AOpen AK77-8X Max - Installation
Mit Spannung wurde wieder einmal die Kühler-Installation erwartet. Gerade Modelle des Herstellers Thermalright sind für ihre mächtigen Ausmaße (und den damit verbundenen Platzproblemen) bekannt. Für den anzunehmenden "worst case" musste allerdings der wohlbekannte Alpha herhalten.
Unser Sample des Titan TTC-D5T Kühlers gehört zwar nicht zu den kleinsten Vertretern seiner Zunft, doch der nach unten hin schmaler werdende Kühlkörper besitzt eine gewisse Toleranz. Ein kurzes Probeliegen des Alpha PAL8045 erbrachte allerdings die Erkenntnis, dass ein Kondensator dezente Einschränkungen in der Kühlerauswahl bewirkt. Dieser verhindert ein korrektes Aufliegen auf dem Sockel.

Hier der kleine "Stolperstein", den AOpen den verwöhnten Overclockern in den Weg geräumt hat. Platinen mit KT400 Chipsatz erlauben größtenteils das bequeme Unlocken der aktuellen AMD CPUs mit Thoroughbred-Kern. Auch das AK77-8X Max reiht sich natlos in diese Riege ein.Wer allerdings mit dem Gedanken spielt, den Prozessor synchron zum Speicher (166/166 MHz) betreiben zu wollen wird erst einmal eines Besseren belehrt. Bei vielen Boards genügt es, den Multiplikator herunter zu setzen und den FSB auf 166 MHz einzustellen. Nach einem anschließenden Neustart liegen diese Werte (meistens) an. Das AK77-8X Max verlangt hier allerdings das Setzen des Jumpers auf 166 MHz. Dies bewirkt, dass diese Frequenz sofort beim Einschalten anliegt und das BIOS noch keine Möglichkeit hat, den Multiplikator herunter zu setzen. Erst das manuelle Unlocken via Silberlack, Leitgummi oder Draht führt zum Erfolg, da dadurch der Default-Multiplikator herab gesetzt wird. Die System-Geräte laufen bis 166 MHz durch das Greifen eines Teilers regelkonform. Was den Betrieb bei 200 MHz angeht, müssen wir leider passen. Bei Aktivierung meldete uns die Stimme des Diagnosesystems einen CPU-Fehler. Allerdings haben sowohl Prozessor als auch Speicher bereits bewiesen, dass sie mit 200/200 MHz synchron laufen können. Der beim AK77-8X Max verwendete Clock-Generator "Cypress W312-02H" unterstützt definitiv einen 1:6 Teiler. Eine kurze Kontrolle mit dem PC-Geiger bescheinigte uns auch einen PCI-Takt von 33,4 MHz - nur booten wollte der Kandidat nicht.

Nach wie vor halten die AOpen Programmierer am "Processor Number Feature" fest - eine für AMD-CPUs allerdings fragwürdige Geschichte. Ersichtlich sind hier auch zwei Zusatzfeatures, die von nützlicher und optischer Natur sind. Die "EzRestore" Funktion ermöglicht es dem User, eine Art Systemwiederherstellungspunkt zu definieren. In Verbindung mit der beigelegten Software wird die OS-Partition überwacht und kann gegebenfalls problemlos zurück gesetzt werden. Wer als kurz mal einen neuen Treiber zum Testen installieren will, kann komfortabel wieder den Ursprungs-Zustand herstellen. Im Test ergaben sich allerdings Probleme mit Festplatten, die zwei Betriebssysteme beherbergen. Hier bricht das Programm die Installation mit einer Fehlermeldung ab. "Vivid BIOS" erlaubt das Erstellen von individuellen Boot-Screens durch das Einbinden von GIF-Dateinen. Nicht lebenswichtig aber ein gelungener optischer Gag ... ;)

Kritisierten wir in der Vergangenheit noch die spartanischen Tuning-Möglichkeiten beim Speicher-Timing, so wurden wir dieses Mal angenehm überrascht. Sämtliche relevanten Optionen sind vorhanden um auch störrischen Speicher zu bändigen. Seltsam ist allerdings eine Tras von 5T bzw. 6T - der KT400 Chipsatz kennt nur 6T bzw. 7T. Eventuell beseitigt AOpen diesen kleinen Schnitzer in einer der kommenden BIOS Versionen. Eine KT400-Unart ist das Festfrieren auf AGP 8x sobald eine Karte mit Radeon 9700 Pro Chip zum Einsatz kommt. Ist man aufgrund von Stabilitätsproblemen gezwungen, auf AGP 4x zu schalten, weigert sich die Platine strikt eben Solches zu tun. Das AOpen AK77-8X lief allerdings beim Probelauf mit der ATi-Karte ohne Probleme - kein Absturz war zu verzeichnen.

Eine übertaktete CPU schreit nicht selten nach mehr Spannung um die Stabilität zu gewährleisten. Das AOpen AK77-8X Max bietet hier den allgemeinen Standard mit einer maximalen Vcore von 1.85 V. Der erforderliche Multiplikator kann im BIOS justiert werden. Abhängig von der Jumper-Position des FSB kann dieser in 1 MHz-Schritten erhöht werden.
Auch widerspenstige Grafikkarten wurden bedacht. Sollte diese einmal einen "Schluckauf" bekommen, so kann ausgehend vom Default-Wert (1,50 V) auch der AGP-Slot mit bis zu 1.60 V bedacht werden.
Wer sein System bzw. dessen Speicher am Limit bewegt, benötigt meistens auch hier eine Anhebung der Spannung. Beim AK77-8X max ist allerdings bereits bei 2.65 V Ende. Nicht selten sind hier 2.80 V oder mehr erforderlich, um dem System die benötigte Stabilität zu verschaffen.
Das AOpen AK77-8X Max glänzt mit einer Fülle an Onboard-Features. Wer diese nicht benötigt, kann sie problemlos im BIOS deaktivieren. Gerade Serial-ATA und Firewire dürften für die meisten User (zumindest momentan) relativ nutzlos sein. Der dadurch erlangte Ressourcen-Gewinn ist jedenfalls nicht zu verachten.
Leider ist es beim Testkandidaten nicht möglich, den jeweiligen PCI-Slot manuell mit einem IRQ zu versorgen. Da sich das Handbuch über eine genaue INT-Request Table ausschweigt, bleibt dem Anwender nur das Ausprobieren. Die "APIC"-Option bietet das BIOS nicht.
Der Überhitzungs-Schutz wird mittels einer Attansic-Schutzschaltung realisiert. Das Ganze funktioniert allerdings nur in Verbindung mit Athlon XP Prozessoren. Bei zu hoher Temperatur schaltet sich das System ab, um die CPU vor dem Hitzetod zu bewahren.
Neben den allgemeinen Spannungs-, Drehzahl- und Temperatur-Werten beinhaltet das Health-Menü auch die "Silent BIOS" Option. Hier können sowohl die Drehzahl des CPU-Lüfters, als auch die eines Gehäuse-Lüfters geregelt werden. Die Rotationszahl kann stufenlos (in 1 Prozent-Schritten) eingestellt werden. Zur Auswahl stehen "Disabled" (beide auf 100 %), "Smart Control" (Lüfter gehen bei Erlangen einer gesetzten Temperatur auf Maximal-Drehzahl) und "Fixed" (beide auf drehen mit dem gesetzten Wert).
Zusätzlich zur BIOS-Option kann auch unter Windows das Ganze geregelt werden. Die erforderliche Software liegt dem Lieferumfang bei. Wer also nächträglich etwas angleichen will, ist nicht zu einem Reboot gezwungen. Weitere Information zu "SilentTek" findet man bei AOpen.
Indepth Shot
Das AOpen AK77-8X Max läuft mit einem FSB von 133.02 MHz. Ob diese "Untertaktung" sich in den Benchmarks nachteilig auswirkt, werden wir im Anschluss sehen.
Am Ende der Installation benötigt das System noch die letzten Updates für den Chipsatz (VIA 4in1 Paket 4.43) bzw. der Onboard-Komponenten, da Windows XP nicht in der Lage ist, diese bereit zu stellen. Die Treiber könnt Ihr aus unserem FAQ/Files-Bereich downloaden. Weitere Informationen zur Konfiguration von AMD-Plattformen findet Ihr in unserem ausführlichen AMD Config Guide...
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