schnalzen lassen.
Ein Dual-Channel DDR-Speichersystem für Personal Computer kann man
derzeit nur von nVidia kaufen! Dazu noch Dolby Digital Sound in den D-Versionen des Chipsatzes, HyperTransport
als Kommunikationspfad auf dem Mainboard und eine Onboard-Grafik, die jener handelsüblicher Standalone-Karten um
nichts nachsteht. Wem das nicht genügt: die nForce-Boards bieten zusätzlich einen AGP-Slot, um trotzdem jede beliebige
Grafikkarte einsetzen zu können.
Daß der nForce die Sockel A Welt trotzdem nicht revolutioniert hat, liegt vor allem
an zwei Faktoren: zum einen ist der Chipsatz gegenüber seinen Mitbewerbern aus dem fernen Osten um den Faktor 5 zu teuer
und zweitens gelang es den Amis nicht, einen bugfreien PCI-Bus auf die Beine zu stellen. Der nForce hatte je nach
Chipsatz-Programmierung mit ausgeprägten Write-Performance Problemen zu kämpfen, was diese Boards vor allem für
Raid-Systeme und Videoschnitt quasi unbrauchbar machte. Dennoch war der nForce ein Warnschuß und ein Vorgeschmack dessen,
was uns in ein paar Tagen mit dem nForce 2 erwarten wird.
Der Preisbrecher...
Wer heute ein Mainboard für den AMD Athlon kauft und mehr als 120 EUR dafür bezahlen soll, der steht lachend auf und geht.
Das war nicht immer so. Für Mainboards wie das Abit KG7-Raid etwa veranschlagten die Händler damals satte 500 Mark und mehr
und selbst die zivilen Ausführungen schlugen mit kaum weniger zu Buche!
Daß
sich das mittlerweile dramatisch geändert hat, verdanken wir natürlich zum einen den zahlreichen Alternativen, die sich dem
potentiellen Käufer im Gegensatz zu damals heute bieten und zum anderen einer Firma namens Elitegroup, die Sockel 7 Preise
im Sockel A Establishment salonfähig machte. Es mutete zu jener Zeit beinahe an wie ein Witz. Preise von unter 160 DM
für ein DDR-Mainboard mit Sound und LAN - die müssen sich doch verrechnet haben? Wie auch immer - der Preissturz in
den Folgemonaten bei den Konkurrenten war jedenfalls nicht zu übersehen.
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