Shuttle AK37GTR

Besaßen Platinen von Shuttle in der Vergangenheit ein schlichtes braunes PCB, so erstrahlt das AK37GTR in einem farbenfrohen Blau. Durch die letzten Platinen (AK31, AK35) hatte sich der Hersteller einen guten Ruf in OC-Kreisen verschafft. Scheinbar beabsichtigt man nun auch, den Kreis der Modding-Freaks mit einzubeziehen. Glichen sich die beiden Vorgänger Platinen noch stark vom Layout her, so hat das AK37GTR eindeutig eine Frischzellenkur auf diesem Gebiet erhalten. Die 4 x 184-Pin DIMM-Sockel bieten Platz für bis zu 4 GB DDR SDRAM Speicher-Module, wobei es hierzu noch ein sinnvolles Feature gibt - doch dazu später. Shuttle folgt dem allgemeinen Drang zu 6 PCI-Slots nicht mehr und hat diese auf fünf reduziert. Auf den obligatorischen CNR-Anschluss hat man verzichtet. Die Platzierung des ATX-Steckers ist wohlüberlegt. Das Kabel zum Netzteil hin dürfte durch die Positionierung am rechten oberen Boardrand nicht dem Luftstrom des Coolers in die Quere kommen. Auch die IDE- und Floppy-Anschlüsse sitzen da, wo sie sein sollten. Die beiden RAID-Connectoren sitzen allerdings doch ein wenig im Abseits.

Kommen wir zu den vier DIMM-Steckplätzen. Diese unterstützen PC1600/PC2100/PC2700/PC3200 Module bis maximal 4 GB wobei hier folgendes zu beachten ist:
- 6 Bänke unbuffered DDR SDRAM bis zu 3 GB
- 8 Bänke registrierte DDR SDRAM bis zu 4 GB
- Keine ECC-Funktion
Eben angesprochene Steckplätze weisen einen gehörigen Respektsabstand zum benachbarten AGP-Slot auf. Ein Einbau bei montierter Grafikkarte stellt daher kein großes Hindernis dar.
Beim RAID-Controller vertraut Shuttle auf den HPT372. Dieser bietet RAID 0, RAID 1 oder RAID 0+1. Maximal vier Geräte können über die beiden Anschlüsse betrieben werden. Desweiteren ist eine Marvell 88i8030 Serial ATA Bridge vorhanden, um dem User bei entsprechender Verfügbarkeit auch die dementsprechende Nutzung von diesen Laufwerken zu ermöglichen. Bei Nichtverwendung kann dieses Feature im BIOS deaktiviert werden.
Als Soundlösung wählte man den Realtek ALC650 Chipsatz. Dieser unterstützt 5.1 Lautsprecher und Audio im 6-Kanal-Lautsprecher-Modus. Die erforderlichen Anschlüsse sind am Backpanel in Form von Line-In, Line-Out und Mikrofon vorhanden. Das mitgelieferte (optionale) Slotblech hält noch Connectoren für Bass/Center bereit.
Die Kühlung der KT400-Northbridge wird mittels einer passiven Lösung realisiert. Der Kühler wirkt sehr massiv und wird im laufenden Betrieb auch nur handwarm. Stand dieser in der Vergangenheit aufgrund seiner Nähe zum Sockel oft in der Kritik, so kann beim AK37GTR Entwarnung gegeben werden. Die beiden Befestigungsstifte wurden im Vergleich zu den Vorgänger-Platinen um 90° gedreht um ausladenden Kühlern nicht im Weg zu sein.
Shuttle macht sich zumindest bei zwei Onboard-Geräten die neuen Features (8 INT-Leitungen) der VT8235 Southbridge zu Nutzen. USB 2.0 und LAN wurden auf die INT-Schienen #E, #F und #G verteilt. Seltsam ist allerdings die Tatsache, dass man die angesprochene Realtek-Soundlösung (AC97) nicht in den erweiterten Bereich verlagert hat - sie nutzt einen "normalen" Kanal (#C).
Die Fülle der Board-Features hat Shuttle scheinbar dazu veranlasst, einige bekannte Optionen wegzurationalisieren. Die Anzahl der PCI-SLots wurde auf fünf reduziert und der wohl bekannte Arretierungs-Hebel für die Grafikkarte fehlt ebenso. Doch auch ohne diesen Mechanismus sitzt der Pixelkünstler fest am Platz.
Update: Obige Abbildung der Slots zeigt noch ein Vorserienboard. Mittlerweile besitzen alle Exemplare des AK37GTR einen Befestigungshebel (siehe auch Gesamtansicht der Platine).
Hier ein Feature, das wir normalerweise nur von teuren Server-Boards kennen. Um dem Board zusätzliche Stabilität zu gewährleisten, wurden ein zusätzlicher 12V ATX Stecker angebracht. Auf jeden Fall ein Novum für Sockel-A Boards. Hinsichtlich der Spannungsversorgung wurde eine 3-Phasen-Lösung verwendet.
Der Sockel-Bereich ist sauber aufgeräumt. Die Kondensatoren halten alle eine gewisse Distanz zu ihm. Die vorhandenen Mounting-Holes sind allerdings nicht isoliert - wer seinen Kühler am Board fest schraubt sollte daher eine gewisse Umsicht walten lassen.

Das ATX-Panel birgt keine Überraschungen. Aufgrund der hier vorhandenen beiden USB-Ports liegen (in Verbindung mit den beiden im zusätzlichen Slotblech) allerdings zwei weitere sozusagen brach. Wer diese nutzen will, ist zur Anschaffung eines weiteren Moduls gezwungen. Manche Tower bieten hierfür allerdings auch die Option, diese an die Gehäusefront durchzulegen.
Hinsichtlich der Jumper-Bestückung kommt das AK37GTR fast kahl daher. Lediglich "CMOS-Clear" und "BIOS Flash Protection" wurden bedacht. Alle weiteren Optionen werden im BIOS vorgenommen.
Eine zusätzliche Slotblende liegt in der Form von S/PDIF vor. Weitere nennenswerte Features sind Wake-on-LAN (WOL), Modem Ring Power-On sowie die "Burn Proof" CPU Schutzfunktion. Letztere schaltet das System bei Überhitzung der CPU (nur Athlon XP) aus.
Zum Lieferumfang gehören ein ATA133-, ein Floppy-Kabel, sowie ein S-ATA Kabel. Das Handbuch liegt wie so oft nur in englischer Sprache vor, beinhaltet aber alle relevanten Informationen. Die erforderlichen Treiber und Tools werden auf einer CD mitgeliefert.
Nachdem wir uns nun einen Überblick über das Shuttle AK37GTR verschafft haben, folgen nun die genauen Specs der Platine.
- VIA KT400 Chipsatz (VIA KT400 Northbridge, VT8235 Southbridge)
- 4 x 184pin DDR DIMM für PC1600/2100/2700/3200 Speicher (max. 4 GB)
- 5 x PCI
- 1 x AGP (8x/4x/2x)
- 2 ATA133 Kanäle für max. 4 Geräte
- Onboard Highpoint HPT372 ATA133 RAID Controller für max. 4 Geräte
- Marvell 88i8030 Serial ATA Bridge
- 2 PS/2 Anschlüsse (Mouse, Keyboard)
- 4 USB 2.0 Anschlüsse (2 weitere möglich)
- Onboard Realtek ALC650 Audio für 5.1 Sound
- 3 Soundanschlüsse (S/PDIF auf Slotblech)
- 1 Gameport
- 2 COM und 1 Parallel Port
- Onboard 10/100 Mbit LAN
Für das Review stand uns die Revision 1.3 des Shuttle AK37GTR zur Verfügung.
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